Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze P
Pampelmuse – Paprika – Pastinak – Petersilie – Pfeffer – Pfefferminze – Piment
Pampelmuse
Die Pampelmuse (Citrus decumana) ist eine nahe Verwandte der Zitrone. Sie hat eine ebenso erfrischende Wirkung wie die Zitrone oder Orange. Durch ihren herben Geschmack unterscheidet sie sich von ihnen. In der Pampelmuse sind neben dem hohen Vitamin-C-Gehalt auch andere Vitamine und Nährstoffe enthalten. Eine halbe Pampelmuse vor den Mahlzeiten gegessen erhöht den Appetit. Da sie auch viele organische Säuren enthält kann ihr regelmäßiger Verzehr unbedingt empfohlen werden. Ihr Genuß lindert außerdem Erschöpfungs- und Müdigkeitserscheinungen. Wird ihr herber Geschmack durch etwas Puderzucker und Zitronensaft abgerundet, kann sie in vielen Formen wie Obstsalat, Obstcocktails und frischen Obstsäften verwendet werden. Auch die Herstellung von Limonaden oder Tee ist aus ihrem Saft möglich.
Paprika
Paprika (Capsicum) stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Nach Europa gelangte er erst nach der Entdeckung Amerikas. In Europa wurde er zuerst durch die Spanier kultiviert und man kannte ihn als Hausmittel gegen Hautkrankheiten. Paprika ist eine Frucht, deren scharfschmeckender Wirkstoff das Capsaicin ist, außerdem enthält sie Vitamin C, ätherisches Öl, Fett, Zucker, Pektin und Mineralsalze sowie Farbstoffe – Karotinoide – und wichtige Nährstoffe. Der Vitamin-C-Gehalt ist während des Mahlens noch ziemlich hoch, nimmt aber während des Lagerns allmählich ab. Das Gewürz wird nach dem Trocknen und Mahlen der reifen Frucht gewonnen. Die scharfen Sorten enthalten mehr Farbstoff, in den nicht scharfen Sorten fehlt das Capsaicin. Gewürzpaprika ist ein unerläßliches Gewürz für das Würzen und Färben von Suppen wie Gulasch- und Fischsuppe, Fleisch- und Fischgerichten, Speck, Gemüse, Soßen, Salaten und Käsespeisen. Die Wurst- und Backwarenindustrie verwendet Paprika gleichfalls in großen Mengen. Gewürzpaprika ist auch ein wichtiger Bestandteil von Gewürzmischungen. Den Gewürzpaprika in heißem Fett nicht lange rösten, denn infolge der Karamelisierung verliert er seine rote Farbe, wird braun und schmeckt bitter. Die Kunst besteht darin, während des Röstens die rote Farbe und den typischen Geschmack zu erhalten. Paprika auch immer erst der gebräunten Mehlschwitze beigeben und diese dann rasch mit Wasser auffüllen. Den Paprika bei den Speisen vorsichtig dosieren.
Pastinak
Pastinak (Pastinaca sativa) war bereits im Altertum bekannt und beliebt. Der Geschmack der Wurzel ähnelt dem der Petersilie, ist nur etwas süßlicher. Die Körner werden ähnlich wie Dill verwendet. Anstelle der Petersilienwurzel wird die Pastinakwurzel zum Würzen von Fleischbrühe verwendet. Sie besitzt größeren Nährwert als die Petersilienwurzel. Die Wurzel des Pastinak wird auch länger als die der Petersilie und ist daher im Anbau rentabler. Pastinak ist eine zweijährige Pflanze, die wegen ihrer fleischigen, süßlichen, 16 bis 22 cm langen Wurzel mit glatter Oberfläche kultiviert wird. Die Wirkstoffe ähneln denen der Petersilie. Der aus Wurzeln gekochte Tee ist harntreibend und krampflösend und leistet bei Nieren- und Gallensteinen meistens sehr gute Dienste.
Petersilie
Petersilie (Petroselinum crispum) gehört in jeden Haushalt und sollte dort nicht fehlen. Das Petersilienkraut wird frisch und trocken verwendet. Mitgekocht verliert es das Armoma und den Vitamin-Gehalt. Feingeschnittene Petersilie daher erst kurz vor dem Auftragen den fertigen Speisen beigeben, dagegen zusammen mit Fleisch braten. Petersilie kann nahezu unbegrenzt verwendet werden. Sie dient dem Würzen von Suppen, Füllungen, Gemüse, gekochten und gerösteten Kartoffeln und dem Garnieren von Eierspeisen und Salaten. Auch in der Zusammenstellung von grünen Gewürzmischungen ist Petersilie ein unentbehrlicher Bestandteil. Zum Braten vorbereitete Ente, Gans oder Hähnchen mit feingeschnittener Petersilie einreiben oder ein Büschel Petersilienkraut in die Bauchhöhle geben. Damit wird ein eventuell vorhandener unangenehmer Darmgeruch beseitigt.
Petersilie enthält ätherisches Öl, Karotin, Vitamin C und E sowie Mineralsalze. Sie ist für den Organismus sehr günstig. Petersilienkraut und Petersilienwurzel wirken magenstärkend, nierenreinigend und appetitfördernd.
Pfeffer
Pfeffer (Piper nigrum) ist das weltweit bekannteste Gewürz. Seine ursprüngliche Heimat sind Singapur und die Malabarküste. Die Frucht des in Asien und Amerika gezüchteten Strauches ist das wertvolle Gewürz. Der schwarze Pfeffer (Piperis nigri fructus) sind die unreif gepflückten, getrockneten Früchte. Der weiße Pfeffer (Piper album) ist dagegen die gereifte Frucht. Seine äußere Schale wird durch weichen und reiben entfernt. Der Pfeffer erhält so eine gelblichgraue Farbe. Der schwarze Pfeffer hat einen schärferen Geschmack als der weiße Pfeffer, der auch weniger aromatisch ist. Beide Pfeffersorten enthalten ätherisches Öl, Piperin, Fettöl, Kohlenhydrat und Harz. In beiden Formen paßt er zu sämtlichen Speisen, lediglich die gesüßten Speisen bilden eine Ausnahme. Beim Würzen von Suppen, Gemüsen, Salaten, Fleisch-, Fischgerichten und Beizen Pfefferkörner oder grob gemahlenen Pfeffer verwenden. Pfeffer verleiht Schmorfleisch, gerösteter Leber, Pilzgulasch mit Eiern, Hackfleisch usw. einen guten Grundgeschmack. Pfeffer hat nicht nur würzende, sondern auch eine appetitfördernde Wirkung. Wegen seiner Reizwirkung kann er Leber, Galle, Nieren und Dickdarm angreifen. Der weiße Pfeffer wird in der Wurstwarenindustrie häufig verwendet, wird aber auch zu Fischmarinaden eingesetzt.
Pfefferminze
Pfefferminze (Mentha × piperita) ist eine aromatische Pflanze, welche gewöhnlich als Teepflanze sehr bekannt ist. Doch ihre Blätter (Menthae piperita folium) können auch in der Küche oft gute Dienste leisten. Sie eignen sich zum Würzen von Hammelfleisch und auch verschiedenem anderen Bratfleisch. Ihres starken Mentholgeschmacks wegen wird sie als Gewürz jedoch nur selten gebraucht. Obstsalaten können einige Blättchen einen angenehm pikanten Geschmack geben. Ausgezeichnet eignet sich Pfefferminze zusammen mit Thymian und Majoran als Gewürzmischung für die Farce von Truthähnen. Pfefferminze ist sehr gesund und kann bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Gallenentzündung und bei Magenschmerzen gute Dienste leisten. Sie enthält ätherisches Öl, Gerbstoff, Bitterstoff und Chlorogensäure.
Piment
Piment oder Nelkenpfeffer (Pimenta officinalis), ist die nicht ganz gereifte, pfeffergroße Frucht des in Westindien, auf Jamaika und in Mittelamerika beheimateten Pimentbaumes. Das Gewürz erinnert in seinem Geschmack an Pfeffer, in seinem Geruch an Nelken und Zimt. Die runzlige Haut des Piments ist rot- oder dunkelbraun. Er hat einen aromatischen Geruch und einen leicht brennenden Geschmack. Das Gewürz (Pimentae fructus oder Amoni semen) enthält ätherisches Öl, Harz und Fettöl. Piment würzt ähnlich wie die übrigen Pfeffersorten, dient aber vor allem dem Würzen von Beizen, Soßen, Pasteten, Fischgerichten, Hack- und Hammelfleisch, Salaten, Wurst und Fleischwaren sowie Erzeugnissen der Backwarenindustrie. Ebenfalls finden wir ihn in Gewürzmischungen. Nur in kleinen Mengen verwenden und wegen des starken Aromas gut verschlossen halten. Sein Tee kann bei empfindlichen Magen und Blähungen hilfreich sein.