Erfurt, die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen

Historie

Seit 1991 ist Erfurt die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen und Thüringens größte Stadt. Die Stadt besitzt einen großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern mit etwa 25 Pfarrkirchen, der barocken Zitadelle Petersberg, der ältesten erhaltenen Synagoge in Mitteleuropa sowie zahlreichen Fachwerk- und anderen Bürgerhäusern. Besonders hervorzuheben sind das Ensemble von Dom und Severikirche sowie die Krämerbrücke.

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Panorama der Landeshauptstadt Erfurt
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Im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums Erfurt durch Bonifatius wurde Erfurt im Jahre 742 erstmals urkundlich erwähnt. Das Bistum Erfurt wurde jedoch bald wieder aufgelöst und um das Jahr 1000 wurde Erfurt dem Bistum Mainz angegliedert. Der Erzbischof von Mainz, damals mächtigster Kirchenfürst des Reiches und später einer der sieben Kurfürsten, wurde auch weltlicher Herrscher über Erfurt. Damit begann die kirchliche Anbindung Erfurts an Mainz, die bis ins 19. Jahrhundert Bestand hatte. Das Erfurter Stadtwappen mit silbernem Rad auf rotem Grund, das dem „Mainzer Doppelrad“ ähnelt, erinnert an diese gemeinsamen historischen Ereignisse.
Jedoch beginnend mit dem 13. Jahrhundert gelang es der Erfurter Bürgerschaft, sich schrittweise selbstständig zu machen. Der Erfurter Rat pfändete oder kaufte dem ständig unter Geldnot leidenden Erzbischof von Mainz ein Recht nach dem anderen ab. Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung, im 15. Jahrhundert, war das „Land Erfurt“ weitgehend unabhängig. Den Anspruch auf die Geltung als faktische Reichsstadt symbolisiert seit 1591 der Römer vor dem Rathaus.
Später erlitt Erfurt einen langen und schleichenden Niedergang, dessen Höhepunkt die Zerrüttung der Wirtschaft der Stadt im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 bildete. Kurfürst Johann Philipp von Schönborn gelang es dann 1664, die „treue Tochter des Mainzer Stuhles“ wieder seinem Willen zu unterwerfen. Aus die Zeit als kurmainzische Provinzstadt erinnern noch einige stadtbildprägende Bauwerke und Denkmale.
1802 wurde Erfurt ein Teil Preußens und blieb es mit Ausnahme der Zeitspanne von 1806 bis 1814, wo es als „Fürstentum Erfurt“ direkt unter französischer Herrschaft stand, bis 1945.

Stadtbefestigung

Das bebaute Stadtgebiet von Erfurt lag, bis zur Aufhebung der Festung Erfurt durch die preußische Regierung im Jahr 1873, innerhalb der Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert. Diese Stadtbefestigung umschloss Erfurt kreisförmig und hatte zahlreiche Tore. Zu den Befestigungsanlagen Erfurts gehörten weiterhin die Zitadellen Petersberg und Cyriaksburg.

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Zitadelle Petersberg in Erfurt (Peterstor mit Kommandantenhaus)
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Peterstor Zitadelle Petersberg
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Zufahrtsbrücke Zitadelle Petersberg
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Sakrale Sehenswürdigkeiten

Über eine 70-stufige Freitreppe gelangt man vom Domplatz auf den Domberg mit seinen beiden ehemaligen Stiftskirchen. Der Dom St. Marien mit hochgotischem Chor, romanischem Turmbereich und spätgotischer Westhalle ist Nachfolger des im Jahr 724 von Rom veranlassten Sakralbaus. Er war die Hauptkirche des im Jahr 742 von Bischof Bonifatius gegründeten Bistums Erfurt. Im mittleren Turm befindet sich die weltweit größte mittelalterliche freischwingende Glocke, die „Gloriosa“.
Die St. Severi-Kirche befindet sich gemeinsam mit dem Dom St. Marien auf dem Erfurter Domberg. Dieses beeindruckende mittelalterliche Ensemble prägt das Bild der Stadt.
St. Severi war ursprünglich die Kirche eines Benediktinerinnenklosters und ist in der heutigen Gestalt eine frühgotischen Hallenkirche aus dem Jahr 1350. In der Kirche befindet sich der Sarkopharg des Heiligen Severus von Ravenna, dessen Gebeine bereits im Jahr 836 nach Erfurt kamen. In seinem Sarkopharg sind auch seine Frau Vincentia und seine Tochter Innocentia beigesetzt.
Zu den Glocken der Severikirche gehört die „Vincentia“, die zusammen mit der berühmten „Gloriosa“ des Erfurter Domes St. Marien im Jahr 1497 von Gerhard van Wou gegossen wurde.

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Dom St. Marien und Kirche St. Severi Erfurt
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Dom St. Marien in Erfurt
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Dom St. Marien und St. Severi Erfurt – 2
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Dom St. Marien in Erfurt und St. Severi
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