Archiv der Kategorie: Traditionelle russische Medizin

Während ihrer langen Geschichte hat die traditionelle Medizin eine Vielzahl von pharmakologischen und anderen Mitteln zur Exposition durch Menschen angesammelt. Über Jahrhunderte existierte die traditionelle Medizin parallel zur offiziellen ärztlichen Medizin. Die Ursprünge der traditionellen russischen Medizin sind in den Beschwörungen und magischen Praktiken der altertümlichen Slawen zu finden. In der Kategorie finden Sie eine Sammlung von Artikeln über die Entwicklung und Geschichte der traditionellen Medizin.

Schöne Frau – Rezepte für Pflege und Wohlbefinden

Rezepte für Pflege und Wohlbefinden

Gesundheit und Schönheit gehören im Leben einer Frau eng zusammen. Welche Frau will nicht gesund und schön sein? Auch ist Gesundheit und Schönheit einer Frau nicht nur an die Jugend gebunden. Es ist durchaus möglich die Gesundheit und Schönheit einer Frau bis ins hohe Lebensalter zu erhalten.

Die Körper- und Schönheitspflege gab es wahrscheinlich bereits mit den Anfängen der menschlichen Entwicklung. Nachweisbar ist sie erstmals in 4000 Jahre alten Aufzeichnungen der Ägypter, die schon zu dieser Zeit eine hochentwickelte tägliche Körper- und Schönheitspflege mittels Bädern, Massagen, parfümierter Öle, Salbungen und Schminke betrieben. Von den Griechen ist das Lebensideal der Harmonie von gesundem Körper und Geist überliefert. Auch die Römer standen in der Tradition der alten Ägypter und legten auf Körper- und Schönheitspflege sehr großen Wert.

Bis in die heutige Zeit kann dieses Bemühen des Menschen in unterschiedlicher Ausprägung in den verschiedenen gesellschaftlichen Epochen nachgewiesen werden. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurden neue Schönheitsideale geformt, die sich bis in die Gegenwart vielfach veränderten, jedoch ihren Ausdruck stets in verschiedenster Kosmetik und Mode fanden.
Heute ist eine Vielzahl pflegender Produkte auf dem Markt, deren teils bedenkliche Inhaltsstoffe jedoch Haut und Haar häufig eher schaden als nützen. Ohne größeren Aufwand können Sie jedoch auch zu Hause eine Vielzahl von Pflegemitteln selbst herstellen, die Sie bis ins hohe Alter gesund und schön erhalten können.
Die russische Volksmedizin hält für alle Bereiche der Körper- und Schönheitspflege passende Pflegemittel bereit.
Im zweiten Teil des Buches „Die gesunde und schöne Frau“ findet die Frau eine umfangreiche Rezeptsammlung für Pflege und Wohlbefinden – die schöne Frau.

Gesichtspflege

Das Gesicht zählt zu den empfindlichsten Körperbereichen und seine Pflege ist daher besonders wichtig. Sie sollte auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmt sein, denn je nach seinen individuellen Eigenschaften benötigt das Gesicht spezielle Pflege, beispielsweise durch Produkte, die die Hautfettproduktion fettiger Haut hemmen oder trockene Haut befeuchten.
Das biologische Altern der Haut fängt bei jedem Hauttyp bereits mit 14 bis 15 Jahren an. Im Alter von 28 bis 30 Jahren zeigen sich die ersten sichtbaren Merkmale des Welkens, es erscheinen die ersten Falten. Ab dem 50. Lebensjahr sind die Altersveränderungen gewöhnlich schon deutlich sichtbar, besonders in Falten um die Augen und auf der Nasenwurzel. Die Haut verliert zunehmend an Fett und Feuchtigkeit, sie wird trocken. Noch später kommt eine Altersschlaffheit hinzu.
Allgemein sollte vor der Anwendung von pflegenden Produkten die Haut immer mit warmem Wasser gewaschen werden. Dadurch öffnen sich die Poren und die Wirkstoffe können besser in die Haut eindringen.

In diesem Abschnitt findet die Frau aus dem Heilwissen der russischen Volksmedizin eine Auswahl an Rezepten für die Pflege im Alltag (Normale Haut, Fettige Haut, Trockene Haut, Mischhaut), besondere Pflege (Masken), bestimmte Bereiche und Problembereiche der Gesichtshaut (Augenbrauen und Wimpern, Augenfalten, Augenringe, Couperose („Kupferfinnen“), Falten, fettiger Glanz, großporige Haut, Lippen, schuppende Haut, Tränensäcke, trockene und rissige Lippen).

Haarpflege

Gesunde und schöne Haare brauchen ständige Pflege, die bereits mit der täglichen Ernährung beginnt. Für den Aufbau und Erhalt einer gesunden Haarstruktur benötigt unser Organismus die Vitamine A, C und D, B-Vitamine, Zink, Eisen und natürliche Fettsäuren. Jedoch sollte auch auf andere Dinge geachtet werden, denn schlechte Gewohnheiten (wie das Haar zu zwirbeln, auf Haarsträhnen zu kauen oder graue Haare auszureißen) und fehlerhafte Pflegemaßnahmen (wie übermäßiges Waschen und Föhnen der Haare, häufiges Umfärben oder die Verwendung ungeeigneter Pflegeprodukte) können zu einer Schwächung des Haares durch Trockenheit führen, die Folgen wie Haarbruch, Haarausfall und Kopfschuppen hat. Schönes Haar ist den meisten Menschen sehr wichtig – besonders natürliche Pflegemittel helfen, es zu stärken und zum Glänzen zu bringen.

In diesem Abschnitt findet die Frau aus dem Heilwissen der russischen Volksmedizin eine Auswahl an Rezepten für die Pflege im Alltag (normales Haar, fettiges Haar, trockenes Haar, graue Haare), besondere Pflege (Haare aufhellen, Haare färben, Kräftigungs-Haarwasser, nährende Honig-Ei-Haarmaske), von Problemhaar (brüchiges Haar, Haarausfall, Kopfschuppen und strapaziertes Haar)

Handpflege und Nagelpflege

Die Hände sind neben dem Gesicht am häufigsten den Blicken anderer Menschen ausgesetzt und ein besonders empfindlicher Teil unseres Körpers. Nichts zeigt besser das Alter einer Frau als ihre beiden Hände. Das ist auch kein Wunder, denn de-ren Haut ist fast immer ungeschützt negativen Umwelteinflüssen, wie Kälte, Wind, Frost, Sonneneinstrahlung und Schadstoffen, ausgesetzt. Bereits dadurch altert sie schneller als die Haut an den geschützten Teilen des Körpers. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Haut der Hände fast keine Talgdrüsen besitzt und die Fettschicht der Unterhaut sehr dünn ist. Daher trocknet die Haut schneller aus. Trockene, brüchige oder eingerissene Nägel entstehen meist durch vernachlässigte Pflege und sind seltener Ausdruck einer Erkrankung. Daher ist es wichtig, auch Hände und Nägel täglich zu pflegen.

In diesem Abschnitt findet die Frau aus dem Heilwissen der russischen Volksmedizin eine Auswahl an Rezepten für die Handpflege im Alltag (normale und trockene Haut), Nagelpflege im Alltag, besondere Pflege der Hände (Lavendelölbalsam, Saure-Sahne-Kompresse und Wegerichmaske), bestimmte Hand- und Nagelprobleme (Altersflecke auf den Händen, brüchige Nägel, harte und deformierte Nägel, Risse und Entzündungen der Hände, vergilbte Nägel und weiße Flecke auf den Nägeln).

Beinpflege und Fußpflege

Beine und Füße ermöglichen uns die selbständige Fortbewegung. Obwohl sie damit sehr wichtig für unser Leben sind, werden sie trotzdem oft vergessen, wenn es um die Pflege geht. Gesicht und Haare bekommen meist mehr Aufmerksamkeit, denn sie sind ein Blickfang für andere Menschen. Jedoch sollten trotzdem auch Beine und Füße in der täglichen Pflege berücksichtigt werden, damit sie bis ins hohe Alter gesund ihre Dienste leisten können.

In diesem Abschnitt findet die Frau aus dem Heilwissen der russischen Volksmedizin eine Auswahl an Rezepten für die Beinpflege im Alltag, Fußpflege im Alltag, besondere Pflege (Holunderbad, Granatapfelbad und Kartoffelmaske), bestimmte Hautprobleme an Beinen und Füßen (empfindliche Haut an Füßen und Knien, Hornhaut auf Füßen und Knien, rissige Fersen und trockene Haut an Beinen und Füßen).

(Hinweis: Die Rezepte aus dem Bereich der Körperpflege und Hand- und Nagelpflege sind ebenfalls für die Bein- und Fußpflege anwendbar.)

Körperpflege

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie wird starken Belastungen ausgesetzt und braucht daher tägliche Pflege, damit ihre natürlichen Schutzmechanismen und ihre Gesundheit erhalten bleiben. Die Haut einer Frau ist anders beschaffen als die eines Mannes und dadurch anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen, auch verliert sie schneller an Elastizität. Hinzu kommen die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Hautbereiche. Im Gegensatz zur Gesichtshaut ist die Haut des Körpers gewöhnlich durch Kleidung gegen Wind, Regen, Sonne und Kälte geschützt. Daher müssen beide unterschiedlich gepflegt werden. Die Pflege der Haut des Körpers sollte ebenfalls zum gewohnten Alltag einer Frau gehören, um sie gesund und schön zu erhalten.

In diesem Abschnitt findet die Frau aus dem Heilwissen der russischen Volksmedizin eine Auswahl an Rezepten für die Körperpflege im Alltag, besondere Körperpflege (Peelings, Schokoladenmaske und Entspannungsbäder wie Bad der Aphrodite, Bad der Kleopatra, Orangenbad, Orangen-Olivenöl-Bad und Zitronenbad), spezielle Bereiche und Probleme (Altersflecke, Cellulite oder Orangenhaut, Dehnungsstreifen, Doppelkinn, Entzündungen der Haut, Halspflege, Körperhaarwuchs, Pflege der weiblichen Brust, schlaffe Haut, Sonnenbrand und Sonnenschutz sowie trockene und raue Haut).

Gesunde Frau – Rezepte gegen alle Beschwerden – Winter

Rezepte gegen alle Beschwerden – Winter

Die gesunde Frau – im vorliegenden Buch haben wir aus dem Heilwissen der russischen Volksmedizin überwiegend Rezepte ausgewählt, deren Zutaten meist bereits in Ihrem Haushalt vorhanden sind oder die Sie relativ leicht beschaffen können – nur in wenigen Fällen müssen Sie etwas mehr Mühe aufwenden. Die notwendigen Zutaten finden Sie in Gemüse- und Lebensmittelgeschäften, im eigenen Garten, auf Wegen, Straßen, Feldern und Wiesen, in Wäldern und Parkanlagen, in Blumenläden und Gartencentern, in gut geführten Reformhäusern und rezeptfrei in der Apotheke, aber auch im Versandhandel.

Eine kleine Liste von Bezugsquellen für Heilpflanzen können Sie hier finden:
Wo kann man Heilpflanzen oder Heilkräuter kaufen?

Auch können Sie in einigen Fällen Mixturen auf Vorrat zubereiten, die Ihnen dann im Bedarfsfall sofort zur Verfügung stehen.
Alle Rezepte und Empfehlungen in diesem Buch sind leicht nachvollziehbar, denn Sie finden hier alle nötigen Angaben zur Herstellung, Dosierung und Anwendung der Präparate. Bei genauer Beachtung dieser Informationen können Sie eigentlich nichts falsch machen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie Krankheiten nur dann selbst behandeln, wenn diese zweifelsfrei diagnostiziert sind. Gegebenenfalls sollten Sie zuvor Ihren Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen.

Im folgenden Abschnitt finden Sie eine Übersicht zur Heilwirkung der Rezepte aus dem Bereich „Winter“ zur Behandlung typischer „Beschwerden“ der Frau mit dem Heilwissen der russischen Volksmedizin, die durch die Familientradition der Autorin überliefert sind.

Wie bereits im Abschnitt „Frühling“ erwähnt, verläuft das Leben eines Menschen, ob Frau oder Mann, ähnlich dem Kreislauf in der Natur – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. In jedem Lebensabschnitt gibt es auch typische Krankheitsbilder. Daran angelehnt ist im vorliegenden Buch auch die Gliederung nach Frühling (12 bis 25 Jahre), Sommer (26 bis 40 Jahre), Herbst (41 bis 60 Jahre) und Winter (ab 61 Jahre).

Der Winter – das Alter ab 61 Jahre
Arthritis (Entzündliche Gelenkerkrankungen)

Bei nicht-bakteriellen Ursachen der Erkrankung können die Rezepte für Besserung sorgen. Sie lindern die Schmerzen, wirken gegen die Entzündung und fördern die Stoffwechselvorgänge in den Gelenken.

Bakterielle Scheidenentzündung der älteren Frau (bakterielle Vaginose)

Die Rezepte sind speziell für die ältere Frau ausgewählt. Sie entfernen die Entzündung sowie den unangenehmen Geruch und stellen die normale Mikroflora der Scheide wieder her.

Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)

Die Rezepte können für Abhilfe sorgen. Sie normalisieren die Arbeit des Herz-Kreislauf-Systems, beruhigen das Nervensystem und normalisieren den Arteriendruck.

Diabetes (Zuckerkrankheit)

Die Rezepte normalisieren den Stoffwechsel, verbessern die Arbeit der Bauchspeicheldrüse und verringern bei beiden Formen des Diabetes den Anteil des Zuckers im Blut.

Gallenblasenerkrankungen (Cholezystitis, Gallenwegsdyskinesie und Cholelithiasis)

Die Rezepte lösen Gallen- und Nierensteine auf und entfernen oder verringern die Beschwerden eines Schmerzanfalls während einer Gallenblasenentzündung und/oder normalisieren die Arbeit der Gallenblase, stellen beschädigte Leberzellen wieder her, damit diese ausreichend Gallenflüssigkeit produzieren kann, und normalisieren den Stoffwechsel.

Grauer Star (Katarakt)

Bei frühzeitiger Erkennung der Erkrankung können die Rezepte helfen eine Operation zu vermeiden. Sie entfernen die Trübung der Augenlinse und normalisieren die Sehkraft.

Ödeme in den Beinen

Bei harmlosen Ursachen der Beschwerden und venenbedingten Problemen aufgrund einer Venenschwäche können die Rezepte helfen sowie auch eine ärztliche Therapie unterstützen. Sie helfen, Flüssigkeit aus dem Organismus auszuführen, festigen die Wände der Blutgefäße, entfernen die Ödeme und/oder verbessern auch die Arbeit des Herz-Kreislauf-Systems.

Osteoporose (Knochenschwund)

Die Rezepte normalisieren die Aufnahme von Kalzium durch den Organismus und stellen die Elastizität und Dichte der Knochen wieder her und/oder verbessern den Mineralstoffwechsel im Organismus und beugen der Entwicklung von Knochenschwund vor.

Schlafstörungen (Insomnia)

Bei nichtorganischen Schlafstörungen können die Rezepte das Nervensystem beruhigen und den normalen Schlaf fördern und/oder helfen auch beim Einschlafen.

Schwere Beine

Die Rezepte können bei den harmlosen Ursachen für schwere Beine helfen und auch die Behandlung einer beginnenden Venenerkrankung unterstützen. Sie verbessern den Blutkreislauf, die Versorgung der Haut mit Nährstoffen und lindern die Schwere in den Beinen und/oder entspannen die Muskeln, verbessern den Blutkreislauf und entfernen auch Ödeme und/oder lindern die Müdigkeit und Schwellung der Füße.

Tinnitus (Ohrenklingeln)

Die Rezepte verbessern die Arbeit der Gehörnerven und entfernen das Klingeln in den Ohren und im Kopf und/oder verbessern teilweise auch das Hörvermögen und/oder entfernen auch vom Gehör ausgehenden Schwindel.

Wiederherstellung nach einem Schlaganfall (zerebraler Insult)

Die Rezepte verbessern die motorischen Funktionen, beugen seiner nochmaligen Entwicklung vor und verbessern die Funktionen des Gehirns und/oder normalisieren zusätzlich die Arbeit des Nervensystems und vermindern Übererregbarkeit.

Gesunde Frau – Rezepte gegen alle Beschwerden – Herbst

Rezepte gegen alle Beschwerden – Herbst

Die gesunde Frau – das Heilwissen der russischen Volksmedizin beruht ausschließlich auf Erfahrung und Beobachtung und wird von Generation zu Generation, sowohl mündlich als auch schriftlich, weitergegeben. Bei den Heilmitteln dieser Medizin ist typisch, dass auch die in der täglichen Ernährung des Volkes verwendeten Pflanzen, wie Hafer, Kartoffeln, Kohl, Knoblauch, Zwiebeln, Sellerie, Rettich, Rüben und vieles mehr, für Heilzwecke ihre Anwendung finden. Für die Zubereitung von Tinkturen, Aufgüsse und Sude können Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanzen getrocknet oder frisch verwendet werden. Bei der Verwendung von Pflanzenölen sollte stets auf kalt gepresste Öle zurückgegriffen werden.
In jedem Fall sollten Sie stets nur eines der angegebenen Rezepte anwenden. Natürlich können Sie nacheinander mehrere ausprobieren, Sie sollten sich aber immer an den angegebenen Anwendungszeitraum halten und niemals gleichzeitig mehrere Mittel für einen Heilzweck verwenden, da diese gemeinsam angewandt ihre jeweilige Wirkung gegenseitig verstärken oder aufheben oder auch unvorhergesehene Nebenwirkungen verursachen können. Dies gilt ebenfalls für andere Mittel, die Sie ohne ärztliche Verordnung gleichzeitig und unabhängig von den beschriebenen Rezepten verwenden.

Im folgenden Abschnitt finden Sie eine Übersicht zur Heilwirkung der Rezepte aus dem Bereich „Herbst“ zur Behandlung typischer „Beschwerden“ der Frau mit dem Heilwissen der russischen Volksmedizin, die durch die Familientradition der Autorin überliefert sind.

Wie bereits im Abschnitt „Frühling“ erwähnt, verläuft das Leben eines Menschen, ob Frau oder Mann, ähnlich dem Kreislauf in der Natur – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. In jedem Lebensabschnitt gibt es auch typische Krankheitsbilder. Daran angelehnt ist im vorliegenden Buch auch die Gliederung nach Frühling (12 bis 25 Jahre), Sommer (26 bis 40 Jahre), Herbst (41 bis 60 Jahre) und Winter (ab 61 Jahre).

Der Herbst – das Alter von 41 bis 60 Jahren
Beschwerden nach einer Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)

Die Rezepte können bei einigen Problemen für Abhilfe sorgen. Sie normalisieren den Hormonhaushalt, stellen die reguläre Tätigkeit des Nervensystems wieder her, stabilisieren die Arbeit der Harnblase sowie des Herz-Kreislauf-Systems und lindern Hitzewallungen.

Fettleibigkeit (Adipositas)

In Verbindung mit einer energiereduzierten Ernährung und ausreichend körperlicher Bewegung, helfen die Rezepte längerfristig zu einem Normalgewicht zurückzukehren. Sie verringern den Appetit, normalisieren den Stoffwechsel und fördern die Fettverbrennung im Organismus. Zusätzlich normalisieren einzelne Rezepte die Arbeit des Hormon- und Nervensystems.

Gebärmuttergeschwulste (Myome)

Die vorliegenden Rezepte lassen die Gebärmuttergeschwulste zurückgehen und behindern deren Neubildung und/oder normalisieren die Arbeit des Hormonsystems, lösen die Gebärmuttergeschwulste auf und stärken das Immunsystem.

Gebärmutter- und Scheidensenkung

In Ergänzung zur ärztlich verordneten Therapie können die Rezepte helfen, die normale Muskelspannung der Scheide wiederherzustellen.

Juckreiz im Genitalbereich (Pruritus genitalis)

Die Rezepte entfernen die Entzündung und lindern das Jucken oder zusätzlich das Nervensystem der Haut.

Krampfadern (Varizen)

Die Rezepte verbessern die Arbeit der Venenklappen und stellen die Elastizität den Venenwände wieder her oder behindern zusätzlich auch das Erscheinen von trophischen Geschwüren.

Osteochondrose

Die Rezepte können bei einzelnen Problemen für Abhilfe sorgen. Sie reinigen die Wirbelgelenke von Salzablagerungen, verbessern die Beweglichkeit der Wirbelsäule und lindern die Schmerzen und/oder verbessern auch die Versorgung der Wirbelgelenke mit Nährstoffen.

Wechseljahrsbeschwerden (Klimakterium)

Die Rezepte können bei einzelnen Problemen für Abhilfe sorgen. Sie normalisieren den Blutdruck sowie den Schlaf und lindern Hitzewallungen und/oder beruhigen zusätzlich das Nervensystem, vermindern die Reizbarkeit und beruhigen die Herzschmerzen.

Bei einzelnen hormonell bedingten Problemen des Herz-Kreislauf-Systems können weitere Rezepte die Arbeit des Herz-Kreislauf-Systems verbessern, Herzschmerzen sowie das Nervensystem beruhigen und den Blutdruck regulieren und/oder der Entwicklung von Arteriosklerose vorbeugen.

Weißschwielenkrankheit im Genitalbereich (Leukoplakie)

Die Rezepte lindern das Jucken, wirken gegen die Entzündung und stellen die normale Struktur der Schleimhaut wieder her.

Wucherung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriose)

Die Rezepte stellen die normale Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane wieder her, normalisieren die Arbeit des Hormonsystems und verhindern die Entwicklung von krankhaften Hautzellen.

Gesunde Frau – Rezepte gegen alle Beschwerden – Sommer

Rezepte gegen alle Beschwerden – Sommer

Die gesunde Frau – die Anfänge der Heilkunde, mit ihrem Wissen über die Heilkräfte der Natur zur Behandlung der Kranken, finden sich bereits an der Schwelle der Existenz des Menschen vor etwa zwei Millionen Jahren und entstanden aus dem Bedürfnis, das Leiden zu lindern.
Von den Neandertalern ist bekannt, dass sie Heilpflanzen wie Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Greiskräuter, Meerträubel, Eibisch, Malven- und Liliengewächse nutzten, die wir heute noch kennen und deren Inhaltsstoffe oft die Grundlage moderner Medikamente bilden. Im weiteren Verlauf der menschlichen Entwicklung wurden die Methoden und Instrumente der Heilkunde ständig weiterentwickelt. Aus dieser langen Entwicklung ist auch die russische Volksmedizin hervorgegangen. Ihre Stärke schöpft diese Volksmedizin aus den Ressourcen der Natur. Oft werden wilde Pflanzen verwendet, die reich an Vitaminen und ätherischen Ölen sind. Erste schriftliche Überlieferungen datieren aus der Zeit der Kiewer Rus im elften Jahrhundert. Heute umfasst die russische Volksmedizin ein komplexes System von Kenntnissen und Praktiken, die für Diagnose, Verhütung und Beseitigung von Störungen im physischen und psychischen Gleichgewicht verwendet werden.

Im folgenden Abschnitt finden Sie eine Übersicht zur Heilwirkung der Rezepte aus dem Bereich „Sommer“ zur Behandlung typischer „Beschwerden“ der Frau mit dem Heilwissen der russischen Volksmedizin, die durch die Familientradition der Autorin überliefert sind.

Wie bereits im Abschnitt „Frühling“ erwähnt, verläuft das Leben eines Menschen, ob Frau oder Mann, ähnlich dem Kreislauf in der Natur – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. In jedem Lebensabschnitt gibt es auch typische Krankheitsbilder. Daran angelehnt ist im vorliegenden Buch auch die Gliederung nach Frühling (12 bis 25 Jahre), Sommer (26 bis 40 Jahre), Herbst (41 bis 60 Jahre) und Winter (ab 61 Jahre).

Der Sommer – das Alter von 26 bis 40 Jahren
Bartholindrüsenentzündung (Bartholinitis)

Bei einer beginnenden Bartholinitis und für die Nachsorge nach einem geöffneten Abszess wirken die Rezepte gegen die Entzündung und lindern die Schmerzen. Einzelne Rezepte stärken zusätzlich das Immunsystem und entfernen auch die Schwellung.

Brustentzündung (Mastitis)

Wenn kein Arzt in der Nähe ist oder er für längere Zeit nicht kommen kann, können die Rezepte der Nothilfe dienen. Sie entfernen die Entzündung, wirken gegen die Bildung und Ausbreitung von Eiterherden in der Brust, verbessern den Abfluss der Milch und unterstützen auch später die ärztliche Behandlung.

Brustschmerzen (Mastodynie und Mastalgie)

Bei zyklischen Brustschmerzen normalisieren die Rezepte die hormonalen Abläufe, lindern Schmerzen und Schwellungen und helfen vereinzelt auch Knoten zu entfernen.

Brustzysten

Bei Brustzysten, die Ihr Arzt als harmlos diagnostiziert hat, normalisieren die Rezepte die Arbeit des Hormon- und Nervensystems und regulieren die Stoffwechselvorgänge in der Brust.

Entzündungen am Muttermund (Portioektopie)

Die Rezepte entfernen die Entzündung sowie die Gewebeveränderungen und möglicherweise vorhandene Geschwüre.

Entzündung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Endometritis cervicis uteri)

Die Rezepte töten die Mikroorganismen ab, entfernen die Entzündung und helfen der Schleimhaut, sich zu regenerieren.

Feigwarzen (Condylomata acuminata, auch: Kondylome)

Feigwarzen sollten allgemein möglichst frühzeitig behandelt werden. Die Rezepte lassen die Warzen zurückgehen.

Hefepilzinfektion der Mundschleimhaut (Mundsoor, auch: orale Candidose)

Die Rezepte entfernen die Hefepilze, wirken gegen die Entzündung und lindern die Schmerzen.

Krankhafter Milchfluss (Galaktorrhoe)

Wenn der Milchfluss durch gestörte hormonelle Abläufe weiterhin und ohne eine krankhafte Veränderung der Muttermilch erfolgt, normalisieren die Rezepte die Arbeit des Hormonsystems und unterdrücken die Milchproduktion.

Mastopathie

Die Rezepte normalisieren die Arbeit des Hormonsystems, sorgen für eine normale Gewebebildung und lindern die Schmerzen in der Brust. Einzelne Rezepte stärken zusätzlich das Immunsystem.

Migräne

Die Rezepte helfen, Anfällen vorzubeugen und lindern den Kopfschmerz während eines Anfalls.

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Die Rezepte normalisieren die Arbeit des Nervensystems und den Schlaf. Andere Rezepte mindern zusätzlich auch Ängste und Kopfschmerzen und normalisieren das hormonelle Gleichgewicht oder entfernen Fibroadenome (häufige gutartige Brustgeschwulste) und normalisieren die Arbeit des Herz-Kreislauf-Systems.

Scheidenentzündung durch Trichomonaden (Aminokolpitis)

Die Rezepte töten die Parasiten ab, wirken gegen die Entzündung und stellen die normale Scheidenflora wieder her.

Scheidenpilz (Vaginalmykose)

Die Rezepte töten die Hefepilze ab, entfernen die Entzündung und stellen die normale Scheidenflora wieder her.

Schiefstand der großen Zehe (Hallux valgus)

Die Korrektur eines Schiefstandes der großen Zehe ist nur mit einem chirurgischen Eingriff möglich. Von der Volksmedizin werden die mit der Erkrankung verbundenen schmerzhaften Entzündungen behandelt. Die Rezepte entfernen die Entzündungen, lindern den Schmerz und helfen, die Elastizität der Bänder des Grundgelenks wieder herzustellen.

Schwangerschaftserbrechen (Emesis gravidarum)

Die Rezepte bereiten den Organismus der Frau auf eine Schwangerschaft vor, helfen dem Schwangerschaftserbrechen vorzubeugen, das Risiko einer Fehlgeburt in den ersten Wochen zu vermindern sowie gegen Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen in der Frühschwangerschaft.

Unfruchtbarkeit

Bei weiblicher Unfruchtbarkeit können die Rezepte den Eintritt einer Schwangerschaft fördern. Sie normalisieren die Arbeit des Hormonsystems, entfernen Entzündungen in den weiblichen Geschlechtsorganen, aktivieren die Arbeit der Eierstöcke und lösen Verklebungen auf.

Verminderte Milchsekretion in der Stillperiode (Hypogalaktie)

Die Rezepte beruhigen das Nervensystem und regen die Milchproduktion an.

Gesunde Frau – Rezepte gegen alle Beschwerden – Frühling

Rezepte gegen alle Beschwerden – Frühling

Die gesunde Frau – über Jahrhunderte existierte in Russland die Volksmedizin parallel zur wissenschaftlichen Schulmedizin und wurde ständig weiterentwickelt. Das Heilwissen der Volksmedizin wurden besonders nach der Annahme des Christentums als Staatsreligion im Jahre 988 und der damit verbundenen Alphabetisierung in vielen herbalistischen und medizinischen Dokumentationen aufgezeichnet und weiter verbreitet. Leider ging im Laufe der Jahrhunderte der überwiegende Teil dieser handschriftlichen medizinischen Dokumente durch Krieg und andere Katastrophen verloren und bis heute überdauerten nur einige wenige dieser alten Schriften.

Die Heilmittel der russischen Volksmedizin sollen nicht gegen die Symptome einer Krankheit ankämpfen, sondern deren Ursache entfernen und dem Organismus helfen, die Mechanismen der selbständigen Wiederherstellung der Gesundheit aufzunehmen. Das ist einer der Hauptunterschiede zu den Medikamenten der modernen Schulmedizin. Sehr viele dieser Rezepte sind seit Generationen ohne Veränderung im Gebrauch.

Im folgenden Abschnitt finden Sie eine Übersicht zur Heilwirkung der Rezepte aus dem Bereich „Frühling“ zur Behandlung typischer „Beschwerden“ der Frau mit dem Heilwissen der russischen Volksmedizin, die durch die Familientradition der Autorin überliefert sind.

Das Leben eines Menschen, ob Frau oder Mann, verläuft ähnlich dem Kreislauf in der Natur – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. In jedem Lebensabschnitt gibt es auch typische Krankheitsbilder. Daran angelehnt ist im vorliegenden Buch auch die Gliederung nach Frühling (12 bis 25 Jahre), Sommer (26 bis 40 Jahre), Herbst (41 bis 60 Jahre) und Winter (ab 61 Jahre).

Der Frühling – das Alter von 12 bis 25 Jahren
Bakterielle Scheidenentzündung der jungen Frau (bakterielle Vaginose)

Die Rezepte entfernen die Entzündung sowie den unangenehmen Geruch und stellen die normale Mikroflora der Scheide wieder her.

Blasenentzündung (Zystitis)

Die Rezepte entfernen bei einer akuten bakteriellen Blasenentzündung (bakterielle Zystitis) die Entzündung und lindern den Schmerz.

Bulimie (Bulimia nervosa)

Die Rezepte unterstützen eine Psychotherapie, in dem sie das Nervensystem beruhigen und den Appetit regulieren.

Eierstockzysten (Ovarialzysten)

Die Rezepte normalisieren die hormonalen Abläufe, lösen die Zysten auf, entfernen die eventuell vorhandene Entzündung und helfen, einer Tumorbildung vorzubeugen. Einzelne Rezepte stärken zusätzlich das Immunsystem.

Eileiter- und Eierstockentzündung (Adnexitis)

Die Rezepte entfernen die Entzündung und lindern die Krämpfe im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane, normalisieren die Arbeit des Hormonsystems und helfen, Verklebungen infolge einer chronischen Entzündung aufzulösen.

Eisenmangelanämie (sideropenische Anämie)

Die Rezepte stärken das Immunsystem, fördern die Arbeit des blutbildenden Systems und verbessern die Aufnahme von Eisen durch den Organismus.

Gewöhnliche Akne (Acne vulgaris)

Die Rezepte verringern die Bildung von Hautfett und entfernen die Entzündung der Haut. Einzelne Rezepte normalisieren zusätzlich die Stoffwechselvorgänge der Haut.

Harnwegsinfekt

Schwere und komplizierte Harnwegsinfekte sollte unbedingt ein Arzt behandeln. Die Rezepte entfernen in allen anderen Fällen die Entzündung und lindern die Krämpfe.

Herpes

Die Rezepte wirken gegen die Entzündung und lindern das Jucken und Brennen.

Mitesser (Komedonen)

Die Rezepte reinigen die Haut von den Talgpfropfen, verengen die Poren und wirken gegen die Entzündung.

Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

Die Rezepte helfen, einzelne Beschwerden zu lindern, so Schwindel und Schwäche, normalisieren den niedrigen Blutdruck, geben Energie und verbessern das Allgemeinbefinden, verbessern die Durchblutung und wirken so auch gegen kalte Hände.

Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

Die Rezepte entfernen bei einer unkomplizierten akuten Nierenbeckenentzündung die Entzündung und lindern die Krämpfe in den ableitenden Harnwegen.

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom)

Die Rezepte normalisieren die Arbeit des Hormon- und Immunsystems und entfernen die Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane.

Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)

Bei primären Regelschmerzen vermindern die Rezepte die Krämpfe und lindern den Schmerz, die nervöse Anspannung und die Reizbarkeit. Einzelne Rezepte lindern zusätzlich die nervöse Anspannung und Reizbarkeit sowie Verstopfungen und Krämpfe im Darm, verbessern die hormonalen und funktionalen Abläufe im Menstruationszyklus und entfernen auch entzündliche Prozesse in den weiblichen Geschlechtsorganen.

Übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrose)

Die Rezepte regulieren die Arbeit der Schweißdrüsen und vermindern die Schweißabsonderung. Weitere Rezepte helfen speziell gegen Schweißhände (Hyperhidrosis palmaris), in dem sie das Schwitzen verringern, das Austrocknen der Haut vermindern und sie weich und zart machen, oder auch gegen Schweißfüße (Hyperhidrosis plantaris), in dem sie vom unangenehmen Geruch befreien.

Überproduktion von Hautfetten (Seborrhoea)

Die Rezepte gegen eine ölige Seborrhoea der Gesichts- und Körperhaut verringern die Produktion von Hautfett, normalisieren die Stoffwechselvorgänge der Haut und entfernen Entzündungen. Andere Rezepte verringern bei einer öligen Seborrhoea auf der Kopfhaut die Produktion von Hautfett, normalisieren die Stoffwechselvorgänge der Haut und entfernen Kopfschuppen.
Bei einer schuppenden Seborrhoea auf der Gesichtshaut verringern die Rezepte das Abschälen, normalisieren die Stoffwechselvorgänge der Haut und entfernen die Entzündung.

Verspätet einsetzende Pubertät (Pubertas tarda)

Insofern die Ursache keine Erkrankung ist, normalisieren die Rezepte die Arbeit des zentralen Nerven- und Hormonsystems. Einzelne Rezepte beschleunigen zusätzlich die Entwicklung des Organismus und die Arbeit der Schilddrüse.

Heilwirkung von Rezepten traditionelle russische Medizin

Heilwirkung von Rezepten

Traditionelle russische Medizin und russische Volksmedizin sind heute im westlichen Europa immer noch relativ unbekannt. In beiden Fällen handelt es sich um ein von Generationen überliefertes Heilwissen.
Beide Arten der Medizin haben wesentliche Gemeinsamkeiten, die ihren Hauptunterschied lediglich in der Art der Wissensübertragung haben – traditionelle Medizin ist schriftlich fixiert und Volksmedizin ist überwiegend mündlich überliefert.
Die Ursprünge beider Arten der Medizin sind gemeinsam, denn sie gründen beide auf uralten Traditionen und integrieren das historische Erfahrungswissen vieler Menschen. Über die Jahrhunderte wurden auf diese Weise Heilmethoden und Heilmittel aus der Natur vereinnahmt, die der breitesten Nutzung der Möglichkeiten der uns umgebenden Natur entsprechen. Es wird eigentlich, und besonders in der russischen Volksmedizin, alles was uns umgibt auch zur Heilung verwendet. Aufgrund der Nähe zu Tibet und China flossen dabei auch viele natürliche Heilmittel und Heilmethoden aus Asien in dieses Arsenal ein. Volksmedizin entwickelt sich stetig weiter, vereinnahmt jedoch nur dann dauerhaft neues Heilwissen, wenn es den Test in der täglichen Praxis bestanden hat.
Dadurch existiert heute ein sehr umfangreiches und vielfältiges Arsenal erprobter Heilmittel und Heilmethoden, welches dem Heilenden zur Verfügung steht.

Wie ist nun die Heilwirkung von Rezepten bei der Behandlung von Krankheiten, wie sie beispielsweise im Buch „Russische Volksmedizin“ aufgeführt sind? Welche Heilwirkung haben diese Rezepte?

Im folgenden Text finden Sie eine Auflistung der Heilwirkung von Rezepten, die in dieser traditionellen Medizin den Rezepten zugeordnet werden. Fast alle Rezepte stimulieren gleichzeitig den Organismus zur Aufnahme des körpereigenen Reparaturprogramms und unterstützen ihn dabei:

Akute Infektion der Atemwege (Infectio respirators)

Die Rezepte besänftigen gewöhnlich innerhalb weniger Tage die Infektion.

Allergische Bindehautentzündung

Das Rezept läßt die Entzündung verschwinden.

Allergische Hautentzündung (allergische Dermatitis)

Die Rezepte können die Begleiterscheinungen wesentlich besänftigen und von der Allergie befreien.

Allergischer Schnupfen (Allergische Rhinitis)

Das Rezept kann die Begleiterscheinungen wesentlich besänftigen und von der Allergie befreien.

Angina (Tonsillitis)

Die Rezepte besänftigen gewöhnlich innerhalb weniger Tage die Entzündung.

Arterienverkalkung (Arteriosklerose)

Die Rezepte können das allgemeine Befinden des Betroffenen wesentlich verbessern.

Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Die Rezepte besänftigen die Entzündung, den Schmerz und normalisieren die Verdauung.

Bisse und Stiche

Die Rezepte töten alle Mikroben ab und verhindern dadurch die Entzündung der Wunde.

Blasensteine (Urolithiasis)

Die Rezepte lösen Blasensteine sanft und natürlich auf.

Blasenschwäche (Harninkontinenz)

Die Rezepte helfen den ungewollten Harnabgang zu verhindern.

Blutdruck

Die Rezepte wirken absenkend auf den Blutdruck.

Blutergüsse

Das Rezept normalisiert den Zustand des Körpergewebes und beschleunigt die Heilung.

Brandwunden

Die Rezepte normalisieren den Zustand des Körpergewebes und beschleunigen die Heilung.

Bronchialasthma

Die Rezepte können die Begleiterscheinungen wesentlich besänftigen und von der Allergie befreien.

Bronchienentzündung (Bronchitis)

Die Rezepte schaffen Abhilfe bei einer akuten Bronchitis, gewöhnlich innerhalb von 7 bis 14 Tagen.

Durchfall (Diarrhö)

Die Rezepte zerstören die pathogenen Mikroorganismen, besänftigen den Durchfall, die Schwäche und die Vergiftung.

Eiterbeule (Karbunkel)

Die Rezepte unterbinden schnell die Entzündung, bringen den entzündeten Kern heraus und beschleunigen danach die Wundheilung.

Fersensporn (Kalkaneussporn)

Die Rezepte besänftigen den Schmerz, die Entzündung und wirken rückbildend auf den Fersensporn.

Fieber (Febris)

Die Rezepte senken schnell und wirksam das Fieber.

Furunkel (Furunculus)

Die Rezepte unterbinden schnell die Entzündung, bringen den entzündeten Kern heraus und beschleunigen danach die Wundheilung.

Fußpilz (Tinea pedis)

Die Rezepte zerstören die pathogenen Pilze und besänftigen die Entzündung.

Gallensteine

Die Rezepte lösen Gallensteine sanft und natürlich auf.

Die traditionelle Medizin in der Kiewer Rus

Die Kiewer Rus

war der älteste ostslawische Staat in der Geschichte. Er entstand in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts und bestand über drei Jahrhunderte. Schon vor der Kiewer Rus gab es in Russland seit langer Zeit eine traditionelle Medizin, die fortlaufend weiter entwickelt wurde (siehe auch: Die traditionelle russische Medizin in der Geschichte). Die Volksheiler hatten ihren festen Platz in der Gesellschaft. Bereits im ältesten Gesetzbuch des russischen Rechts, das von Jaroslaw dem Weisen im ersten Quartal des 11. Jahrhunderts vorbereitet und dann wiederholt überarbeitet und erweitert wurde, werden sie erwähnt und ihre Arbeit gesetzlich geregelt. Für diese Volksheiler gab es ein auf Gesetz beruhendes Entgelt und auch gesetzliche Regeln für die Schadenshaftung gegenüber anderen Personen. So musste die Person bei einem verursachten Personenschaden eine Geldstrafe an die Staatskasse zahlen und dem Opfer Geld für die daraus nötige Behandlung bezahlen.

Ihr medizinisches Wissen und die Geheimnisse gaben die Volksheiler von Generation zu Generation in sogenannten „Familienschulen“ weiter, so beispielsweise vom Vater auf den Sohn oder von der Mutter auf die Tochter.

Sehr beliebt waren in der Kiewer Rus bei den volkstümlichen Heilmethoden Medikamente aus Pflanzen, wie Salbei, Brennnesseln, Spitzwegerich, Rosmarin, Lindenblüten, Birkenblätter, Rinde von Esche und Wacholder sowie Zwiebeln, Knoblauch, Meerrettich, Birkensaft und viele andere.

Bei den Medikamenten tierischen Ursprungs hatten in der Kiewer Rus eine besondere Bedeutung Honig, Lebertran, rohe Stutenmilch und Hirschgeweih.

Darüber hinaus hatten in der traditionelle Medizin der Kiewer Rus auch Medikamente mineralischen Ursprungs ihren festen Platz. So wurde Frauen gegen Unterleibsschmerzen innerlich Pulver aus Beryll gegeben. Um die Geburt zu erleichtern, trugen Frauen als Schmuck Rubine.

Weiterhin wurde in der Kiewer Rus die heilende Wirkung von Essig und Kupfer-Sulfat, Nitrat und Terpentin, Schwefelstein und Arsen, Silber, Quecksilber, Antimon und andere Mineralien bekannt. Dem russischen Volk war bereits lange die heilende Wirkung des „sauren Wasser“ bekannt. Sein alter Name „Selters“, hat bis heute überlebt und bedeutet „Krieger-Wasser“.

Die Erfahrung der Volksmedizin

wurde in Russland, besonders nach der Annahme des Christentums und der damit verbundenen Alphabetisierung, in vielen herbalistischen- und medizinischen Dokumentationen aufgezeichnet und verallgemeinert. Leider gingen im Laufe der Zeit viele dieser handschriftlichen medizinischen Dokumente durch Krieg und andere Katastrophen verloren und bis heute überdauerten nur wenige dieser alten Dokumente.

In der Kiewer Rus entwickelten sich die Klöster zu Stätten der Heilung, jedoch befand sich die Heilung nicht im alleinigen Monopol der Kirche: Neben dem Kloster gab es noch die alte und beliebte „weltliche“ Medizin. Doch waren in dieser geschichtlichen Zeitspanne heidnische Heiler (Zauberer, Magier, Hexen und Waldfrauen) zu Dienern des Teufels erklärt und wurden in der Regel belästigt.

Die Kiewer Rus hatte ein entwickeltes System der Hygiene. So wurden im 10./11. Jahrhundert im alten Nowgorod Hygieneartikel aus Holz und Keramik verwendet. Auch besaß Nowgorod bereits einen Drainagewassersammler, damals noch eine Seltenheit im Städtebau des nördlichen und östlichen Europa.

Ein fester Bestandteil der gesundheitlichen Lebensqualität im alten Russland war das russische Dampfbad. Es galt bereits seit langer Zeit als ein großes Werkzeug der Heilung. Daraus ableitend war das Bad der sauberste Ort eines Hauses und wurde zusammen mit seinem unmittelbaren Zweck, auch als Ort der Erstpflege von Neugeborenen, für den Aderlass, Massagen und vielen anderen Heilbehandlungen genutzt.
Das russische Dampfbad wurde erstmals in einer russischen Chronik aus dem 11. Jahrhundert beschrieben.

Siehe auch: Das Besondere der russischen Volksmedizin

Anfänge der Heilung von Krankheiten durch den Menschen

Anfänge der Heilung von Krankheiten

lassen sich in der menschlichen Entwicklung durch archäologische Funde bis in die Zeit vor etwa 2 Millionen Jahren zurückverfolgen. Anhand wissenschaftlich gesammelter Informationen ist heute davon auszugehen, dass bereits die frühesten Menschen Heil- und Giftpflanzen, Mineralien und tierische Stoffe kannten, die sie im Kampf gegen ihre Krankheit benutzten. Auch gab es wahrscheinlich bereits soziale Beziehungen zur kollektiven Betreuung erkrankter Verwandter.
Ebenfalls gab es aller Wahrscheinlichkeit nach auch bereits Anfänge der Hygiene in den Unterkünften, wie den Höhlenwohnungen oder den Lagern unter freiem Himmel, unter Nutzung des Feuers. Doch gab es in der Frühzeit noch keine Bestattungen und damit verbundene religiöse Überzeugungen, wie den Totenkult und magische Handlungen. Diese frühen Vorfahren des heutigen Menschen dachten wahrscheinlich noch sehr abstrakt.
Erst beim Neanderthaler ist die Bestattung der Toten (vor etwa 70 bis 50 Tausend Jahren) und damit verbunden ein Totenkult nachgewiesen. Anhand der Auswertung von Bodenfunden in Gräbern von erkrankten Menschen wurde festgestellt, dass zu den Grabbeigaben auch Heilpflanzen gehörten, die es heute noch gibt. Unter ihnen waren Schafgarbe (Achillea), Tausendgüldenkraut (Centaurium), Greiskräuter (Senecio), Meerträubel (Ephedra), Eibisch (Althaea), Malvengewächse (Malvaceae), Liliengewächse (Liliaceae) und mehr.

Die Blütezeit dieser primitiven Gesellschaft begann in der Altsteinzeit. Zu dieser Zeit, im Prozess der Menschwerdung des heutigen Menschen, erweiterte sich stark seine bekannte Welt. In den frühen Stadien der Menschheit waren es nur die tropischen Zonen von Afrika und Eurasien. Jedoch in der frühen Altsteinzeit besiedelten die Menschen weite Teile des nördlichen Europa und Sibirien, Australien und Amerika. Die Anpassung an unterschiedliche Umgebungsbedingungen verlief während dieser Zeit parallel zur Entstehung der modernen Menschenrassen (Europide, Mongolide, Negride und Australo-Melaneside sowie zahlreiche weitere geographische Untertypen).

In den frühen Stammesgemeinschaften der Jäger, Sammler und Fischer der Altsteinzeit, entwickelte sich zunehmend eine vollwertige menschliche Gesellschaft mit verbesserten Produktionsmethoden und einem arbeitsteiligen kollektivem Handeln.
Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung (beginnend vor etwa 40.000 Jahren bis zum 10. Jahrtausend v. Chr.) war die Heilung allgemein gekennzeichnet durch den gezielten Einsatz kollektiv gesammelter Informationen zur Heilung in der Gemeinschaft, die Verbesserung der Methoden und Instrumente zur Heilung, die weitere Entwicklung der Hygiene (die Einheit von Kleidung, Fellen und Wohnungen), die Heilung der Wunden mittels Heilmitteln pflanzlichem-, tierischen-und mineralischen Ursprungs, Schienen, Aderlass, rituelle Beschneidung, wobei zur operativen Heilung Instrumente aus Stein, Knochen, Fischschuppen und mehr verwendet wurden, die Nutzung natürlicher Rauschmittel und Drogen als Schmerzmittel, und in sozialen Beziehungen die weitere Entwicklung der kollektiven Heilung und die Entstehung von medizinischer Magie auf der Grundlage einer Glaubens- und Fantasiewelt.

Aus den Anfängen dieser Heilung entwickelte sich über die Jahrtausende die traditionelle Medizin. Jede Richtung in dieser traditionellen Medizin hat einen eigenen Charakter und ist von regionalen Besonderheiten geprägt.

Siehe auch: Ursprünge der russischen Volksmedizin

Die traditionelle russische Medizin in der Geschichte

Traditionelle russische Medizin

Während ihrer langen Geschichte hat die traditionelle Medizin eine Vielzahl von pharmakologischen und anderen Mitteln zur Exposition durch Menschen angesammelt. Allein die Auflistung von Heilpflanzen, die von vielen Völkern in der traditionellen Medizin verwendet werden, ergibt mehr als zehntausend. Die traditionelle Medizin, mit ihrem Wissen über die Heilkräfte von Pflanzen, Objekten, Tieren und Mineralien, Rezepten und Heilmethoden zur Behandlung und Betreuung der Kranken, hatte ihre Ursprünge bereits an der Schwelle der Existenz des Menschen (siehe auch: Anfänge der Heilung von Krankheiten durch den Menschen) und entstand aus seinem Bedürfnis – das Leiden zu heilen.

Früheste schriftliche Belege

über eine Verwendung von pflanzlichen Heilmitteln wurden aus der Kultur der Sumerer gefunden, die einst auf dem Territorium des heutigen Irak lebten. In Assyrien und Babylonien fanden Forscher Aufzeichnungen über die Verwendung von Bilsenkraut, Stechapfel und Süßholzwurzel für medizinische Zwecke.
Auch im alten Ägypten wurden Pflanzen für gezielte Behandlungen verwendet. Beispielsweise ist bekannt, dass die Pflanzen nicht nur in ihrer reinen Form, sondern auch für die Herstellung von verschiedenen Salben und Ölen verwendet wurden. Einige dieser Rezepte blieben bis heute erhalten. Auch wussten die Priester, wie man Pflanzen nicht nur für medizinische Zwecke verwendet, sondern auch als Mittel zur Einbalsamierung. Deshalb können wir heute die Mumien der Pharaonen nahezu unverändert sehen. Im antiken Griechenland studierten Philosophen und Ärzte die Kräuter und fertigten darüber umfassende Aufzeichnungen an. Dabei sammelten sie das alte Kräuterwissen der Volksmedizin auf einer empirischen Grundlage und machten es für die Verwendung in der klassischen Medizin nutzbar. Beispielsweise ordnete und beschrieb Hippokrates über 200 Kräuter. Auch beim antiken römischen Arzt Claudius Galenus waren Rezepte und Beschreibungen von Kräutern der Gegenstand einer seiner Abhandlungen. Claudius Galenus war davon überzeugt, dass trockene Kräuter eine mächtige Heilkraft haben können, jedoch müssen sie zuvor unbedingt in Wasser gelegt werden. Dank dieser genialen Erkenntnis erfand er eine Vielzahl von Tees und Tinkturen, die in der Lage waren, Milliarden von Menschen seit vielen Jahrhunderten zu heilen und noch heute in der medizinischen Praxis verwendet werden.

Einen erheblichen Beitrag zur Förderung der Entwicklung

der traditionellen Medizin und heutigen Schulmedizin leisteten auch östliche Länder wie Korea, Japan, Indien und China. Kräuter wie Knoblauch, Ginseng, Zwiebeln, Herzgespann und Ingwer waren und sind sehr beliebt in Rezepten. Sie wurden auch zuerst in diesen Ländern eingesetzt. Die östliche Praxis wird durch ein spirituelles und philosophisches Prinzip charakterisiert. Alle Argumente beinhalten eine Kombination von physischem und geistigem, die Einheit und den Kampf der Gegensätze, und natürlich, Ruhe und Ausgeglichenheit. In Russland und in Europa wurden in der traditionellen Medizin nicht nur die pflanzliche Therapie, sondern auch verschiedene Beschwörungen und Zaubersprüche verwendet. Diese medizinische Magie hatte ihre Ursprünge in der animistischen Glaubens- und Fantasiewelt der altertümlichen Jäger- und Sammlergesellschaften und blieb auch nach der Christianisierung der Völker in der Volksmedizin erhalten.

Über Jahrhunderte existierte die traditionelle Medizin

parallel zur ärztlichen Medizin. Daher kann man heute nicht immer genau bestimmen, woher einige der von der klassischen Medizin in der Vergangenheit verwendeten Medikamente oder medizinische Geräte stammen. Diese Unterscheidung ist jedoch insbesondere für Historiker der Medizin wichtig, da sich aus der Herkunft eines Rezepts oder eines medizinischen Ansatzes aus der Medizin der Vergangenheit, die Rationalität und Effizienz im Hinblick auf die moderne medizinische Wissenschaft ableiten lassen.

In den Anfängen der traditionellen russischen Medizin (siehe auch: Ursprünge der russischen Volksmedizin) riefen die Menschen Hexen und Zauberer zu den physischen und psychischen Krankheiten, den Leiden der Tiere oder um böse Geister aus dem Haus zu vertreiben. Diese alten Volksheiler hatten jedoch bereits ein großes Arsenal an Werkzeugen, darunter eine Vielzahl an Kräutern.
Ihr Arsenal enthielt durchschnittlich mindestens 12 Kräuterarten, wobei sehr erfahrene Volksheiler bis zu 99 verschiedene Pflanzen verwendeten. Aus den Pflanzen wurden Medikamente bereitet, wie Aufgüsse, Sude, Tinkturen, Pulver und Salben. Die Kräuter wurden an bestimmten Tagen und Stunden gesammelt, berücksichtigend den Zeitpunkt der Blüte, den Phasen des Mondes, den Stand der Sonne, mit oder ohne Tau und vielem mehr.
Auch magische Praktiken und die Einflussnahme auf die Psyche des Kranken gehörten zum Arsenal dieser Heiler. So wird beispielsweise bis heute die Hilfe und Kraft des Himmels angerufen, um die Heilung für den Kranken zu erbitten.
Vieles aus der Praxis dieser alten Kräutermedizin und den Techniken zur Beeinflussung der Psyche des Kranken, ist heute für Wissenschaftler und Ärzte im Zeitalter der modernen Medizin sehr interessant. Einiges von diesem alten Wissen fand bereits mehrfach seinen Eingang in die moderne Medizin.

Weit verbreitet ist die Verwendung von Pflanzen

in der traditionellen Medizin der Völker von Ost-Asien, China, Tibet, Indien, Japan, Korea und in Bulgarien, Frankreich und noch vielen anderen Ländern.
Es ist heute bekannt, dass die Verwendung von Medikamenten pflanzlichen Ursprungs vor allem wegen ihrer hohen biologischen Aktivität erfolgt. Natürliche chemische Verbindungen sind in der Regel weniger schädlich in ihren Auswirkungen auf den menschlichen Körper als ihre synthetischen Gegenstücke und Substanzen mit künstlich etablierter Struktur. Das ermöglicht wiederum ihre Verwendung bei chronischen und in einigen Fällen akuten Krankheiten oder zur Vorbeugung von verschiedenen Krankheiten.
Die heute zu einer Reihe von pflanzlichen Medikamenten zur Verfügung stehenden Daten, belegen die besondere Wirkung der in Pflanzen gefundenen komplexen Stoffe, im Vergleich zu “reinen” Präparaten. Das ist darin begründet, weil der Prozess des Lebens eine Vielzahl von Substanzen bildet, von denen viele eine deutliche Wirkung auf den menschlichen- und tierischen Körper haben.

In der heutigen pharmazeutischen Industrie

sind Pflanzen eine wichtige Quelle für die Produktion von verschiedenen Arzneidrogen. Über 30% der Arzneimittel sind aus Pflanzen und jedes dritte Medikament auf dem Weltmarkt ist eine Arzneidroge pflanzlichen Ursprungs. Darüber hinaus sind die Kosten von Heilpflanzen in den meisten Fällen deutlich niedriger als die künstlicher Rohstoffe.

Jedoch, auch die Verschreibung von Heilpflanzen muss angemessen sein. Ihre Heilmöglichkeiten zur Heilung einer Krankheit müssen zuvor kritisch geprüft und je nach der Krankheit, kann die Kräutermedizin dann entweder allein oder als Bestandteil einer gemeinsamen komplexen Behandlung verwendet werden.

Die russische Volksmedizin schöpft ihre Stärke

aus den Ressourcen der Natur. Oft werden wilde Pflanzen verwendet, die meistens reich an Vitaminen und ätherischen Ölen sind. Erste schriftliche Überlieferungen zu dieser Medizin datieren aus dem 11. Jahrhundert, aus der Zeit der Kiewer Rus. Sehr beliebt waren bei den volkstümlichen Heilmitteln Medikamente aus Pflanzen, wie Salbei, Brennnesseln, Spitzwegerich, Rosmarin, Lindenblüten, Birkenblätter, Rinde von Esche und Wacholder sowie Zwiebeln, Knoblauch, Meerrettich, Birkensaft und viele andere. Heilen in Russland ohne solche Kräuter wie Minze, Kamille, Eberesche, Brombeere, Eichenrinde, Himbeer- und Johannisbeerenblätter wird noch heute in vielen russischen Gegenden als „unmöglich“ angesehen.

Heute umfasst die russische Volksmedizin

ein komplexes System von Kenntnissen und Praktiken, die für Diagnose, Verhütung und Beseitigung von Störungen im physischen, psychischen und sozialen Gleichgewicht verwendet werden. Darin sind Konzepte zur Physiologie und Anatomie des Menschen, Ursache und Diagnose von Krankheiten, Behandlung von Wunden, Verletzungen oder Schädigungen des Körpers, Pharmakologie, Geburtshilfe, Gynäkologie, Psychotherapie, Physiotherapie und Pädiatrie enthalten sowie auch Sanitär-, Hygiene- und Kosmetikkonzepte. Auch ist es so gestaltet, nicht nur zu behandeln, sondern Krankheiten bereits durch die Bereitstellung von Prävention, Abwasserentsorgung und Hygiene, vorzubeugen. Dabei unterstützt es den Menschen über seinen gesamten Lebenszyklus – von der Geburt bis zum Tod. Ebenfalls berücksichtigt es Alter und Geschlecht des Kranken, seine Umgebungsbedingungen, den Wohnort, die Zeit und auch die Mondphasen. Dabei bedient es sich einer vielschichtigen Sammlung an verfügbaren Heilmethoden der Pharmakologie und Massage-Therapie, Psychotherapie und Physiotherapie sowie der Diätetik, und ist ausschließlich auf Erfahrung und Beobachtung gegründet, weitergegeben von Generation zu Generation, sowohl mündlich als auch schriftlich. Darüber hinaus hat die russische Volksmedizin, wie jede andere traditionelle Medizin auch, noch ein weiteres und sehr attraktives Merkmal, es ist die Zuverlässigkeit der Heilmittel und Heilmethoden, die sie als praktischen Nutzen zur Verfügung stellt.

Im Artikel 50 des Gesetzes „Über den Gesundheitsschutz der Bürger der Russischen Föderation“ wird die Stellung und der Begriff der „Volksmedizin“ in Russland geregelt:

„Volksmedizin ist eine Heilmethode, die sich gründet in den nationalen Erfahrungen, die auf der Nutzung von Wissen und praktische Fertigkeiten in der Beurteilung und Wiederherstellung der Gesundheit beruhen. Zur Volksmedizin gehören nicht, die Erweisung der Dienstleistungen des okkulten und magischen Charakters sowie die Leistung von religiösen Riten.
Das Recht auf die Praktizierung der Volksmedizin hat ein Bürger, der eine Zulassung durch die Exekutive der Russischen Föderation auf dem Gebiet des Gesundheitswesens bekam…“

Auch im ältesten Gesetzbuch des russischen Rechts, das von Jaroslaw dem Weisen im ersten Quartal des 11. Jahrhunderts vorbereitet und dann wiederholt überarbeitet und erweitert wurde, gab es bereits gesetzliche Regeln für die Arbeit der russischen „Volksheiler“ (siehe auch: Die traditionelle Medizin in der Kiewer Rus).

Ursprünge der russischen Volksmedizin

Ursprünge der russischen Volksmedizin

russ. народная медицина, sind in den Beschwörungen und magischen Praktiken der altertümlichen Slawen zu finden und beruhten auf dem Glauben an die geheimnisvollen Kräfte der Natur und waren – neben den einfachen rein mechanischen Mitteln – das überwiegende Werkzeug zur Heilung von körperlichen Krankheiten. Diese animistische altertümliche Gesellschaft, für die der gesamte Kosmos in einer materiellen Welt und einer geistartigen Welt existierte, zeigte sich in ihren Gottheiten der Naturkräfte, ihren Beschützern und in den Trägern des höchsten Wissens der Stämme. Letztere waren die Ältesten ihres Stammes, die auch für die Ausübung des religiösen Kultes, die Aufbewahrung der Legenden und die Rechtsprechung verantwortlich waren. Sie verfügten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch über die Geheimnisse der ursprünglichen ärztlichen Kunst, wie das Wissen über die heilenden Eigenschaften von Pflanzen und Stoffen.

Um einen Bezug zur Volksmedizin zu bekommen

ist ein Rückblick in die Geschichte der Medizin und ein Blick auf die Terminologie nötig. Geschichtlich gesehen gibt es drei Arten von Medizin – Volksmedizin oder Volksheilkunde, traditionelle Medizin und moderne Medizin. Alle Arten haben gemeinsame Ursprünge, da sie auf uralten Traditionen gründen und das historische Erfahrungswissen vieler Menschen integrieren. Volksmedizin und traditionelle Medizin haben grundsätzliche Gemeinsamkeiten, jedoch gibt es einen wesentlichen Unterschied in der Art der Wissensübertragung – Volksmedizin ist überwiegend mündlich überliefert und traditionelle Medizin ist schriftlich fixiert.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Volksmedizin nicht von der traditionellen Medizin (Medicina gentilitia) getrennt. Am Ende des 20. Jahrhunderts – wurde die „Volksmedizin“ jedoch meist irrational verstanden, basierend auf einer darin enthaltenen Tradition der Zauberei und Magie, damit der klassischen Medizin entgegen. Daher wurden Konzepte der „Schulmedizin“ und „medizinischer Aberglaube“ häufig als Synonyme verwendet.

Die Rolle der Volksmedizin ist in Wissenschaft und Gesellschaft bis heute nicht klar definiert. Daher können wir in der täglichen Praxis oft beobachten, dass der Begriff der „Volksmedizin“, nicht mit dem Erfahrungswissen traditioneller Medizin erinnert wird, sondern verbreitet mit okkulten oder magischen Praktiken, die oft auch aus der Neuzeit stammen.
Dieses Verständnis der Volksmedizin, entspricht jedoch nicht ihrem tatsächlichen Inhalt: Als traditionelle Medizin zielt sie darauf ab, körperliche Beschwerden des Menschen zu heilen und sich dabei nicht in seine innere Welt einzumischen (siehe auch: Die traditionelle russische Medizin in der Geschichte).

Die altertümlichen Slawen

hegten auch eine Vorstellung von der Seele, die eng mit dem Reinkarnationsglauben verbunden war, wobei die Seele als eine besonders lebenswichtige Kraft angesehen wurde. Laut ihrer Auffassung besteht der Mensch aus einem Körper und mindestens einer Seele. Sie ist nicht an den Menschen gebunden, lebt auch nicht in ihm, sondern in seiner Nähe. Sie ist mit Emotionalität, Willen und Denkvermögen ausgestattet. Wenn der Mensch stirbt, dann geht die Seele von ihm wie ein kleines „Nebelchen“, weg. Über das weitere Schicksal dieser Seele existierten in der altertümlichen Gesellschaft unterschiedliche Ansichten. Ein Teil der Menschen glaubte, diese bliebe auf der Erde, um Gutes oder Böses zu schaffen, ein Teil glaubte, sie reise in den Himmel ab, um das Leben der Nachkommen zu beeinflussen. Es wurde auch angenommen, dass die sterbende Seele sich eine Bleibe in Tieren oder in Gegenständen sucht, deshalb waren viele Anwendungen in dieser Volksmedizin auch mit Tieren verbunden. Beispielsweise wurde bei Kopfschmerzen ein Welpe auf die Stirn gelegt oder bei Fieber neben dem Kranken eine Ziege angebunden.

In den animistischen Vorstellungen existierten Beschützer des Stammes, des Geschlechtes und des Hauses. Das Oberhaupt des Stammes sollte die Verbindung mit diesen Geistern halten. Als Vermittler zwischen den Menschen und den geheimnisvollen Kräften der Natur galten Wahrsager und Wahrsagerinnen, Hexer und Hexen. Sie spielten eine bedeutende Rolle in den Glaubensvorstellungen dieser altertümlichen Gesellschaft. Diese Vermittler konnten ihre Kraft sowohl zum Wohle des Menschen verwenden als auch zu seinem Schaden – um zu heilen oder zu bestrafen. Hauptsächlich wurden diese Kräfte den Frauen zugeschrieben, da ihnen die besonderen magischen Kräfte und die nahen Verbindungen zu diesen Kräften nachgesagt wurden. Die Verknüpfung von Elementen des Glaubens und der Magie mit den Heilanwendungen ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil der russischen Volksmedizin.

Geschichtlich gesehen

traten die altertümlichen Slawen mit der Annahme des Christentums zum orthodoxen Glauben über, der über die Jahrhunderte zur Herausbildung einer eigenständigen russisch-orthodoxen Kirche führte. Der daraus resultierende Volksglaube ist sehr streng und fest. Er beeinflusst viele Lebensbereiche gläubiger Menschen. In der Praxis verwenden die Heiler aus dem Volk häufig Beschwörungen für die Behandlung dieser oder jener Erkrankung. Diese Beschwörungen sind traditionell ein fester Bestandteil der russischen Volksmedizin und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Die Mehrheit von ihnen sind familiäre Geheimnisse. Jedes Wort hat in diesen Texten seinen festen Platz und es darf nichts ausgetauscht oder verändert werden, auch gibt es feste Zeiten für deren Anwendung.

Gewöhnlich wird die Beschwörung beim zurückgehenden Mond 3-mal mit leiser Stimme gesprochen. Manchmal blasen die Heilenden dabei auf den wunden Punkt oder spucken 3-mal über die linke Schulter. Das Anwenden von Beschwörungen unterliegt bestimmten Regeln. Jeder, der diese Sprüche liest und spricht, soll gesund sein, wenn er die Beschwörung für einen anderen Menschen durchführt. Wendet man die Beschwörung für sich selbst an, kann das Befinden von jeder Art sein.
Die Kleidung soll sauber sein. Es sollten keine Wunden auf dem Körper des Beschwörers vorhanden sein. Frauen sollen keine Menstruation haben und das Haar nicht flechten. Auf dem Körper darf kein Schmuck getragen werden, lediglich das heilige Kreuz ist erlaubt. Wenn die Beschwörung angewendet werden soll, dürfen der Anwender und auch der Kranke an diesem Tag mit anderen Menschen nicht schimpfen. Angeraten wird auch, niemandem zu erzählen, dass die Heilbehandlung mithilfe der Beschwörung bevorsteht oder vollbracht wurde. Andernfalls kann die Behandlung vergeblich sein.

Siehe auch: Anfänge der Heilung von Krankheiten durch den Menschen

Das Besondere der russischen Volksmedizin

Das Besondere der russischen Volksmedizin

russ. народная медицина – die russische Volksmedizin heilt komplex, sehr weich und verwendet die breitesten Möglichkeiten der Natur.

Hippokrates sagte einst sinngemäß – „Jede Pflanze ist fähig eine Krankheit zu heilen, nur wissen wir nicht immer – welche?“.
Die russischen Volksheiler suchten auf diese Frage sehr aktiv die Antwort und man muss heute sagen, sehr erfolgreich.

Naturheilmittel sind typisch für die russische Volksmedizin

die gewöhnlich in der Anwendung einfach, für jeden leicht zugänglich und billig sind. So finden sich darin die Pflanzen aus der täglichen Ernährung, Produkte der Haustiere und der Bienenzucht, die Tone, die Schlämme, das Wasser, die Steine und vieles mehr. Praktisch alles, was uns umgibt, dient auch der Heilung. Dabei verwendet die russische Volksmedizin sehr intensiv alle Heilmöglichkeiten der Natur, besonders diejenigen, die immer griffbereit und vor allem billig sind.

Paarige Kombination heilsamer Gaben aus der Natur

in den Heilanwendungen der russischen Volksmedizin. Charakteristisch dafür ist auch das Bad in der russischen Sauna. Auf die erhitzten Steine wird der Sud aus heilsamen Pflanzen gegossen. Dadurch bildet sich in der heißen Luft ein Aerosol, das ähnlich einem heilenden Spray, die Atmungswege und die Haut leicht durchdringt. Auch die Verwendung der Besen aus den Zweigen und Blättern der Birke, Linde oder Eiche folgt dieser Paarigkeit. Sie werden in das heiße Wasser mit den ätherischen Ölen, der Ergänzung von Minze, Brennnessel usw. getaucht, dadurch die im Wasser gelösten Wirkstoffe aufgenommen und dann damit der ganze Körper bis in jeden Winkel bearbeitet. Es geschieht eine gründliche Massage und gleichzeitig die Einwirkung auf alle biologisch aktiven Punkte mit den heilenden Wirkstoffen. Diese Paarigkeit setzt sich auch am Ende des Bades fort, denn die Menschen begießen sich mit Eiswasser oder laufen und fallen in den Schnee. Das härtet den Organismus sehr gut ab und trainiert das Immunsystem. Die russische Sauna ist ein Behandlungskomplex, der die aktive Einwirkung medikamentöser Pflanzen, der Massage und durch extreme Faktoren, auch die Einwirkung auf reflektorische Abläufe im Organismus, einschließt.

Besonderheiten der russischen Volksmedizin

finden sich auch in weiteren Bereichen. So werden alle in der russischen Volksmedizin verwendeten Heilmittel, beispielsweise Tinkturen, Sude oder Aufgüsse, nach bestimmten Prinzipien hergestellt. Oft sind sie eine Kombination der verschiedensten heilenden Wirkstoffe. Diese Mittel sollen nicht mit den Symptomen der Krankheit arbeiten, sondern sie sollen die Ursache der Krankheit entfernen und dem Organismus helfen, die Mechanismen der selbständigen Wiederherstellung der Gesundheit wieder aufzunehmen. Das ist einer der Hauptunterschiede der traditionellen russischen Medizin zu den Mitteln der modernen Schulmedizin. Der Prozess der Genesung geht dabei zwar langsamer, aber die Krankheit wird vollständig geheilt. Typisch für die russische Volksmedizin ist auch, dass die Heiler aus dem Volk ihre Heileinwirkungen fast immer mit speziellen Beschwörungen begleiten. So soll die Wirksamkeit der Komponenten des Heilmittels und deren Einwirkung auf den Kranken erhöht werden oder sie sollen ihn auf die bewusste Genesung einstimmen.

Einflüsse auf die russische Volksmedizin

Die russische Volksmedizin existiert, wie jede andere Volksmedizin auch, nicht nur für sich allein. Bereits durch die territoriale Ausdehnung Russlands gibt es Kontakte mit Asien, Ost- und Westeuropa. Daraus finden wir daher auch Einflüsse anderer Völker in der russischen Volksmedizin.
Es ist typisch für die russische Volksmedizin, dass sie sich fortlaufend weiter entwickelt. Die ursprüngliche Herkunft eines Heilmittels oder einer Heilmethode ist dabei unerheblich. So, wie heute die Schulmedizin nicht immer weiß, woher ein historisches Heilmittel oder eine Heilmethode ursprünglich stammt, kann man das innerhalb der russischen Volksmedizin auch nicht immer sagen. Beispielsweise gelangten bereits im 11. Jahrhundert aus dem alten Byzanz medizinische Schriften nach Russland, die auch in die russische Volksmedizin ihren Eingang fanden. Bereits seit Jahrhunderten hat sich „Medizin“ immer gegenseitig beeinflusst. Wir finden diese gegenseitige Beeinflussung heute auch in der modernen medizinischen Forschung, in dem vermehrt altes Heilwissen aus Volksmedizin und traditioneller Medizin aufgegriffen wird.

Die Entscheidung, ob ein Heilmittel oder eine Heilmethode dauerhaft in den Bestand einer „Volksmedizin“ aufgenommen wird, geschieht jedoch ausschließlich durch den „Praxistest“. Jede Volksmedizin sortiert früher oder später ein Heilmittel oder eine Heilmethode aus, die diesen Praxistest nicht besteht.
Deshalb spricht man heute auch von der „Zuverlässigkeit“ der Heilmittel und Heilmethoden der Volksmedizin.

Siehe auch: Die traditionelle Medizin in der Kiewer Rus