Schlagwort-Archive: Traditionelle russische Medizin

Heilwirkung von Rezepten traditionelle russische Medizin

Heilwirkung von Rezepten

Traditionelle russische Medizin und russische Volksmedizin sind heute im westlichen Europa immer noch relativ unbekannt. In beiden Fällen handelt es sich um ein von Generationen überliefertes Heilwissen.
Beide Arten der Medizin haben wesentliche Gemeinsamkeiten, die ihren Hauptunterschied lediglich in der Art der Wissensübertragung haben – traditionelle Medizin ist schriftlich fixiert und Volksmedizin ist überwiegend mündlich überliefert.
Die Ursprünge beider Arten der Medizin sind gemeinsam, denn sie gründen beide auf uralten Traditionen und integrieren das historische Erfahrungswissen vieler Menschen. Über die Jahrhunderte wurden auf diese Weise Heilmethoden und Heilmittel aus der Natur vereinnahmt, die der breitesten Nutzung der Möglichkeiten der uns umgebenden Natur entsprechen. Es wird eigentlich, und besonders in der russischen Volksmedizin, alles was uns umgibt auch zur Heilung verwendet. Aufgrund der Nähe zu Tibet und China flossen dabei auch viele natürliche Heilmittel und Heilmethoden aus Asien in dieses Arsenal ein. Volksmedizin entwickelt sich stetig weiter, vereinnahmt jedoch nur dann dauerhaft neues Heilwissen, wenn es den Test in der täglichen Praxis bestanden hat.
Dadurch existiert heute ein sehr umfangreiches und vielfältiges Arsenal erprobter Heilmittel und Heilmethoden, welches dem Heilenden zur Verfügung steht.

Wie ist nun die Heilwirkung von Rezepten bei der Behandlung von Krankheiten, wie sie beispielsweise im Buch „Russische Volksmedizin“ aufgeführt sind? Welche Heilwirkung haben diese Rezepte?

Im folgenden Text finden Sie eine Auflistung der Heilwirkung von Rezepten, die in dieser traditionellen Medizin den Rezepten zugeordnet werden. Fast alle Rezepte stimulieren gleichzeitig den Organismus zur Aufnahme des körpereigenen Reparaturprogramms und unterstützen ihn dabei:

Akute Infektion der Atemwege (Infectio respirators)

Die Rezepte besänftigen gewöhnlich innerhalb weniger Tage die Infektion.

Allergische Bindehautentzündung

Das Rezept läßt die Entzündung verschwinden.

Allergische Hautentzündung (allergische Dermatitis)

Die Rezepte können die Begleiterscheinungen wesentlich besänftigen und von der Allergie befreien.

Allergischer Schnupfen (Allergische Rhinitis)

Das Rezept kann die Begleiterscheinungen wesentlich besänftigen und von der Allergie befreien.

Angina (Tonsillitis)

Die Rezepte besänftigen gewöhnlich innerhalb weniger Tage die Entzündung.

Arterienverkalkung (Arteriosklerose)

Die Rezepte können das allgemeine Befinden des Betroffenen wesentlich verbessern.

Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Die Rezepte besänftigen die Entzündung, den Schmerz und normalisieren die Verdauung.

Bisse und Stiche

Die Rezepte töten alle Mikroben ab und verhindern dadurch die Entzündung der Wunde.

Blasensteine (Urolithiasis)

Die Rezepte lösen Blasensteine sanft und natürlich auf.

Blasenschwäche (Harninkontinenz)

Die Rezepte helfen den ungewollten Harnabgang zu verhindern.

Blutdruck

Die Rezepte wirken absenkend auf den Blutdruck.

Blutergüsse

Das Rezept normalisiert den Zustand des Körpergewebes und beschleunigt die Heilung.

Brandwunden

Die Rezepte normalisieren den Zustand des Körpergewebes und beschleunigen die Heilung.

Bronchialasthma

Die Rezepte können die Begleiterscheinungen wesentlich besänftigen und von der Allergie befreien.

Bronchienentzündung (Bronchitis)

Die Rezepte schaffen Abhilfe bei einer akuten Bronchitis, gewöhnlich innerhalb von 7 bis 14 Tagen.

Durchfall (Diarrhö)

Die Rezepte zerstören die pathogenen Mikroorganismen, besänftigen den Durchfall, die Schwäche und die Vergiftung.

Eiterbeule (Karbunkel)

Die Rezepte unterbinden schnell die Entzündung, bringen den entzündeten Kern heraus und beschleunigen danach die Wundheilung.

Fersensporn (Kalkaneussporn)

Die Rezepte besänftigen den Schmerz, die Entzündung und wirken rückbildend auf den Fersensporn.

Fieber (Febris)

Die Rezepte senken schnell und wirksam das Fieber.

Furunkel (Furunculus)

Die Rezepte unterbinden schnell die Entzündung, bringen den entzündeten Kern heraus und beschleunigen danach die Wundheilung.

Fußpilz (Tinea pedis)

Die Rezepte zerstören die pathogenen Pilze und besänftigen die Entzündung.

Gallensteine

Die Rezepte lösen Gallensteine sanft und natürlich auf.

Diabetes – Tipps und Empfehlungen aus der Volksmedizin

Diabetes mellitus

syn. Zuckerkrankheit, sind chronische Störungen des Zuckerstoffwechsels, die den Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöhen.  Weltweit erkranken immer mehr Menschen an Diabetes mellitus. Auslöser ist entweder ein Insulinmangel, eine Insulinunempfindlichkeit oder beides. Unterschieden werden hauptsächlich zwei Formen von Diabetes mellitus – Typ 1 und Typ 2, die jedoch verbindende Gemeinsamkeiten haben. Typische Begleiterscheinungen der Erkrankung, vor allem vom Typ 1, sind starker Durst, vermehrtes Wasserlassen, Heißhunger und Juckreiz. Der Typ 1 beginnt meist in der Jugend und ist durch zu wenig Insulin im Blut gekennzeichnet. Dadurch verbleibt der Zucker im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt an. Meist ältere Menschen sind vom Typ 2 betroffen. Bei dieser Form der Diabetes mellitus ist zwar genügend Insulin im Blut vorhanden, aber es wird zunehmend vom Organismus nicht verwendet. Das führt ebenfalls zum Anstieg des Blutzuckerspiegels. Der Typ 2 kann lange Zeit ohne Begleiterscheinungen verlaufen und macht sich erst durch Spätschäden bemerkbar. Ein anhaltend erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt die Blutgefäße. Im Gefolge dieser Schädigung kann eine Vielzahl von Folgeerkrankungen auftreten. Allerdings ist es möglich, unter Beachtung einiger Regeln für Kontrolle und Ernährung, auch bei Diabetes mellitus ein beschwerdefreies Leben zu führen und Folgeschäden zu vermeiden.
Für die Behandlung von Diabetes mellitus kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene bewährte Rezepte. Bei einer beliebigen Form der Diabetes mellitus senken sie den Anteil des Zuckers im Blut, stellen den normalen Stoffwechsel wieder her und normalisieren den Appetit.

R E Z E P T E
Mumijo (Depuratus Mumijo)

Ein bewährtes Mittel bei Diabetes mellitus ist das Mumijo (Depuratus Mumijo). Dazu lösen Sie ein Stück Mumijo von der Größe eines Reiskorns in 125 ml warmem Wasser auf und trinken diese Lösung 2-mal täglich über 10 Tage (morgens auf nüchternem Magen und abends vor dem Schlaf). Nach einer Pause von 1 Woche wiederholen Sie diese Kur.

Aufguss von Kräutern

Mischen Sie je 2 EL getrocknete Blätter der Pfefferminze (Menta piperita), Samen des Gemeinen Lein (Linum usitatissimum) und Hagebutten der Hecken-Rose (Rosa corymbifera), je 3 EL Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), Blätter des Breitwegerich (Plantago major) und der Schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum), 5 EL Keimlinge der Gartenbohne (Phaesolus vulgaris) und 7 EL Blätter der Besenheide (Calluna vulgaris). Von der Mischung übergießen Sie am Abend 2 EL mit 0,5 l kochendem Wasser in einer Thermoskanne, lassen die fest geschlossene Kanne über Nacht stehen und trinken von dem Aufguss 3 bis 4-mal täglich über 2 bis 3 Monate 30 Minuten vor dem Essen 80 ml bis 60 ml.

Aufguss von Flieder

Sammeln Sie im Frühling die Blütenknospen des Flieders (Syringa) bei ihrem Anschwellen und trocknen sie im Schatten.
Übergießen Sie 1 EL getrockneter Blütenknospen mit 250 ml kochendem Wasser, lassen den Aufguss abkühlen und bewahren ihn im Kühlschrank auf. Von dem Aufguss nehmen Sie 3-mal täglich über 2 bis 3 Monate 1 EL ein.
Hinweis: Den Aufguss können Sie nur 2 Tage verwenden, danach muss er frisch bereitet werden.

Aufguss von Besenheide

Übergießen Sie 1 EL getrockneter Blätter der Besenheide (Calluna vulgaris) mit 250 ml kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 bis 40 Minuten stehen und sieben ihn dann durch. Von dem abgekühlten Aufguss trinken Sie 3-mal täglich über 2 bis 3 Monate 3 Mal in kleinen Schlucken 250 ml.

Alkoholischer Auszug von Alant

Geben Sie 50 g getrockneter gehackter Wurzel des Echten Alant (Inula helenium) in eine Flasche, übergießen sie mit 0,5 l Wodka (40 %), lassen die fest geschlossene Flasche für 2 Wochen an einem dunklen Ort stehen, dabei öfters aufschütteln, und sieben dann den alkoholischen Auszug durch. Von dem Auszug nehmen Sie 3-mal täglich über 3 bis 4 Monate vor dem Essen 30 Tropfen gemischt in etwas Wasser ein.

Auch die Große Klette (Arctium lappa) kann bei Diabetes mellitus nützlich sein.

Chronische Duodenitis – natürliche Heilmittel

Chronische Duodenitis

Duodenitis, syn. Zwölffingerdarmentzündung, ist eine häufige akute oder chronische entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Zwölffingerdarms, die verschiedene Ursachen haben kann und zunehmend im höheren Lebensalter auftritt. Dabei kommt es zu einer Rötung und Schwellung der Schleimhaut des Zwölffingerdarms. Typische Begleiterscheinungen einer akuten Doudenitis sind Völlegefühl, Schmerzen, Brechreiz, Übelkeit und Durchfall. Bei einer chronischen Duodenitis gibt es oft keine Beschwerden, es können aber schwerwiegende Komplikationen auftreten bis hin zum Magenkrebs. Häufig ist die Duodenitis eine Begleiterkrankung bei Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Gallenwege.

R E Z E P T E

Für die Behandlung einer chronischen Duodenitis kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene bewährte Rezepte. Sie entfernen den Schmerz, die Krämpfe, die Übelkeit, die Entzündung der Schleimhaut und sie normalisieren die Verdauung.
Von den folgenden Rezepten für die Behandlung einer chronischen Duodenitis können Sie ein beliebiges Rezept auswählen und anwenden:

Senf

Ein sehr altes und wirksames Mittel bei einer chronischen Duodenitis ist der Samen des Senf (Sinapis). Dazu nehmen Sie am ersten Tag 1 Samenkorn (unzerkaut) morgens auf nüchternem Magen mit etwas Wasser ein und steigern dann täglich die Dosis um jeweils 1 Samenkorn bis auf 20 Samenkörner. Danach verringern Sie die Dosis wieder in der gleichen Weise bis auf 1 Samenkorn am Tag. Danach endet die Kur.

Breitwegerich

Vermischen Sie 3 EL frischen Saft des Breitwegerich (Plantago major) mit 1 TL Honig und teilen die Mischung in 3 Portionen auf. Von der Mischung nehmen Sie 3-mal täglich über 2 Monate vor dem Essen jeweils 1 Portion ein.

Schalen von Wachteleiern

Nehmen Sie 2 bis 3-mal täglich über 2 Monate 1/3 TL Pulver aus zerriebenen Schalen von Wachteleiern ein und trinken 0,25 l Wasser nach.

Aloe

Vermischen Sie 0,25 l klein geschnittener frischer Blätter der Aloe (Aloe vera) mit 125 ml Zucker und lassen die Mischung 3 Tage im Kühlschrank stehen. Am vierten Tag ergänzen Sie 0,25 l Weißwein, lassen die Mischung noch 1 Tag stehen und nehmen dann von der Mischung 2-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 1 EL ein, bis die Mischung aufgebraucht ist.
Die Mischung bewahren Sie im Kühlschrank auf.

Kombucha – ein natürliches traditionelles Heilmittel

Kombucha

Kombucha ist ein natürliches Gärgetränk unter Verwendung des sogenannten Kombuchapilzes oder Teepilzes. Beim Kombuchapilz oder Teepilz handelt es sich jedoch nicht um einen Pilz, sondern um die Symbiose von Bakterien, die verschiedene Hefen und Säuren produzieren. Die Bakterienkultur schafft eine riesige Kolonie mit gelblich-brauner Farbe, die nach der Form an eine Meduse erinnert – im unteren Teil mit herunterhängenden Fäden und im oberen Teil gallertartig glänzend und dicht.

Für das Getränk wird gezuckerter Tee mit dem Kombuchapilz oder Teepilz fermentiert und es kommt daraufhin zu einem Gärungsprozess. Das Ergebnis der Gärung ist ein heilsames Getränk mit vielen nützlichen organischen Stoffen auf Eiweißbasis, die für die chemischen Prozesse im Organismus eine wichtige Rolle spielen, sie beschleunigen den Stoffwechsel und wirken als Katalysatoren.
Insgesamt kann das Kombucha als ein einzigartiges natürliches Antibiotikum angesehen werden, dem jedoch die Nebeneffekte der künstlichen Antibiotika entzogen sind.
Während der Forschungen wurde festgestellt, dass das Getränk über die mikrobizide Aktivität verfügt, es tötet Mikroben. Aber es gibt noch eine Vielzahl anderer nützlicher Eigenschaften. Es verbessert die Tätigkeit des Magen-Darm-Kanals, normalisiert den Säuregehalt des Magens, wirkt schnell heilend bei Darminfektionen, einschließlich bei Durchfall.

R E Z E P T E

In der traditionellen Medizin wird das Getränk breit für die Behandlung von Krankheiten verwendet. Einige Beispiele und Rezepte aus der russischen Volksmedizin möchte ich vorstellen:

Anämie

Bei Anämie wird empfohlen, morgens 100 g frisch geriebene Möhren, gemischt mit saurer Sahne oder Pflanzenöl, auf nüchternem Magen zu essen. Etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Mittagessen sollen 0,25 l Kombucha, etwa 1 Stunde nach dem Mittagessen 0,25 l einer Mischung aus 7 Teilen Möhren-, 2 Teilen Rüben- und 2 Teilen Gurkensaft und 1 Stunde vor dem Schlaf 0,25 l Kombucha getrunken werden. Wenn von der Anämie ein Kind betroffen ist, dann wird die jeweilige Menge des Kombucha auf die Hälfte reduziert.

Hypertonie

Bei Hypertonie wird empfohlen, morgens auf nüchternem Magen sowie mittags und abends jeweils 0,25 l Kombucha zu trinken. Andere belebende Getränke dürfen während dieser Kur nicht getrunken werden.

Arteriosklerose

Bei Arteriosklerose wird eine Kur von 4 Wochen empfohlen. Während dieser Zeit sind alkoholische Getränke streng untersagt. In der ersten Woche wird täglich vor dem Schlaf 12 cl Kombucha, in der zweiten bis vierten Woche täglich vor dem Frühstück 12 cl und abends vor dem Schlaf 0,25 l getrunken. Danach dürfen für jeweils 1 Stunde keine anderen Getränke aufgenommen werden. Nach dieser Kur ist die Pause von 1 Monat nötig, dann wird sie wiederholt.

Erkältung

Bei Erkältung wird empfohlen für 1 Woche täglich morgens auf nüchternem Magen sowie mittags und abends vor dem Essen jeweils 0,25 l Kombucha zu trinken.

Alkoholabhängigkeit

Bei Alkoholabhängigkeit empfiehlt die traditionelle russische Medizin täglich 0,8 l bis 1 l Kombucha, aufgeteilt in 5 bis 6 Portionen, im Laufe des Tages auf nüchternem Magen oder vor dem Essen zu trinken. Nach 1 Monat kann die Anzahl der Portionen verringert oder auch auf Wunsch beibehalten werden. Etwa nach 3 Monaten verliert sich allmählich das Bedürfnis nach Spirituosen. Jedoch auch dann wird empfohlen, weiterhin jeweils eine Portion Kombucha mit prophylaktischem Ziel morgens und abends zu trinken.

Hinweis: Industriell hergestellter Kombucha hat leider nur wenig mit dem ursprünglichen Getränk zu tun, denn die Gärung wird bei der Herstellung bereits nach wenigen Tagen unterbrochen, Sirup zugefügt und das Getränk pasteurisiert. Damit werden alle aktiven Inhalte abgetötet. Den ursprünglichen Kombucha können Sie jedoch mit Startkulturen aus dem Fachhandel selbst herstellen.

Anbieter für Startsets zur Bereitung des traditionellen Kombucha können Sie hier finden.

Blutegeltherapie – wem und wo sie helfen kann

Die Blutegeltherapie

wissenschaftliche Bezeichnung Hirudotherapie, wird von der Mehrheit der Menschen mit der Kurpfuscherei erinnert. Zum Blutegel zeigt niemand das besondere Interesse, obwohl er sehr nützlich ist, denn sein Biss trägt die Heilung in sich. Seine Verwendung ist eine universelle, schmerzlose und natürliche Behandlungsform, die auf der Einheit aller lebendigen Wesen unseres Planeten gegründet ist. In der Natur wird nichts umsonst geschaffen, jedoch verstehen die Menschen nicht immer vernunftmäßig zu verwenden, was anscheinend ganz unnütz und sogar ekelhaft scheint.

Die Blutegeltherapie ist eine außergewöhnlich wirksame medizinische Therapie und wird heute in der Mikrochirurgie, Gynäkologie, Kardiologie, Dermatologie, Immunologie usw. gebraucht. Ebenfalls gibt es medizinische Forschungen mittels der Blutegel onkologische Erkrankungen und das AIDS erfolgreich zu behandeln.

Es sind 400 Arten der Egel bekannt, die etwa identisch aussehen und sich in der Hauptsache nur durch die Farbzusammenstellung unterscheiden. Die Egel kommen schwarz, grünlich oder bräunlich vor. In der medizinischen Praxis werden nur zwei Arten der Egel verwendet, der Hirudo medicinalis und Hirudo officinalis. Diese Egel werden heute für die medizinische Verwendung gezielt gezüchtet und beispielsweise in Russland als „Apothekenegel“ gehandelt.

Die Behandlung mit dem Egel

hat in der traditionellen Medizin vieler Kulturen ihren festen Platz, so auch in der traditionellen russischen Medizin. Erwähnung findet sie bereits in alten persischen, jüdischen und indianischen Texten. Während der Jahrtausende war die populärste Weise der Behandlung bei vielen Krankheiten, die Entfernung des schlechten überflüssigen Blutes, ähnlich des Aderlasses.

Die Hauptwirkung des Blutegels wird durch das Sekret hervorgerufen, dass er während des Saugvorgangs in die Wunde abgibt. Es enthält verschiedene Inhaltsstoffe, so als wichtigen Bestandteil das Hirudin mit einem lokalen gerinnungs- und entzündungshemmenden Effekt. Es verdünnt das Blut, wirkt entkrampfend und fördert die Durchblutung. Eine weitere wichtige Substanz des Sekretes ist das Calin, das ebenfalls die Blutgerinnung hemmt, aber im Gegensatz zum Hirudin eine wesentlich längere Wirkzeit besitzt.

Für die Blutegeltherapie gibt es nur wenige Gegenanzeigen. Nicht angewandt werden darf sie bei Menschen mit Hämophilie, hemorragischer Diathese, Schwangerschaft, dauerhaftem niedrigem Blutdruck, Immunschwäche und bekannter Allergie gegen Inhaltsstoffe des Blutegelsekretes. Vor der Anwendung der Blutegetherapie muss das Blut auf seine Gerinnbarkeit untersucht werden. Bei einer langen Blutung ist eine Blutegeltherapie kontraindiziert.

Wem kann die Blutegeltherapie helfen?

Die Blutegeltherapie kann vor allem den Menschen helfen, deren Erkrankung zur Entwicklung von Stagnationserscheinungen neigt.

Wo kann die Blutegeltherapie helfen?

Die Blutegeltherapie hilft ausgezeichnet bei Hämorrhoiden, Thrombophlebitis, Mastophathie und varikoser Erweiterung der Adern (Krampfadern) der Beine und des Beckens.
Gut hat sich die Blutegeltherapie bei der Behandlung gynäkologischer Erkrankungen bewährt, wie chronischen entzündlichen Prozessen und Störungen des Menstruationszyklus in den Wechseljahren. Sie kann ebenfalls den Frauen helfen, die an Unfruchtbarkeit leiden.
Mit Hilfe der Blutegeltherapie werden auch verschiedene Erkrankungen des Herz-Gefäß-Systems, wie Hypertonie, Ischämie, verschiedene Dystonien, Atherosklerose, Stenokardie, Hirnschlag und Infarkt behandelt. Es treten verschiedene Hauterkrankungen zurück, wie Deermatosen, Psoriase, Neurodermitis, Ausschlage und Ekzeme. Ebenfalls ist die Blutegeltherapie sehr wirksam bei trophischen Geschwüren. Sie hilft beim Kampf gegen Verfettung, Zellulitis, Diathese, Steinen der Nieren und Gallenblase. Verwendet wird sie bei Erkrankungen der Harnwege, Diabetes, Augen, Schilddrüse, Mundhöhle, Kieferhöhlen- und Ohrenentzündung. Wirksam ist sie auch bei Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Neurosen und Schwindel, Epilepsie, Migräne und Neuritis der Gehörnerven.
Weiterhin hilft die Blutegeltherapie bei Radikulitis, Rheuma, Arthritis, Arthrose und Osteochondrose. Sie beschleunigt die Heilung von Wunden und die Genesung nach Verletzungen. Die Blutegel nehmen auch das Ödem ab. Auch bei Problemen des Magen-Darm-Kanals hilft die Hirudotherapie sehr gut, wie Verstopfungen, Cholezystitiden, Magenentzündungen, Pankreatitis, Kolitis, Zirrhose und Dyskinesie der Gallenwege.

Wie wird eine Blutegeltherapie durchgeführt?

Für die Behandlung im Rahmen einer Blutegeltherapie werden nur gesunde Blutegel verwendet. Hierbei hilft eine einfache Prüfung – der Egel wird in die Hand genommen und mit den Fingern leicht gedrückt. Normal ist es, wenn der Egel mit der starken Kürzung des Muskelsackes reagiert und sich zum Klumpen zusammenpresst. Sein Körper wird elastisch und dicht, sich im Umfang wesentlich verringernd.
Die Egel werden Menschen nicht beißen, die eine schmutzige Haut haben oder Alkohol ausdünsten. Auch beißen sie Menschen nicht, deren Haut nach Duftstoffen oder aromatischen Cremes riecht. Es ist am besten, sich vor der Нirudotherapie ohne Benutzung von Seife oder Duschgels zu duschen.
Zum Beginn der Behandlung während einer Blutegeltherapie wird die Haut an jener Stelle, wo der Egel beißen soll, mit Spiritus (70 %) abgerieben und darauf nach 30 Sekunden das Prüfglas mit dem Egel gestellt.
Während der Behandlung kann man liegen oder sitzen. Für eine Behandlung werden gewöhnlich von 1 bis zu 7 Egel (öfter 2-3) herangestellt. Der Egel wird dazu im Voraus in das Prüfglas gegeben, so dass sein Mund zum Beißen bereit ist. Später wird das Glas mit der Öffnung auf die Stelle der Einwirkung gestellt und fest auf die Haut gedrückt.
Gewöhnlich beißt der Blutegel für 5 bis 10 min und konsumiert dabei 3–5 ml Blut. Wenn er beginnt, sich „zu ernähren“, ist das an wellenförmigen Bewegungen seines Körpers erkennbar. In den ersten Minuten wird an der Bissstelle das leichte Brennen empfunden. Die Behandlung kann bis zu 60 Minuten dauern, darüber hinaus wird nicht empfohlen. Nach dem die Egel satt sind, fallen sie selbst vom Körper ab. Wenn das nicht geschieht, so können sie mit Hilfe eines Tupfers, der mit einer Jodlösung oder Spiritus (70 %) angefeuchtet ist, entfernt werden. Der Tupfer wird an jene Stelle herangebracht, wo der Egel in die Haut beißt.
Aus hygienischen Gründen darf ein Blutegel für eine Blutegeltherapie nur einmalig verwendet werden. Nach seiner Verwendung wird er in einen Behälter mit 0,1 % Chloramin-Lösung gegeben, dann verpackt und im biologischen Müll entsorgt.

Auf der Bissstelle bleibt eine Wunde, aus der in der Regel das Blut über 16 bis 18 Stunden noch ein wenig fließt. Es ist nicht empfehlenswert, die Wunde mit etwas zu schmieren, da es die vom Egel in der Bissstelle hinterlassenen heilsamen Mikroben sicher zerstört. Die Wunde kann mit saugfähigem sterilem Material abgedeckt werden, das mittels Leukoplast oder einem Verband fixiert wird. Gut geeignet sind Monatsbinden, wie sie während der weiblichen Menstruation verwendet werden. Je nach dem, wie die Binde nass wird, wird sie ausgetauscht.

Nach der Behandlung mit dem Blutegel

ist es für 1 bis 2 Tage besser, nicht zu baden oder zu duschen, um die Beschädigung der Bisswunden des Egels zu vermeiden. Die Spuren der Bisse heilen in Form von Punkten innerhalb von 10 bis 15 Tagen zu, wobei individuell abhängig kleine Narben zurückbleiben können. Öfter bleiben diese Narben auf der Haut der Beine, seltener auf anderen Körperflächen wie Brust oder Bauch. Gewöhnlich verringern sie sich nach einiger Zeit und werden unmerklich.

Es können Schwäche, Schwindel, Erhöhung der Temperatur des Körpers bis zu 37 bis 37,5 °C, leichte Röte der Haut und das unbedeutende Ödem an den Bissstellen erscheinen. Fachleute halten solche Erscheinungen für eine Erscheinungsform der Heileinwirkung der Blutegeltherapie auf den Organismus.

Am Tag der Behandlung sollten Bonbons, eine Tafel Schokolade oder süßer Saft mitgenommen und nach deren Abschluss (während der Erholung) gegessen werden. Wenn im Laufe der Behandlung nicht mehr als drei Egel verwendet wurden, so kann bereits am nächsten Tag die Wiederholung erfolgen. Bei der Verwendung von vier oder mehr Egeln, ist es empfehlenswert, eine Pause von 3 bis 6 Tagen zu machen.

Antibiotika-assoziierte Colitis – natürliche Heilmittel

Antibiotika-assoziierte Colitis

Eine Colitis (auch Kolitis, syn. Dickdarmentzündung) kann akut oder chronisch verlaufen. Davon gibt es verschiedene Arten, die meist mit Durchfall verbunden sind. Häufigste Vertreter der chronisch entzündlichen Gruppe sind die „Colitis ulcerosa“ und der „Morbus Crohn“. Diese Erkrankungen und weitere Formen der Colitis können nur durch einen Arzt behandelt werden.
Wenn die Darmflora durch ein Antibiotika so sehr geschädigt wird, dass sich daraufhin das nicht zur natürlichen Darmflora gehörende Bakterium „Clostridium difficile“ sehr stark vermehren kann, entsteht eine antibiotikaassoziierte Colitis. Das Bakterium befindet sich bei vielen Menschen bereits unbemerkt im Darm, besonders oft bei Säuglingen. Jedes beim Menschen angewendete Antibiotikum kann dann diese Entzündung auslösen, auch noch bis zu vier Wochen nach seinem Absetzen. Dabei kommt es zu Durchfall, selten blutig oder mit Schleimbeimengungen, jedoch oft mit krampfartigen Bauchschmerzen und Fieber verbunden. Üblich ist auch ein Flüssigkeitsmangel, der die Begleiterscheinung jeder schweren Durchfallerkrankung ist. Weitere Komplikationen der Erkrankung mit teilweise schweren Folgen sind möglich.
Für die Behandlung einer antibiotikaassoziierten Colitis kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene bewährte Rezepte. Sie behandeln die akute und chronische Entzündung, entfernen Blähungen, normalisieren den Stuhl und verbessern die Verdauung.

R E Z E P T E

Drei dieser Rezepte zur Behandlung einer antibiotika-assoziierten Colitis möchte ich vorstellen:

Sehr wirksam ist ein Sud des Granatapfels (Punica granatum). Dazu übergießen Sie 20 g getrocknete- oder 50 g frische Schalen des Granatapfels mit 0,25 l kaltem Wasser, lassen die Mischung für 30 Minuten unter kleiner Hitze aufkochen und sieben sie dann sorgfältig durch. Von dem Sud trinken Sie über 1 Monat 2-mal täglich ½ Glas.

Bei den akuten und chronischen Entzündungen des Dickdarms ist auch die Wassermelone (Citrullus lanatus) sehr wirksam. Dazu übergießen Sie 80-100 g getrocknete Schalen der Wassermelone mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 2 Stunden stehen und sieben ihn dann durch. Von dem Aufguss trinken Sie über 2 Monate 4 bis 6-mal täglich ½ Glas.

Vermischen Sie in gleichen Teilen getrocknetes Blätter des Salbeis (Salvia officinalis), der Pfefferminze (Menta piperita), Kraut der Römischen Kamille (Chamaemelum nobile), Johanniskraut (Hypericum perforatum) und Samen des Kümmel (Carum carvi). Von der Mischung übergießen Sie 2 EL in einer Thermoskanne mit 1 l kochendem Wasser, lassen die fest geschlossene Kanne über Nacht stehen und trinken von dem Aufguss über 2 bis 3 Monate 3 bis 4-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen ¼ -1/3 Glas.

Neurose – traditionelle Heilmittel für das Nervensystem

Neurose

ist eine länger andauernde psychische Störung, ohne eine nachweisbare organische Ursache und heute weit verbreitet. Von einer Neurose wird das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen betroffen. Sie zeigt sich beispielsweise als Phobie, Angst, Depression, Unsicherheit, Zwang und anderen Störungen. Gewöhnlich ist eine Neurose individuell unterschiedlich ausgeprägt und kann äußerst unangenehm für den Betroffenen sein.
Zur Normalisierung der Arbeit des Nervensystems, dessen Störungen im Zusammenhang mit einer Neurose stehen, kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel. Sie verringern allgemein die Ängste, normalisieren den Schlaf und den Blutdruck.

R E Z E P T E

Drei dieser Rezepte für die Behandlung einer Neurose möchte ich Ihnen vorstellen:

Das Mittel entfernt die Ängste, verbessert die Stimmung und verringert bei Frauen die Wechseljahrsbeschwerden

Geben Sie 2 EL getrocknete Blätter der Zitronenmelisse (Melissa officinalis) in eine Flasche, übergießen sie mit 1 l trockenen Weißwein und lassen die fest geschlossene Flasche für 2 Wochen bei Zimmertemperatur an einem dunklen Ort stehen, dabei öfters aufschüttelnd. Dann sieben Sie den Wein durch eine Serviette oder einen Papierfilter und trinken davon über 1 Monat 3-mal täglich 30 ml. Eine Flasche Wein ist etwa für 10 Tage ausreichend.

Das Mittel wirkt beruhigend, erhöht die Arbeitsfähigkeit, lindert die chronische Müdigkeit und steigert die Vitalität

Geben Sie über 2 Wochen nach dem Essen 2-mal täglich 3 bis 5 Tropfen Lavendelöl (oleum lavandulae) auf 1 Stück Zucker und lösen es im Mund vollständig auf.

Das Mittel wirkt beruhigend, normalisiert den Herzrhythmus, entfernt Herzschmerzen, Ängste und verbessert die Stimmung

Vermischen Sie in gleichen Anteilen getrocknete Blüten des Eingriffeligen Weißdorns (Crataegus monogyna), Kraut des Vogelknöterichs (Polygonum aviculare), Schachtelhalms (Equisetum) und Duftveilchens (Viola odorata). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 0,25 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten ziehen und sieben ihn dann durch. Den Aufguss trinken Sie täglich (über den Tag verteilt) in 4 bis 5 Aufnahmen aus, bis zur Genesung.

Die traditionelle russische Medizin in der Geschichte

Traditionelle russische Medizin

Während ihrer langen Geschichte hat die traditionelle Medizin eine Vielzahl von pharmakologischen und anderen Mitteln zur Exposition durch Menschen angesammelt. Allein die Auflistung von Heilpflanzen, die von vielen Völkern in der traditionellen Medizin verwendet werden, ergibt mehr als zehntausend. Die traditionelle Medizin, mit ihrem Wissen über die Heilkräfte von Pflanzen, Objekten, Tieren und Mineralien, Rezepten und Heilmethoden zur Behandlung und Betreuung der Kranken, hatte ihre Ursprünge bereits an der Schwelle der Existenz des Menschen (siehe auch: Anfänge der Heilung von Krankheiten durch den Menschen) und entstand aus seinem Bedürfnis – das Leiden zu heilen.

Früheste schriftliche Belege

über eine Verwendung von pflanzlichen Heilmitteln wurden aus der Kultur der Sumerer gefunden, die einst auf dem Territorium des heutigen Irak lebten. In Assyrien und Babylonien fanden Forscher Aufzeichnungen über die Verwendung von Bilsenkraut, Stechapfel und Süßholzwurzel für medizinische Zwecke.
Auch im alten Ägypten wurden Pflanzen für gezielte Behandlungen verwendet. Beispielsweise ist bekannt, dass die Pflanzen nicht nur in ihrer reinen Form, sondern auch für die Herstellung von verschiedenen Salben und Ölen verwendet wurden. Einige dieser Rezepte blieben bis heute erhalten. Auch wussten die Priester, wie man Pflanzen nicht nur für medizinische Zwecke verwendet, sondern auch als Mittel zur Einbalsamierung. Deshalb können wir heute die Mumien der Pharaonen nahezu unverändert sehen. Im antiken Griechenland studierten Philosophen und Ärzte die Kräuter und fertigten darüber umfassende Aufzeichnungen an. Dabei sammelten sie das alte Kräuterwissen der Volksmedizin auf einer empirischen Grundlage und machten es für die Verwendung in der klassischen Medizin nutzbar. Beispielsweise ordnete und beschrieb Hippokrates über 200 Kräuter. Auch beim antiken römischen Arzt Claudius Galenus waren Rezepte und Beschreibungen von Kräutern der Gegenstand einer seiner Abhandlungen. Claudius Galenus war davon überzeugt, dass trockene Kräuter eine mächtige Heilkraft haben können, jedoch müssen sie zuvor unbedingt in Wasser gelegt werden. Dank dieser genialen Erkenntnis erfand er eine Vielzahl von Tees und Tinkturen, die in der Lage waren, Milliarden von Menschen seit vielen Jahrhunderten zu heilen und noch heute in der medizinischen Praxis verwendet werden.

Einen erheblichen Beitrag zur Förderung der Entwicklung

der traditionellen Medizin und heutigen Schulmedizin leisteten auch östliche Länder wie Korea, Japan, Indien und China. Kräuter wie Knoblauch, Ginseng, Zwiebeln, Herzgespann und Ingwer waren und sind sehr beliebt in Rezepten. Sie wurden auch zuerst in diesen Ländern eingesetzt. Die östliche Praxis wird durch ein spirituelles und philosophisches Prinzip charakterisiert. Alle Argumente beinhalten eine Kombination von physischem und geistigem, die Einheit und den Kampf der Gegensätze, und natürlich, Ruhe und Ausgeglichenheit. In Russland und in Europa wurden in der traditionellen Medizin nicht nur die pflanzliche Therapie, sondern auch verschiedene Beschwörungen und Zaubersprüche verwendet. Diese medizinische Magie hatte ihre Ursprünge in der animistischen Glaubens- und Fantasiewelt der altertümlichen Jäger- und Sammlergesellschaften und blieb auch nach der Christianisierung der Völker in der Volksmedizin erhalten.

Über Jahrhunderte existierte die traditionelle Medizin

parallel zur ärztlichen Medizin. Daher kann man heute nicht immer genau bestimmen, woher einige der von der klassischen Medizin in der Vergangenheit verwendeten Medikamente oder medizinische Geräte stammen. Diese Unterscheidung ist jedoch insbesondere für Historiker der Medizin wichtig, da sich aus der Herkunft eines Rezepts oder eines medizinischen Ansatzes aus der Medizin der Vergangenheit, die Rationalität und Effizienz im Hinblick auf die moderne medizinische Wissenschaft ableiten lassen.

In den Anfängen der traditionellen russischen Medizin (siehe auch: Ursprünge der russischen Volksmedizin) riefen die Menschen Hexen und Zauberer zu den physischen und psychischen Krankheiten, den Leiden der Tiere oder um böse Geister aus dem Haus zu vertreiben. Diese alten Volksheiler hatten jedoch bereits ein großes Arsenal an Werkzeugen, darunter eine Vielzahl an Kräutern.
Ihr Arsenal enthielt durchschnittlich mindestens 12 Kräuterarten, wobei sehr erfahrene Volksheiler bis zu 99 verschiedene Pflanzen verwendeten. Aus den Pflanzen wurden Medikamente bereitet, wie Aufgüsse, Sude, Tinkturen, Pulver und Salben. Die Kräuter wurden an bestimmten Tagen und Stunden gesammelt, berücksichtigend den Zeitpunkt der Blüte, den Phasen des Mondes, den Stand der Sonne, mit oder ohne Tau und vielem mehr.
Auch magische Praktiken und die Einflussnahme auf die Psyche des Kranken gehörten zum Arsenal dieser Heiler. So wird beispielsweise bis heute die Hilfe und Kraft des Himmels angerufen, um die Heilung für den Kranken zu erbitten.
Vieles aus der Praxis dieser alten Kräutermedizin und den Techniken zur Beeinflussung der Psyche des Kranken, ist heute für Wissenschaftler und Ärzte im Zeitalter der modernen Medizin sehr interessant. Einiges von diesem alten Wissen fand bereits mehrfach seinen Eingang in die moderne Medizin.

Weit verbreitet ist die Verwendung von Pflanzen

in der traditionellen Medizin der Völker von Ost-Asien, China, Tibet, Indien, Japan, Korea und in Bulgarien, Frankreich und noch vielen anderen Ländern.
Es ist heute bekannt, dass die Verwendung von Medikamenten pflanzlichen Ursprungs vor allem wegen ihrer hohen biologischen Aktivität erfolgt. Natürliche chemische Verbindungen sind in der Regel weniger schädlich in ihren Auswirkungen auf den menschlichen Körper als ihre synthetischen Gegenstücke und Substanzen mit künstlich etablierter Struktur. Das ermöglicht wiederum ihre Verwendung bei chronischen und in einigen Fällen akuten Krankheiten oder zur Vorbeugung von verschiedenen Krankheiten.
Die heute zu einer Reihe von pflanzlichen Medikamenten zur Verfügung stehenden Daten, belegen die besondere Wirkung der in Pflanzen gefundenen komplexen Stoffe, im Vergleich zu “reinen” Präparaten. Das ist darin begründet, weil der Prozess des Lebens eine Vielzahl von Substanzen bildet, von denen viele eine deutliche Wirkung auf den menschlichen- und tierischen Körper haben.

In der heutigen pharmazeutischen Industrie

sind Pflanzen eine wichtige Quelle für die Produktion von verschiedenen Arzneidrogen. Über 30% der Arzneimittel sind aus Pflanzen und jedes dritte Medikament auf dem Weltmarkt ist eine Arzneidroge pflanzlichen Ursprungs. Darüber hinaus sind die Kosten von Heilpflanzen in den meisten Fällen deutlich niedriger als die künstlicher Rohstoffe.

Jedoch, auch die Verschreibung von Heilpflanzen muss angemessen sein. Ihre Heilmöglichkeiten zur Heilung einer Krankheit müssen zuvor kritisch geprüft und je nach der Krankheit, kann die Kräutermedizin dann entweder allein oder als Bestandteil einer gemeinsamen komplexen Behandlung verwendet werden.

Die russische Volksmedizin schöpft ihre Stärke

aus den Ressourcen der Natur. Oft werden wilde Pflanzen verwendet, die meistens reich an Vitaminen und ätherischen Ölen sind. Erste schriftliche Überlieferungen zu dieser Medizin datieren aus dem 11. Jahrhundert, aus der Zeit der Kiewer Rus. Sehr beliebt waren bei den volkstümlichen Heilmitteln Medikamente aus Pflanzen, wie Salbei, Brennnesseln, Spitzwegerich, Rosmarin, Lindenblüten, Birkenblätter, Rinde von Esche und Wacholder sowie Zwiebeln, Knoblauch, Meerrettich, Birkensaft und viele andere. Heilen in Russland ohne solche Kräuter wie Minze, Kamille, Eberesche, Brombeere, Eichenrinde, Himbeer- und Johannisbeerenblätter wird noch heute in vielen russischen Gegenden als „unmöglich“ angesehen.

Heute umfasst die russische Volksmedizin

ein komplexes System von Kenntnissen und Praktiken, die für Diagnose, Verhütung und Beseitigung von Störungen im physischen, psychischen und sozialen Gleichgewicht verwendet werden. Darin sind Konzepte zur Physiologie und Anatomie des Menschen, Ursache und Diagnose von Krankheiten, Behandlung von Wunden, Verletzungen oder Schädigungen des Körpers, Pharmakologie, Geburtshilfe, Gynäkologie, Psychotherapie, Physiotherapie und Pädiatrie enthalten sowie auch Sanitär-, Hygiene- und Kosmetikkonzepte. Auch ist es so gestaltet, nicht nur zu behandeln, sondern Krankheiten bereits durch die Bereitstellung von Prävention, Abwasserentsorgung und Hygiene, vorzubeugen. Dabei unterstützt es den Menschen über seinen gesamten Lebenszyklus – von der Geburt bis zum Tod. Ebenfalls berücksichtigt es Alter und Geschlecht des Kranken, seine Umgebungsbedingungen, den Wohnort, die Zeit und auch die Mondphasen. Dabei bedient es sich einer vielschichtigen Sammlung an verfügbaren Heilmethoden der Pharmakologie und Massage-Therapie, Psychotherapie und Physiotherapie sowie der Diätetik, und ist ausschließlich auf Erfahrung und Beobachtung gegründet, weitergegeben von Generation zu Generation, sowohl mündlich als auch schriftlich. Darüber hinaus hat die russische Volksmedizin, wie jede andere traditionelle Medizin auch, noch ein weiteres und sehr attraktives Merkmal, es ist die Zuverlässigkeit der Heilmittel und Heilmethoden, die sie als praktischen Nutzen zur Verfügung stellt.

Im Artikel 50 des Gesetzes „Über den Gesundheitsschutz der Bürger der Russischen Föderation“ wird die Stellung und der Begriff der „Volksmedizin“ in Russland geregelt:

„Volksmedizin ist eine Heilmethode, die sich gründet in den nationalen Erfahrungen, die auf der Nutzung von Wissen und praktische Fertigkeiten in der Beurteilung und Wiederherstellung der Gesundheit beruhen. Zur Volksmedizin gehören nicht, die Erweisung der Dienstleistungen des okkulten und magischen Charakters sowie die Leistung von religiösen Riten.
Das Recht auf die Praktizierung der Volksmedizin hat ein Bürger, der eine Zulassung durch die Exekutive der Russischen Föderation auf dem Gebiet des Gesundheitswesens bekam…“

Auch im ältesten Gesetzbuch des russischen Rechts, das von Jaroslaw dem Weisen im ersten Quartal des 11. Jahrhunderts vorbereitet und dann wiederholt überarbeitet und erweitert wurde, gab es bereits gesetzliche Regeln für die Arbeit der russischen „Volksheiler“ (siehe auch: Die traditionelle Medizin in der Kiewer Rus).

Nesselsucht – Behandlung durch die Volksmedizin

Nesselsucht (Urtikaria)

zeigt sich durch die Bildung von Quaddeln auf der Haut. Diese Reaktionserscheinung der Haut kann durch verschiedene innere und äußere Reize ausgelöst werden, deren Auslöser sehr vielfältig sein können. Gewöhnlich dauert die Nesselsucht in der akuten Form weniger als 4 bis 6 Wochen. Wenn die Nesselsucht über diesen Zeitraum hinausgeht, dann spricht man von einem chronischen Krankheitsverlauf. Der Auslöser der Nesselsucht kann oft nicht sicher bestimmt werden. Die Betroffenen erleiden durch die Krankheit meist erhebliche Einschränkungen in ihrer Lebensqualität. Kennzeichnend für die Nesselsucht ist zunächst das Auftreten kleiner blassroter bis roter Erhebungen auf der Haut, die jedoch schnell größer werden und dann so genannte Quaddeln bilden. Diese jucken sehr stark und werden ähnlich der Reaktion nach der Berührung einer Brennnessel (Urtica) empfunden, deshalb auch die Namensgebung. Die Begleiterscheinungen der Nesselsucht zeigen sich meist in scharfen allergischen Reaktionen.
Für die Behandlung der Nesselsucht kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Rezepte, die auch mit den Ursachen der Erkrankung arbeiten. Die dafür verwendeten natürlichen Heilmittel nehmen die Entzündung und das Jucken von der Haut ab und tragen dazu bei, dass die Haut wieder in den normalen Zustand zurückkehrt.

R E Z E P T E

Sechs dieser traditionellen Rezepte zur Behandlung der Nesselsucht möchte ich vorstellen. Davon können Sie ein beliebiges Rezept auswählen. Sie sollten jedoch immer Rezepte der innerlichen- und äußerlichen Anwendung kombinieren:

Die Wurzel vom Sellerie (Apium graveolens) wirkt gut bei Nesselsucht. Dazu übergießen Sie 1 EL geriebene Wurzel mit 0,25 l kaltem Wasser, lassen die Mischung 2 Stunden stehen und sieben sie dann durch. Von dem Aufguss nehmen Sie 3-mal täglich 20 Minuten vor dem Essen 2 EL ein.
Anstelle des Aufgusses können Sie auch täglich den frischen Saft aus der Selleriewurzel einnehmen. In diesem Fall nehmen Sie 3-mal täglich 20 bis 30 Minuten vor dem Essen 1-2 TL Saft ein.
Den Sellerie können Sie auch zur Prophylaxe von Nesselsucht anwenden.

Übergießen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Weißbeerigen Mistel (Viscum album) mit 0,25 l kaltem Wasser, lassen die Mischung 12 Stunden stehen und sieben sie dann durch. Die Flüssigkeit trinken Sie täglich über den Tag verteilt aus, bis die Erkrankung abgeklungen ist.

Übergießen Sie 1 EL getrocknete Zapfen des Echten Hopfen (Humulus lupulus) mit 0,25 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten stehen und sieben ihn dann durch. Von der Flüssigkeit trinken Sie 3-mal täglich 80 ml, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.

Die Zwiebel (Allium cepa) ist ebenfalls ein bewährtes Mittel bei Nesselsucht. Sie nimmt das Jucken und die Entzündung schnell von der Haut ab. Dazu vermischen Sie eine geschälte und geriebene Zwiebel mit 2 EL abgekochtem Wasser, feuchten in der Mischung einen Wattebausch an und reiben so täglich, bis zu Verbesserung des Zustandes, die betroffenen Stellen der Haut ab. Nach 15 bis 20 Minuten waschen Sie den Zwiebelauftrag von der Haut mit kaltem Wasser ab.

Übergießen Sie 200 g getrockneten Majoran (Origanum majorana) mit 2 l kochendem Wassers, lassen den Aufguss 30 Minuten stehen und sieben ihn dann durch. Die Flüssigkeit geben Sie täglich in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 36 C° bis 37 C° und baden darin für 10 bis 15 Minuten, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.

Nehmen Sie eine frische Große Brennnessel (Urtica dioica) mit ihren Wurzeln, waschen sie gründlich, geben sie in einen Topf und übergießen sie mit kaltem Wasser. Die Mischung aufkochen, noch 5 Minuten unter kleiner Hitze köcheln lassen und dann abkühlen. Den Sud geben Sie täglich in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 36 C° bis 37 C° und baden darin für 10 bis 15 Minuten, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.
Zur Verbesserung des Heileffekts soll der Kranke von dem Sud 3-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 80 ml trinken.

Hinweis: Bei allen heißen Bädern sollten Sie vorsichtig sein, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung.

Parodontitis – Behandlung mit natürlichen Heilmitteln

Parodontitis

syn. Entzündung des Zahnbettes, verläuft meist chronisch schubweise und betrifft vorwiegend Erwachsene. Sie ist nur selten schmerzhaft und führt, zumeist von den Betroffenen unbemerkt, erst nach Jahren zu Zahnlockerungen. Die Parodontitis ist eine bakteriell bedingte Entzündung, die nach apikaler und marginaler Form unterschieden wird und die zur weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates führt. Bei der vorwiegend auftretenden marginalen Form der Parodontitis kommt es durch die Entzündungsprozesse zum Verlust von Bindegewebe und Knochen. Im Verlauf der Entwicklung der Krankheit treten Zahnfleischbluten, Taschenbildung, Zurückgehen des Zahnfleisches und letztlich die Lockerung und der Verlust der Zähne auf. Die Abgrenzung der Parodontitis zur Parodontose besteht vorrangig darin, dass deren Zahnbettschwund hauptsächlich vom Knochen ausgeht, erst später folgen Bindegewebe und Zahnfleisch. Es treten keine vertieften Zahnfleischtaschen und erhöhte Blutungsneigung des Zahnfleisches auf. Allerdings ist fast gleichzeitig das gesamte Gebiss betroffen und erst relativ spät kommt es zur Zahnlockerung.

R E Z E P T E

Für die Behandlung einer Parodontitis kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel. Die verwendeten Heilmittel entfernen die Entzündung und verbessern wesentlich den Zustand des Betroffenen. Vier dieser traditionellen Rezepte zur Behandlung einer Parodontitis möchte ich vorstellen:

Wenn das Zahnfleisch geschwächt ist und zum Bluten neigt, geben Sie 3 EL getrocknete Brombeerblätter (Rubus ulmifolius) in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 Liter Wodka (40 %) und stellen das fest geschlossene Glas für 10 Tage an einen warmen dunklen Ort, dabei öfters aufschüttelnd. Zur Anwendung geben Sie von dem alkoholischen Auszug 20 Tropfen auf 1 Glas warmes Wasser und spülen mit der Lösung täglich über 4 bis 6 Wochen 3 bis 4-mal am Tag den Mund.

Bei lockerem Zahnfleisch übergießen Sie 1 EL gehackte getrocknete Blätte der Echten Walnuss (Juglans regia) mit 1 Glas kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten ziehen und spülen damit täglich über 3 bis4 Wochen 3 bis 4-mal am Tag den Mund. 

Übergießen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Moosbeere (Vaccinium oxycoccos oder Vaccinium macrocarpon) oder Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) mit 1 Glas kochendem Wasser, lassen den Aufguss 20 Minuten ziehen und sieben ihn dann durch. Danach füllen Sie die Flüssigkeit mit heißem Wasser auf 200 ml auf und spülen mit dem Aufguss täglich über 3 bis 4 Wochen alle 2 bis 3 Stunden den Mund. Dieser Aufguss hilft auch bei Parodontose, Mundschleimhautentzündung (Stomatitis) und Zahnfleischentzündung (Gingivitis).

Übergießen Sie 2 TL getrocknete Blätter der Ringelblume (Calendula officinalis) mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten ziehen und spülen dann mit dem erträglich abgekühlten Aufguss täglich über 3 bis 4 Wochen 3 bis 4-mal am Tag den Mund.

Osteochondrose – natürliche Heilmittel gegen die Beschwerden

Osteochondrose – Beschwerden

Eine Osteochondrose nimmt bereits im Alter von zwanzig bis dreißig Jahren ihren Anfang, entwickelt sich jedoch hauptsächlich erst nach dem vierzigsten Lebensjahr. Bereits beim jungen Menschen beginnen sich die Bandscheiben in der Wirbelsäule zu verändern. Sie verlieren an Umfang, Flüssigkeit und Elastizität. Dadurch wird die Verbindung zwischen den Wirbeln gestört und die Wirbelsäule hört auf flexibel zu sein. Die Osteochondrose beginnt mit Störungen im Flüssigkeitsaustausch der Bandscheiben, die zur Unterversorgung mit für die störungsfreie Funktion notwendigen Nährstoffen führt. Am Ende dieser Entwicklung können die Bandscheiben nicht mehr als fester und sicherer Dämpfer fungieren. Die in der Wirbelsäule ablaufenden Veränderungen wirken sich auf viele Organe negativ aus, die von den Nervenstämmen aus dem Rückenmark abhängig sind. Damit können sich Schmerzen der Leber, der Galle, des Herzens und des Darms erklären. Osteochondrose ist eine tückische Krankheit, die über Jahre verläuft, wobei sie immer mehr auch jüngere Generationen erfasst. Allerdings kann das Entstehen und Fortschreiten einer Osteochondrose mit speziellen gymnastischen Übungen (siehe Artikel „Osteochondrose – einfache gymnastische Übungen„), durch eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht verhindert bzw. auch angehalten werden.

Heilbäder gegen die Beschwerden

Für die Behandlung einer Osteochondrose kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel. Sie lindern die Beschwerden einer Osteochondrose und helfen den allgemeinen Zustand zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise auch Heilbäder.

Die heißen Bäder erweitern die Blutgefäße und fördern den Blutkreislauf. Sie liquidieren die Stagnation des Blutes und unterstützen die Selbstsäuberung des Organismus. Seien Sie jedoch bei allen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung. Alle genannten Bäder sind mit einer Wassertemperatur von 36 bis 37 °C empfohlen (bei dieser Wassertemperatur gelangen im Wasser gelöste Wirkstoffe am besten über die Haut in den Organismus), die Badedauer sollte 10 bis 15 Minuten nicht überschreiten.

R E Z E P T E

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Kalmuswurzel (Acorus calamus), 5 TL Schlehdornbeeren (Prunus spinosa), 3 TL Oregano (Origanum vulgare), 5 TL Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), 2 TL Minze (Mentha), 2 TL Kieferknospen (Pinus), 4 TL Dreifarbiges Veilchen (Viola tricolor), 3 TL Bohnenkraut (Satureja hortensis) und 2 TL Eukalyptusblätter (Eucalyptus).
Von der Mischung übergießen Sie 4 TL mit 1 l kochendem Wasser, lassen sie kurz aufkochen und dann den Aufguss 6 Stunden ziehen. Danach geben Sie den Aufguss als Badezusatz in 1 Vollbad.

Geben Sie je 2 Handvoll getrocknete Birkenblätter (Betula), Lambertshaselnuss (Corylus maxima), Brennnessel (Urtica) und Heidekraut (Erica) in lila-rosa Farbe in einen 10 l-Eimer, übergießen sie mit 10 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 45 Minuten ziehen, sieben ihn durch und geben ihn dann in das in heiße Badewasser. Das Bad erfolgt sitzend (dabei darf die Wasserhöhe den Bereich des Herzens nicht erreichen), der Oberkörper wird mit einem Handtuch bedeckt (auch hier bleibt der Bereich des Herzens unbedeckt und offen).
Nach den mythischen Vorstellungen soll dieser Badezusatz nur auf den vollen oder zunehmenden Mond bereitet werden.

Sammeln Sie einige frische Kieferzweige (Pinus), hacken sie mit der Axt klein (benötigt wird die Füllmenge für ein 1-Liter-Glas), geben die Zweige in ein feuerfestes Gefäß, übergießen sie mit 10 l Wasser, bringen die Mischung zum Kochen, lassen sie unter kleiner Hitze noch für 10 Minuten köcheln und dann 4 Stunden ziehen. Danach sieben Sie den Sud durch und geben ihn in das heiße Badewasser.
Das Bad erfolgt sitzend (dabei darf die Wasserhöhe den Bereich des Herzens nicht erreichen), der Oberkörper wird mit einem Handtuch bedeckt (auch hier bleibt der Bereich des Herzens unbedeckt und offen). Bei der erstmaligen Anwendung sollten 10 Minuten Badezeit nicht überschritten werden.

Allgemein können Pflanzen wesentliche Helfer bei den Erkrankungen der Wirbelsäule und Gelenke sein – siehe: Pflanzen – entzündungshemmend und ausführend

Heilbäder – traditionelle natürliche Heilmittel

Heilbäder

Bereits seit Urzeiten sind Heilbäder und ihre heilende Wirkung, mit oder ohne Pflanzen- und Mineralstoffzusätze, bekannt und überliefert. Heilbäder gehören zu den traditionellen natürlichen Heilmitteln und Heilmethoden vieler Kulturen. Diese Heilbäder erweitern die Blutgefäße, fördern den Blutkreislauf, liquidieren die Stagnation des Blutes und unterstützen die Selbstsäuberung des Organismus.

Einfache Heilbäder

Im Folgenden einige Beispiele für die Anwendung von Heilbädern in der traditionellen russischen Medizin:

R E Z E P T E

Zur Verbesserung der Blutversorgung und der Stoffwechselprozesse der Haut eignen sich Salzbäder.
Dazu lösen Sie 0,4 bis 0,6 kg Speise- oder Meersalz in 200 ml Wasser auf, geben die Lösung in das Badewasser mit einer Wassertemperatur von 36 °C bis 37 °C und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Um die Ernährung der Haut durch das Blut zu verbessern, können Sie im Vollbad auch 2 kg Salz auflösen. Das Bad entspannt die Haut und regt sie gleichzeitig an, über das Wasser Urinsalze und Kohlenhydrate aus dem Organismus abzugeben. Wohltuend wirkt es auch bei Rheuma.
Beachten: Bei allen Krankheiten im akuten Stadium und in der Verschärfung sind Salzbäder verboten.

Bei Salzbädern im Zusammenhang mit entzündeten Gelenken ist es nützlich, wenn Sie zusätzlich 3-mal täglich ½ Glas frischen Pampelmusensaft trinken. Dieser Saft hilft in den Gelenken die Flüssigkeitsansammlung zu entfernen.

Für die Linderung von Schmerzen im Rücken ist das einfachste Heilbad in auf 38 °C bis 39 °C erwärmtem Wasser. Nach der Badedauer von 10 bis 15 Minuten wickeln Sie sich in ein trockenes Laken, dann in eine wollene Decke und erholen sich auf diese Weise liegend 20 bis 30 Minuten. 

Rückenschmerzen lindert auch sehr wirksam ein tägliches Heilbad mit den Früchten der Rosskastanie (Aesculus). Dazu geben Sie die Masse aus 500 g gemahlenen Früchten in das auf 36 °C bis 37 °C erwärmte Badewasser, verrühren sie mit einem Holzstab über 5 Minuten und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Vielfältigst werden Heilbäder auch bei Erkrankungen der Haut verwendet. Bei Ekzemen, Neurodermitis und anderen Hautausschlägen, Furunkel, Abszesse und Diathese helfen beispielsweise auch Heilbäder mit Oregano (Origanum vulgare).

Kosmetische Bäder

Ebenfalls sind Bäder für kosmetische Zwecke geeignet. Einfache Pflanzenzusätze im Badewasser können verschiedene Wirkungen auf die Haut auslösen. Auch diese Bäder sollten 10 bis 15 Minuten nicht überschreiten.

R E Z E P T E

– Die Minze wirkt reinigend und als Beruhigungs- und Erfrischungsmittel.
– Thymian reinigt die Poren und desinfiziert.
– Liebstöckel wirkt desodorierend und reinigend.
– Petersilie wirkt erfrischend und verbessert die Gesichts- und Hautfarbe.
– Rosmarin beruhigt die Hautnerven.
– Salbei wirkt desinfizierend.

Für die Bereitung dieser Bäder geben Sie 2 EL klein geschnittene frische oder 1 EL getrocknete Pflanzen (eine oder mehrere Sorten) in ein Mullsäckchen, hängen es in das Badewasser mit einer Temperatur von 36 °C bis 37 °C und belassen es darin bis zur Beendigung des Bades.
Alternativ können Sie auch die Pflanzen in 1 l Wasser einige Minuten unter kleiner Hitze aufkochen, dann den Sud 15 bis 20 Minuten stehen lassen, durchsieben und in das Badewasser geben.
Außer den aufgezählten Pflanzen können ebenfalls Fenchel, Lavendel und eventuell auch noch Echte Kamille in einer Mischung dem Badewasser zugegeben werden. Sie haben allgemein eine erfrischende Wirkung.

Beachten: Seien Sie bei allen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung.

Rosazea – traditionelle Heilmethoden der Volksmedizin

Rosazea

syn. „Kupferrose“, auch veraltet Akne rosacea, ist eine nicht sehr häufig auftretende akneähnliche schubweise verlaufende chronische Entzündung der Haut, von der vorwiegend das Gesicht betroffen ist. Von Rosazea sind vor allem Erwachsene betroffen. Der Auslöser der Rosazea ist bisher weitgehend unklar. Meist beginnt die Erkrankung im vierten und fünften Lebensjahrzehnt. Typische Begleiterscheinungen der Rosazea sind Rötungen, erweiterte Äderchen, Pickel und Schwellungen, später auch knollenartige Wucherungen der Nase. Komplikationen der Erkrankung mit teilweise schweren gesundheitlichen Folgen sind möglich. In der Regel verläuft Rosazea phasenförmig und kann sich über Jahre hinziehen. Dabei können Mischformen mit anderen Hauterkrankungen auftreten. Durch die Ähnlichkeit mit Akne kommt es manchmal auch zu Fehldiagnosen der Rosazea. Zu den Therapien der Schulmedizin gehören Meidung der Auslösefaktoren (Kaffee-, Tee- oder Alkoholgenuss sowie scharfe Gewürze und Sonnenbäder können eine Verschlechterung bewirken), Medikamente (Antibiotika, Azelainsäure und Nitroimidazole sowie Isotretinoin, wobei letzteres starke Nebenwirkungen verursachen kann), Operative Entfernung (Laserbehandlung) und Augenvorsorge (da Rosazea auch auf die Augen übergreifen kann).
Für die Behandlung der Rosazea kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Rezepte. Die natürlichen Heilmittel entfernen den Schmerz, die Entzündung, das Ödem und wirken einem Rückfall entgegen.

R E Z E P T E

Zwei Beispiele für die traditionelle Behandlung der Rosazea in der russischen Volksmedizin:

Streuen Sie täglich über 6 bis 7 Tage frühmorgens, noch vor dem Sonnenaufgang, auf die von der Krankheit betroffene Stelle reines Kreidepulver, decken es mit einem Stück rotem Stoff ab, fixieren es mit einem Verband und belassen diese Kompresse jeweils bis zum folgenden Morgen.

Lösen Sie einen Flicken (etwa in Größe einer Handfläche) aus natürlicher Seide (mit roter Farbe) in die einzelnen Fäden auf und vermischen diese mit Honig im Verhältnis 1 zu 3. Die Mischung geben Sie täglich über 6 bis 7 Tage morgens, 1 Stunde vor dem Sonnenaufgang, auf die von der Krankheit betroffene Stelle und legen darüber einen Verband.

Bechterew – Behandlung mit natürlichen Heilmitteln

Bechterew (Morbus Bechterew)

ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem statt gegen Eindringlinge wie Bakterien oder Viren gegen körpereigene Strukturen wendet. Die Erkrankung Bechterew betrifft vor allem die Wirbelsäule, kann aber auch zusätzlich andere Gelenke, Sehnen und Bänder, die Haut, den Darm und die Augen betreffen. In dem Entzündungsprozess von Bechterew werden Bindegewebe und Knorpel in Knochen umgebaut. Die Folge ist oft eine vollständige Verknöcherung und Versteifung der Wirbelsäule und des Beckens. Medizinisch gesehen gehört Bechterew zu den rheumatischen Erkrankungen und innerhalb dieser zur Untergruppe der so genannten Spondyloarthritiden. Bechterew gilt bis heute als nicht heilbar, lässt sich jedoch in seinem Verlauf entscheidend beeinflussen. Es ist möglich die Entwicklung von Bechterew anzuhalten. Für die Behandlung von Bechterew kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel und Heilmethoden.

Allgemein wird für Patienten empfohlen, die an Bechterew erkrankt sind, 2-mal täglich bis zu 30 Minuten Sport zu treiben. Dafür besonders geeignete Sportarten sind Rudern, Tennis und Volleyball. Ebenfalls werden bei Bechterew Rückenmassagen und das Schlafen auf einer harten Unterlage empfohlen.

R E Z E P T E

Beispielsweise gehören zu den Heilanwendungen der russischen Volksmedizin für die Behandlung von Bechterew Pflanzenaufgüsse, Kompressen und Heilbäder.

Pflanzenaufgüsse

Nehmen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala Gilib.), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Hafersroh (Avena). Die Zutaten zerstoßen und gut vermischen. Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen.

Von diesem Aufguss trinken Sie 4-mal täglich jeweils 100 g 15 Minuten vor dem Essen.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 6 Stunden stehen und trinken davon 3-mal täglich jeweils 100 ml 15 Minuten vor dem Essen.

Diese Aufgüsse werden über den Zeitraum von 1 Monat eingenommen, danach folgt eine Pause von 10 Tagen. Anschließend wird der Kurs in gleicher Art und Weise und ununterbrochener Abfolge über den Zeitraum von 12 Monaten wiederholt.

Kompressen

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula vulgaris), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafers (Avena).

Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Heilbäder

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafer (Avena). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 4 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser, lassen alles kurz aufkochen und lassen dann den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Beachten: Alle obigen Bäder sind mit einer Wassertemperatur von 36-37 °C empfohlen (bei dieser Wassertemperatur gelangen im Wasser gelöste Wirkstoffe am besten über die Haut in den Organismus), die Badedauer sollte 10-15 Minuten nicht überschreiten. Seien Sie bei allen diesen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung./strong

Honig – in der Volksmedizin ein traditionelles Heilmittel

Honig

wird in der Volksmedizin traditionell zur Behandlung von Schnupfen, Rachenentzündung, Bronchitis, Angina und Erkrankungen der Leber eingesetzt. Auch gibt es positive Ergebnisse bei Magenentzündung, Dickdarmentzündung, Magengeschwür und vielen anderen Erkrankungen. Er gilt als ein natürliches und bewährtes Heilmittel.
In der alten Rus wurde dem Honig die geheimnisvolle heilende Kraft nachgesagt, die zur Langlebigkeit und zum schmerzlosen Alter verhilft. Er galt als fast einziges Mittel für die Verlängerung des aktiven Lebens und entsprechend vielfältig war auch seine Anwendung. Die russischen Kurpfuscher verwendeten den Honig bei der Behandlung von Wunden, Ekzemen, Geschwüren, Magen-Darmerkrankungen und vielem mehr. Auch heute noch gehört der Honig zum traditionellen Arsenal der Heilmittel in der russischen Volksmedizin.
Obwohl die meisten Menschen heute von der Nahrhaftigkeit und dem Heilwert des Honigs wissen, wird er jedoch gewöhnlich nur für die Behandlung einer Erkrankung verwendet, anstatt ihn bereits vorbeugend anzuwenden, bevor die Krankheit eintritt. Honig kann den Organismus gesund und stark erhalten, er ist fähig ihm zu helfen einer beliebigen Infektion entgegenzustehen.

Die Haupteigenschaft von Honig

ist die Normalisierung der Funktionen des Organismus, wobei Honig ohne Nebeneffekte wirkt. Dank seiner chemischen Verbindungen und biologischen Eigenschaften ist Honig in erster Linie ein wertvolles Lebens- und allgemein kräftigendes Mittel, das über antibakterielle-, bakterizide-, entzündungshemmende- und antiallergische Eigenschaften verfügt.
Für Heilzwecke wird die innerliche Anwendung des Honigs in einer anteiligen Lösung von 12 bis 15 % empfohlen. Gerade in dieser Konzentration wird die Aufnahme seiner Bestandteile in das Blut maximal gefördert. Honig ist ein Produkt, das in seiner Struktur dem Plasma des Blutes ähnelt und sich wesentlich von anderen Lebensmitteln durch seine chemische Verbindung unterscheidet.
Das Übermaß an konsumierten Honig kann aber auch schädlich auf den Organismus wirken. Die empfohlene Tagesdosis ist bis zu 1 g Honig auf 1 kg Körpergewicht, wobei bei schwerer körperlicher Arbeit oder intensivem Sport bis zu 1,5 g Honig auf 1 kg Körpergewicht zulässig sind.

R E Z E P T E

Im Folgenden drei Beispiele für die Anwendung des Honigs in der traditionellen russischen Medizin:

Der Honig als ein allgemeines Stärkungsmittel

Dazu vermischen Sie 100 ml Saft der Aloe (Aloe vera), 500 g zerstoßene Walnusskerne (Juglans regia), 300 ml Honig und den Saft von 3 bis 4 Zitronen (Citrus) und bewahren die Mischung im Kühlschrank auf. Davon nehmen Sie 3-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 1 TL ein, bis die Mischung aufgebraucht ist.
Für die Herstellung des Saftes der Aloe muss die Pflanze älter als 2 Jahre sein. Schneiden Sie 3 bis 4 große und mittlere Blätter ab (die Pflanzenspitze bleibt unberührt), waschen die Blätter in abgekochtem Wasser aus, entfernen die Zähne, schneiden die Blätter in kleine Stückchen, zerreiben sie und entsaften die Masse durch doppelt zusammengelegten Mull (für das Entsaften können Sie aber auch einen Fruchtentsafter verwenden). 

Eine Kompresse mit Honig ist wirksam bei Arthritiden und Myositis

Dazu vermischen Sie 2 Teile Honig, 1 Teil Saft der Aloe (Aloe vera) und 3 Teile Wodka (40 %) und bewahren die Mischung in einer dunklen Glasflasche auf. Von der Mischung geben Sie täglich über 6 bis 8 Tage jeweils 1 bis 2 EL auf ein Stück Baumwollstoff, legen es auf den wunden Punkt, decken es mit Kunststofffolie ab, geben darüber einen warmen wollenen Schal und fixieren die Kompresse mit einem Verband. 

Ein Fladen mit Honig hilft beim Fersensporn

Dazu baden Sie täglich über 8 bis 10 Tage den betroffenen Fuß für jeweils 15 bis 20 Minuten in heißem Wasser und trocknen ihn dann gründlich ab. Danach legen Sie auf die Ferse einen Fladen (bestehend aus gleichen Teilen Honig und Weizenmehl), decken ihn mit Kunststofffolie ab und fixieren die Packung mit einem Verband. 

Hinweis: Manchmal werden Nebenerscheinungen und Gegenanzeigen bei Gebrauch und Heilanwendung des Honigs beobachtet, vorwiegend bei der Verwendung von Sprays, die aus erblicher oder erworbener erhöhter Sensibilität von Menschen zum Honig resultieren. Diese zeigt sich gewöhnlich in Erhöhung der Temperatur, Schwere im Magen, Erbrechen, Schwindel, Nesselfieber und Hautentzündung. Bei den Aerosolinhalationen vom Honig sind schwere asthmatische Anfälle und Erstickung möglich. Bei angezeigter allergischer Reaktion ist die Anwendung von Honig medizinisch nicht erlaubt.