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Sanddorn (Hippophae rhamnoides) – eine nützliche Heilpflanze

Sanddorn (Hippophae rhamnoides)

gehört zur Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae) und stammt ursprünglich aus Nepal. Durch eiszeitliche Verschiebungen, beginnend etwa vor 17.000 Jahren, kam es von dort zur weiteren Verbreitung. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich heute überwiegend in Ost- und Westasien, jedoch auch in Mitteleuropa und im nordwestlichen Europa, mit der nördlichsten Grenze in Norwegen. Sanddorn ist ein dorniger sommergrüner Strauch und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 6 m. Die Blätter sind wechselständig angeordnet, weidenähnlich und mit kurzen Stielen. Erste Früchte bildet Sanddorn nach sechs bis acht Jahren. Er blüht im April und Mai, vor dem Laubaustrieb oder gleichzeitig mit ihm. Von Anfang August bis Anfang Dezember reifen 6 bis 8 mm lange, ovale, orangerote bis gelbe Steinfrüchte, deren Duft an den Geruch von Zitrusfrüchten erinnert, und in denen sich ein dunkelbrauner Samen befindet. Wild wächst Sanddorn in Tälern, Auen von Flüssen und Seen, auf nährstoffreichen Sand- und Kiesböden, aber auch auf salzhaltigen Böden am Meer.
Weltweit genießt Sanddorn die besondere Aufmerksamkeit der Gärtner, da seine Früchte außergewöhnliche biologische Eigenschaften besitzen. Die verschiedenen Kultursorten sind produktiver als die Wildsorten, haben weniger Dornen und die Früchte sind größer und süffig.

Geschichte

Sanddorn hatte als Nahrungs- und Heilpflanze wahrscheinlich bereits in der Antike eine Bedeutung. Besonders in weiten Teilen Asiens und im Mittelmeerraum werden seine Früchte als Nahrungs- und Heilpflanze seit alten Zeiten und bis heute gesammelt. Die Früchte werden frisch verzehrt oder zu vitaminreichen Säften, Sirupe, Kompotte, Gelees, Bonbons, Gelees, Marmeladen, Liköre und Weine verarbeitet.

Inhaltsstoffe

Die Früchte von Sanddorn enthalten etwa 3,5% Zucker, sind reich an organischen Säuren (Apfelsäure, Weinsäure, Oxalsäure, an Vitamin – C, weiterhin an den Vitaminen B1, B2, Folsäure, PP, K, P und E. Ebenfalls enthalten sie Carotin und Carotinoide, viele Flavonoide sowie die Spurenelemente Eisen, Bor und Mangan. Auch sind Tannine, Fettsäuren (Oleinsäure, Linolsäure) und flüchtige Stickstoffverbindungen enthalten. Früchte und Samen enthalten weiterhin Serotonin und die Blätter sind reich an Ascorbinsäure, flüchtigen Tanninen und Spurenelementen.

Anwendung in der Volksmedizin

Die heilenden Eigenschaften von Sanddorn resultieren aus seinem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und organischen Säuren, die besonders wertvoll für die Vorbeugung und Behandlung vieler Krankheiten sind. Deshalb wird Sanddorn in der Volksmedizin breit für die Behandlung von verschiedensten Erkrankungen verwendet.

Sanddornbeeren erhalten sich gut im gefrosteten Zustand. Auch können frische Beeren mit Zucker im Verhältnis 1 zu 1 konserviert werden.

Weit verbreitet ist die Herstellung und Verwendung von Sanddornöl, einem einzigartigen Multivitamin-Präparat, das auch in der Medizin vielfältig verwendet wird. Es besitzt unter anderen antibakterielle Eigenschaften, fördert die Epithelisierung des Gewebes, heilt gut Wunden, Verletzungen der Schleimhäute, der Haut und lindert den Schmerz. Dieses Öl von rötlich-oranger Farbe, seinem charakteristischen Geruch und Geschmack, ist reich an Karotin und Carotinoide, Vitamin E und Vitamin F, die den Stoffwechsel der Haut regeln, sowie Sterole, Mineralstoffe und Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Silber, Silizium, Mangan, Kobalt, Nickel, Vanadium, etc.), sowie Glyceride der Oel-, Linol-, Palmitin-und Stearinsäure.

Das Sanddornöl wird äußerlich und innerlich verwendet.

R E Z E P T E 
Herstellung von Sanddornöl – Variante 1

Entsaften Sie frische Beeren vom Sanddorn und trennen den Saft ab. Den trockenen Rückstand aus Fruchtfleisch und Samenkernen zermahlen Sie in einer Schlagmühle zu einem Brei, geben ihn in eine Thermoskanne und übergießen die Masse im Verhältnis von 1 zu 2 (1 Teil Brei und 2 Teile Pflanzenöl) mit auf 60 °C erwärmten Pflanzenöl. Die fest verschlossene Kanne lassen Sie etwa 1 Woche stehen und sieben dann das Öl vorsichtig ab.
Den Rückstand übergießen sie wieder mit Pflanzenöl und verwenden den zweiten Abguss als Zusatz zu Salaten, für Gesichtsmasken und Cremes.

Herstellung von Sanddornöl – Variante 2

Entsaften Sie frische Beeren vom Sanddorn und trennen den Saft ab. Den trockenen Rückstand aus Fruchtfleisch und Samenkernen zerhacken Sie, geben die Masse in ein Glas und übergießen sie im Verhältnis von 1 zu 2 (1 Teil Masse und 2 Teile Pflanzenöl) mit Pflanzenöl. Das fest verschlossene Glas lassen Sie 3 Wochen bei Zimmertemperatur stehen und sieben dann das Öl vorsichtig ab.

Sanddornöl sollte an einem kühlen, dunklen Ort in einer Flasche gelagert und nach einigen Wochen nochmals gefiltert werden.

Hypo-und Avitaminose, Vitaminmangel und Anämie

Sanddornbeeren und Sanddornsaft gehören mit zu den besten Mitteln, zwecks Vorbeugung und Behandlung von Hypo-und Avitaminose, Vitaminmangel und Anämie.
Die Getränke mit Sanddorn wirken angenehm erfrischend und durstlöschend.

Magenerkrankungen

Bei Magenerkrankungen wird ein Sud aus Sanddornbeeren empfohlen. Dazu übergießen Sie 3 EL Beeren mit 0,5 Liter heißem Wasser, lassen den Aufguss aufkochen, noch für 10 Minuten unter schwacher Hitze köcheln und dann abkühlen. Vom Sud trinken Sie 2 bis 3-mal täglich 200 ml.

Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre

Für die Behandlung von Magengeschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren ist in vielen Fällen Sanddornöl ein wirksames Heilmittel. Dafür sollte 2 bis 3-mal täglich 1 TL 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

Hautkrankheiten

Frischer Sanddornsaft und Sude aus den Früchten des Sanddorn gelten als ein wirksames Mittel zur Behandlung von Hautkrankheiten, wie allergische Hauterkrankungen (Dermatitis, Ekzem), venöse Geschwüre und Strahlungs-Dermatitis.

Hinweis: Sanddornöl ist bei akuter Cholezystitis, akuten Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes kontraindiziert.

Russische Ostereier – Ursprünge und Rezepte

Russische Ostereier

Das Ei hat im Glauben und in den Bräuchen vieler Völker eine lange Tradition, so der Ägypter, Perser, Griechen und Römer. Es galt bei ihnen als das Symbol der Geburt. In den slawischen Völkern wurde das Ei mit der Fruchtbarkeit des Bodens verbunden, mit dem Wiedererwachen der Natur nach dem Winter. Gefärbte Eier, die heutigen Ostereier, gab es bei den Slawen wahrscheinlich bereits vor der Annahme des Christentums.

In der christlichen Tradition ist der Ursprung für das Färben der Eier hauptsächlich mit dem Namen des römischen Kaisers Mark Aurel (von 161 bis 180 römischer Kaiser) verbunden. Am Tag seiner Geburt soll angeblich eines der Hühner seiner Mutter ein Ei gelegt haben, welches mit roten Punkten markiert war. Das wurde als gutes Omen für den späteren Kaiser interpretiert.
Bis zum Jahre 224 war es bei den Römern üblich geworden, sich zum Gruß gegenseitig gefärbte Eier zu senden. Die Christen übernahmen diese Tradition, jedoch gaben sie ihr eine andere Bedeutung. Für sie galt die rote Farbe als ein Symbol für das Blut Christi, mit dem zu Ostern die Eier bemalt wurden.

Legenden aus dem Christentum

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Legenden über die christlichen Ursprünge für das Färben von Eiern.

So sollen beispielsweise nach dem Tod Christi sieben Juden zu einem Fest versammelt gewesen sein. Zu den gereichten Speisen zählten Brathühner und hart gekochte Eier. Während das Festes rief einer der Zuschauer, sich doch zu erinnern, wer hingerichtet wurde und sagte, dass Jesus am dritten Tag auferstanden ist. Auf diese Worte soll der Gastgeber erwidert haben – „Wenn das Huhn auf dem Tisch zum Leben erweckt und die Eier rot werden, dann wird er auferstehen.“
Und in diesem Moment änderte sich die Farbe der Eier und die Hühner wurden lebendig.

Eine andere Legende besagt, dass Jungfrau Maria zur Unterhaltung des Baby Jesus die ersten Eier bemalte.

Ebenfalls wird die Tradition mit den Namen von König Ludwig IX. (Französischer König von 1226 bis 1270 – auch bekannt als Ludwig der Heilige) verbunden. In den Jahren 1249 bis 1250 befand sich König Ludwig IX. auf dem Kreuzzug in Ägypten. Dabei geriet er in ägyptische Gefangenschaft. Entlassen aus der Gefangenschaft, bereitete er seine Rückkehr nach Hause vor. Dazu ordnete er vor seiner Abreise ein Fest an. Dabei wurden auch in verschiedenen Farben bemalte Eier gereicht.

Nach einer russischen Version sind die Ursprünge der Tradition für gefärbte Eier mit den Regeln zur Fastenzeit in der griechisch-orthodoxen Kirche verbunden. Danach dürfen die Menschen in dieser Zeit viele Lebensmittel und auch Eier nicht essen. Um die Eier zu erhalten, wurden sie von den Menschen gekocht. Damit die gekochten Eier nicht mit rohen verwechselt werden konnten, wurden sie vor allem mit natürlichen Farbstoffen eingefärbt. Aus dem dringenden Bedürfnis der Menschen entstand eine Tradition, die bis heute das russische Osterfest begleitet.

Rezepte für das Färben der Ostereier

Im Laufe der Jahrhunderte entstand eine Vielzahl von Techniken für die Verzierung der Eier. So wurden sie von Hand bemalt oder einfach in eine Farblösung gelegt, mittels verschiedener Techniken mit Ornamenten verziert oder zum Objekt kunstvoller Malerei. Besonders hervorzuheben ist darunter die Wachstechnik. Manchmal werden auf die bunten Eier auch noch Ornamente und Verzierungen aus goldener oder silberner Folie aufgeklebt.

Zum Färben der Ostereier gibt es heute die verschiedensten Möglichkeiten. Man kann dafür handelsübliche Anilinfarben, aber auch natürliche Farben verwenden.
Natürliche Farben kann man beispielsweise mit folgenden Rezepten erzielen:

Ostereier in Rot

Bereiten Sie einen kräftigen Sud aus roter Zwiebelschale und lassen ihn einige Zeit ziehen. Dann geben Sie in den Sud die zuvor sauber gewaschenen Eier, lassen ihn aufkochen und kochen dann die Eier für 10 Minuten. Anschließend nehmen Sie die Eier heraus und lassen sie abkühlen.
Je nach der Menge genommener Zwiebelschalen werden die Eier in den Farben von Hellscharlachrot bis zu Dunkelrot gefärbt werden.
Für dieses Rezept sollten Sie zuvor die Zwiebelschalen sammeln und trocknen.

Ostereier in Gelb oder Vergoldung

Geben Sie in heißes Wasser 2 bis 3 EL Pulver der Gelbwurzel (Kurkuma) und lassen das Gewürz aufkochen, damit die Farbe intensiver wird. Dann geben Sie in den Sud die zuvor sauber gewaschenen Eier und kochen die Eier für 10 Minuten. Anschließend nehmen Sie die Eier heraus und lassen sie abkühlen.

Bereiten Sie einen Sud aus jungen Blättern der Birke und lassen ihn einige Zeit ziehen. Dann geben Sie in den Sud die zuvor sauber gewaschenen Eier, lassen ihn aufkochen und kochen dann die Eier für 10 Minuten. Anschließend nehmen Sie die Eier heraus und lassen sie abkühlen. Die Eier werden in gelber Farbe sein.

Ostereier in Rosa

Legen Sie die gekochten Eier in frischen Saft der Moosbeere oder Roten Bete.

Ostereier in Violett

Geben Sie ins heiße Wasser Veilchenblüten und belassen darin über Nacht die gekochten Eier. Wenn Sie ins Wasser ein wenig Zitronensaft ergänzen, ergibt sich eine Lavendelfarbe.

Ostereier in Blau

Schneiden Sie 2 kleine Köpfe Rotkohl auf, ergänzen 500 ml Wasser und 6 EL weißen Essig. Legen Sie die gekochten Eier über Nacht in die Mischung, bis sich eine tiefe blaue Farbe ergeben hat.

Ostereier in Grün

Ergänzen Sie in die Mischung für das Erhalten der violetten Farbe 1 TL Soda oder kochen Sie die Eier für 10 Minuten mit Spinat ab.

Ostereier in Lavendel-Farbe

Legen Sie die gekochten Eier in frischen Traubensaft.

Ostereier in Pastell-Farben

Für Zartrosa und Blau, reiben Sie die Eierschale mit einer Handvoll Heidelbeeren oder Moosbeeren ab.

Ostereier in Beige

Bereiten Sie einen kräftigen Sud aus gelber Zwiebelschale und lassen ihn einige Zeit ziehen. Dann geben Sie in den Sud die zuvor sauber gewaschenen Eier, lassen ihn aufkochen und kochen dann die Eier für 10 Minuten. Anschließend nehmen Sie die Eier heraus und lassen sie abkühlen.
Je nach der Menge genommener Zwiebelschalen werden die Eier in den Farben von Gelb bis zu Dunkelbraun gefärbt werden.
Für dieses Rezept sollten Sie zuvor die Zwiebelschalen sammeln und trocknen.

Ostereier in Dunkelbraun

Kochen Sie die Eier für 10 Minuten unter Zugabe von 250 ml Kaffeepulver ab.

Wer seine Ostereier etwas kreativer gestalten möchte, kann es bereits mit einfachen Mitteln und Methoden tun. Die russische Hausfrau nutzt für ihre Ostereier beispielsweise folgende Techniken:

Ostereier in mehreren Farben

Die Eier waschen, trocknen, in alte Lumpen einwickeln, mit Fäden fest umbinden und die abgebundenen Flächen nach Wunsch mit Anilinfarben einfärben (dazu eine Pipette oder ein Holzstäbchen verwenden). Dann die Eier in einen Kochtopf mit warmem Wasser geben, aufkochen und für 10 Minuten kochen lassen. Danach die Eier herausnehmen, abkühlen und die alten Lumpen abnehmen.

Ostereier mit Ornamenten aus Blättern

Auf Wunsch kann man auf jedes Ei ein Ornament auftragen. Die einfachste Möglichkeit dafür ist die Verwendung junger Blätter. Dazu legen Sie auf die angefeuchtete Schale ein schönes Birkenblatt oder andere kleine Blätter (nach der gewünschten Form) dicht auf, umwickeln dann das Ei fest mit Nylonstoff (geeignetes Material ergibt ein alter Strumpf) und kochen das so vorbereitete Ei für 10 Minuten in der Farblösung. Danach das Ei herauszunehmen, abkühlen und den Nylonstoff abnehmen.

Allgemeine Hinweise:

Sie können die Schale der gefärbten Eier mit Pflanzenöl abreiben, denn dann bekommen die Eier einen schönen Glanz.

Man darf keine Eier kochen, die gerade erst aus dem Kühlschrank entnommen wurden. Sie sollten zuvor wenigstens eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur lagern oder für 10 bis 15 Minuten in warmes Wasser gelegt werden. Im anderen Fall reißen sie beim Kochen.

Beim Färben der Eier mit gewöhnlichen Anilinfarben ist es völlig ausreichend, wenn sich das Ei nicht mehr als 30 Sekunden in der Farblösung befindet. Dadurch wird die obere Schicht der Schale bereits gefärbt, jedoch dringt die Farbe nicht bis zum Eiweiß durch.

Antibiotika-assoziierte Colitis – natürliche Heilmittel

Antibiotika-assoziierte Colitis

Eine Colitis (auch Kolitis, syn. Dickdarmentzündung) kann akut oder chronisch verlaufen. Davon gibt es verschiedene Arten, die meist mit Durchfall verbunden sind. Häufigste Vertreter der chronisch entzündlichen Gruppe sind die „Colitis ulcerosa“ und der „Morbus Crohn“. Diese Erkrankungen und weitere Formen der Colitis können nur durch einen Arzt behandelt werden.
Wenn die Darmflora durch ein Antibiotika so sehr geschädigt wird, dass sich daraufhin das nicht zur natürlichen Darmflora gehörende Bakterium „Clostridium difficile“ sehr stark vermehren kann, entsteht eine antibiotikaassoziierte Colitis. Das Bakterium befindet sich bei vielen Menschen bereits unbemerkt im Darm, besonders oft bei Säuglingen. Jedes beim Menschen angewendete Antibiotikum kann dann diese Entzündung auslösen, auch noch bis zu vier Wochen nach seinem Absetzen. Dabei kommt es zu Durchfall, selten blutig oder mit Schleimbeimengungen, jedoch oft mit krampfartigen Bauchschmerzen und Fieber verbunden. Üblich ist auch ein Flüssigkeitsmangel, der die Begleiterscheinung jeder schweren Durchfallerkrankung ist. Weitere Komplikationen der Erkrankung mit teilweise schweren Folgen sind möglich.
Für die Behandlung einer antibiotikaassoziierten Colitis kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene bewährte Rezepte. Sie behandeln die akute und chronische Entzündung, entfernen Blähungen, normalisieren den Stuhl und verbessern die Verdauung.

R E Z E P T E

Drei dieser Rezepte zur Behandlung einer antibiotika-assoziierten Colitis möchte ich vorstellen:

Sehr wirksam ist ein Sud des Granatapfels (Punica granatum). Dazu übergießen Sie 20 g getrocknete- oder 50 g frische Schalen des Granatapfels mit 0,25 l kaltem Wasser, lassen die Mischung für 30 Minuten unter kleiner Hitze aufkochen und sieben sie dann sorgfältig durch. Von dem Sud trinken Sie über 1 Monat 2-mal täglich ½ Glas.

Bei den akuten und chronischen Entzündungen des Dickdarms ist auch die Wassermelone (Citrullus lanatus) sehr wirksam. Dazu übergießen Sie 80-100 g getrocknete Schalen der Wassermelone mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 2 Stunden stehen und sieben ihn dann durch. Von dem Aufguss trinken Sie über 2 Monate 4 bis 6-mal täglich ½ Glas.

Vermischen Sie in gleichen Teilen getrocknetes Blätter des Salbeis (Salvia officinalis), der Pfefferminze (Menta piperita), Kraut der Römischen Kamille (Chamaemelum nobile), Johanniskraut (Hypericum perforatum) und Samen des Kümmel (Carum carvi). Von der Mischung übergießen Sie 2 EL in einer Thermoskanne mit 1 l kochendem Wasser, lassen die fest geschlossene Kanne über Nacht stehen und trinken von dem Aufguss über 2 bis 3 Monate 3 bis 4-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen ¼ -1/3 Glas.

Neurose – traditionelle Heilmittel für das Nervensystem

Neurose

ist eine länger andauernde psychische Störung, ohne eine nachweisbare organische Ursache und heute weit verbreitet. Von einer Neurose wird das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen betroffen. Sie zeigt sich beispielsweise als Phobie, Angst, Depression, Unsicherheit, Zwang und anderen Störungen. Gewöhnlich ist eine Neurose individuell unterschiedlich ausgeprägt und kann äußerst unangenehm für den Betroffenen sein.
Zur Normalisierung der Arbeit des Nervensystems, dessen Störungen im Zusammenhang mit einer Neurose stehen, kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel. Sie verringern allgemein die Ängste, normalisieren den Schlaf und den Blutdruck.

R E Z E P T E

Drei dieser Rezepte für die Behandlung einer Neurose möchte ich Ihnen vorstellen:

Das Mittel entfernt die Ängste, verbessert die Stimmung und verringert bei Frauen die Wechseljahrsbeschwerden

Geben Sie 2 EL getrocknete Blätter der Zitronenmelisse (Melissa officinalis) in eine Flasche, übergießen sie mit 1 l trockenen Weißwein und lassen die fest geschlossene Flasche für 2 Wochen bei Zimmertemperatur an einem dunklen Ort stehen, dabei öfters aufschüttelnd. Dann sieben Sie den Wein durch eine Serviette oder einen Papierfilter und trinken davon über 1 Monat 3-mal täglich 30 ml. Eine Flasche Wein ist etwa für 10 Tage ausreichend.

Das Mittel wirkt beruhigend, erhöht die Arbeitsfähigkeit, lindert die chronische Müdigkeit und steigert die Vitalität

Geben Sie über 2 Wochen nach dem Essen 2-mal täglich 3 bis 5 Tropfen Lavendelöl (oleum lavandulae) auf 1 Stück Zucker und lösen es im Mund vollständig auf.

Das Mittel wirkt beruhigend, normalisiert den Herzrhythmus, entfernt Herzschmerzen, Ängste und verbessert die Stimmung

Vermischen Sie in gleichen Anteilen getrocknete Blüten des Eingriffeligen Weißdorns (Crataegus monogyna), Kraut des Vogelknöterichs (Polygonum aviculare), Schachtelhalms (Equisetum) und Duftveilchens (Viola odorata). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 0,25 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten ziehen und sieben ihn dann durch. Den Aufguss trinken Sie täglich (über den Tag verteilt) in 4 bis 5 Aufnahmen aus, bis zur Genesung.

Nesselsucht – Behandlung durch die Volksmedizin

Nesselsucht (Urtikaria)

zeigt sich durch die Bildung von Quaddeln auf der Haut. Diese Reaktionserscheinung der Haut kann durch verschiedene innere und äußere Reize ausgelöst werden, deren Auslöser sehr vielfältig sein können. Gewöhnlich dauert die Nesselsucht in der akuten Form weniger als 4 bis 6 Wochen. Wenn die Nesselsucht über diesen Zeitraum hinausgeht, dann spricht man von einem chronischen Krankheitsverlauf. Der Auslöser der Nesselsucht kann oft nicht sicher bestimmt werden. Die Betroffenen erleiden durch die Krankheit meist erhebliche Einschränkungen in ihrer Lebensqualität. Kennzeichnend für die Nesselsucht ist zunächst das Auftreten kleiner blassroter bis roter Erhebungen auf der Haut, die jedoch schnell größer werden und dann so genannte Quaddeln bilden. Diese jucken sehr stark und werden ähnlich der Reaktion nach der Berührung einer Brennnessel (Urtica) empfunden, deshalb auch die Namensgebung. Die Begleiterscheinungen der Nesselsucht zeigen sich meist in scharfen allergischen Reaktionen.
Für die Behandlung der Nesselsucht kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Rezepte, die auch mit den Ursachen der Erkrankung arbeiten. Die dafür verwendeten natürlichen Heilmittel nehmen die Entzündung und das Jucken von der Haut ab und tragen dazu bei, dass die Haut wieder in den normalen Zustand zurückkehrt.

R E Z E P T E

Sechs dieser traditionellen Rezepte zur Behandlung der Nesselsucht möchte ich vorstellen. Davon können Sie ein beliebiges Rezept auswählen. Sie sollten jedoch immer Rezepte der innerlichen- und äußerlichen Anwendung kombinieren:

Die Wurzel vom Sellerie (Apium graveolens) wirkt gut bei Nesselsucht. Dazu übergießen Sie 1 EL geriebene Wurzel mit 0,25 l kaltem Wasser, lassen die Mischung 2 Stunden stehen und sieben sie dann durch. Von dem Aufguss nehmen Sie 3-mal täglich 20 Minuten vor dem Essen 2 EL ein.
Anstelle des Aufgusses können Sie auch täglich den frischen Saft aus der Selleriewurzel einnehmen. In diesem Fall nehmen Sie 3-mal täglich 20 bis 30 Minuten vor dem Essen 1-2 TL Saft ein.
Den Sellerie können Sie auch zur Prophylaxe von Nesselsucht anwenden.

Übergießen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Weißbeerigen Mistel (Viscum album) mit 0,25 l kaltem Wasser, lassen die Mischung 12 Stunden stehen und sieben sie dann durch. Die Flüssigkeit trinken Sie täglich über den Tag verteilt aus, bis die Erkrankung abgeklungen ist.

Übergießen Sie 1 EL getrocknete Zapfen des Echten Hopfen (Humulus lupulus) mit 0,25 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten stehen und sieben ihn dann durch. Von der Flüssigkeit trinken Sie 3-mal täglich 80 ml, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.

Die Zwiebel (Allium cepa) ist ebenfalls ein bewährtes Mittel bei Nesselsucht. Sie nimmt das Jucken und die Entzündung schnell von der Haut ab. Dazu vermischen Sie eine geschälte und geriebene Zwiebel mit 2 EL abgekochtem Wasser, feuchten in der Mischung einen Wattebausch an und reiben so täglich, bis zu Verbesserung des Zustandes, die betroffenen Stellen der Haut ab. Nach 15 bis 20 Minuten waschen Sie den Zwiebelauftrag von der Haut mit kaltem Wasser ab.

Übergießen Sie 200 g getrockneten Majoran (Origanum majorana) mit 2 l kochendem Wassers, lassen den Aufguss 30 Minuten stehen und sieben ihn dann durch. Die Flüssigkeit geben Sie täglich in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 36 C° bis 37 C° und baden darin für 10 bis 15 Minuten, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.

Nehmen Sie eine frische Große Brennnessel (Urtica dioica) mit ihren Wurzeln, waschen sie gründlich, geben sie in einen Topf und übergießen sie mit kaltem Wasser. Die Mischung aufkochen, noch 5 Minuten unter kleiner Hitze köcheln lassen und dann abkühlen. Den Sud geben Sie täglich in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 36 C° bis 37 C° und baden darin für 10 bis 15 Minuten, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.
Zur Verbesserung des Heileffekts soll der Kranke von dem Sud 3-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 80 ml trinken.

Hinweis: Bei allen heißen Bädern sollten Sie vorsichtig sein, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung.

Parodontitis – Behandlung mit natürlichen Heilmitteln

Parodontitis

syn. Entzündung des Zahnbettes, verläuft meist chronisch schubweise und betrifft vorwiegend Erwachsene. Sie ist nur selten schmerzhaft und führt, zumeist von den Betroffenen unbemerkt, erst nach Jahren zu Zahnlockerungen. Die Parodontitis ist eine bakteriell bedingte Entzündung, die nach apikaler und marginaler Form unterschieden wird und die zur weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates führt. Bei der vorwiegend auftretenden marginalen Form der Parodontitis kommt es durch die Entzündungsprozesse zum Verlust von Bindegewebe und Knochen. Im Verlauf der Entwicklung der Krankheit treten Zahnfleischbluten, Taschenbildung, Zurückgehen des Zahnfleisches und letztlich die Lockerung und der Verlust der Zähne auf. Die Abgrenzung der Parodontitis zur Parodontose besteht vorrangig darin, dass deren Zahnbettschwund hauptsächlich vom Knochen ausgeht, erst später folgen Bindegewebe und Zahnfleisch. Es treten keine vertieften Zahnfleischtaschen und erhöhte Blutungsneigung des Zahnfleisches auf. Allerdings ist fast gleichzeitig das gesamte Gebiss betroffen und erst relativ spät kommt es zur Zahnlockerung.

R E Z E P T E

Für die Behandlung einer Parodontitis kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel. Die verwendeten Heilmittel entfernen die Entzündung und verbessern wesentlich den Zustand des Betroffenen. Vier dieser traditionellen Rezepte zur Behandlung einer Parodontitis möchte ich vorstellen:

Wenn das Zahnfleisch geschwächt ist und zum Bluten neigt, geben Sie 3 EL getrocknete Brombeerblätter (Rubus ulmifolius) in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 Liter Wodka (40 %) und stellen das fest geschlossene Glas für 10 Tage an einen warmen dunklen Ort, dabei öfters aufschüttelnd. Zur Anwendung geben Sie von dem alkoholischen Auszug 20 Tropfen auf 1 Glas warmes Wasser und spülen mit der Lösung täglich über 4 bis 6 Wochen 3 bis 4-mal am Tag den Mund.

Bei lockerem Zahnfleisch übergießen Sie 1 EL gehackte getrocknete Blätte der Echten Walnuss (Juglans regia) mit 1 Glas kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten ziehen und spülen damit täglich über 3 bis4 Wochen 3 bis 4-mal am Tag den Mund. 

Übergießen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Moosbeere (Vaccinium oxycoccos oder Vaccinium macrocarpon) oder Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) mit 1 Glas kochendem Wasser, lassen den Aufguss 20 Minuten ziehen und sieben ihn dann durch. Danach füllen Sie die Flüssigkeit mit heißem Wasser auf 200 ml auf und spülen mit dem Aufguss täglich über 3 bis 4 Wochen alle 2 bis 3 Stunden den Mund. Dieser Aufguss hilft auch bei Parodontose, Mundschleimhautentzündung (Stomatitis) und Zahnfleischentzündung (Gingivitis).

Übergießen Sie 2 TL getrocknete Blätter der Ringelblume (Calendula officinalis) mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten ziehen und spülen dann mit dem erträglich abgekühlten Aufguss täglich über 3 bis 4 Wochen 3 bis 4-mal am Tag den Mund.

Osteochondrose – natürliche Heilmittel gegen die Beschwerden

Osteochondrose – Beschwerden

Eine Osteochondrose nimmt bereits im Alter von zwanzig bis dreißig Jahren ihren Anfang, entwickelt sich jedoch hauptsächlich erst nach dem vierzigsten Lebensjahr. Bereits beim jungen Menschen beginnen sich die Bandscheiben in der Wirbelsäule zu verändern. Sie verlieren an Umfang, Flüssigkeit und Elastizität. Dadurch wird die Verbindung zwischen den Wirbeln gestört und die Wirbelsäule hört auf flexibel zu sein. Die Osteochondrose beginnt mit Störungen im Flüssigkeitsaustausch der Bandscheiben, die zur Unterversorgung mit für die störungsfreie Funktion notwendigen Nährstoffen führt. Am Ende dieser Entwicklung können die Bandscheiben nicht mehr als fester und sicherer Dämpfer fungieren. Die in der Wirbelsäule ablaufenden Veränderungen wirken sich auf viele Organe negativ aus, die von den Nervenstämmen aus dem Rückenmark abhängig sind. Damit können sich Schmerzen der Leber, der Galle, des Herzens und des Darms erklären. Osteochondrose ist eine tückische Krankheit, die über Jahre verläuft, wobei sie immer mehr auch jüngere Generationen erfasst. Allerdings kann das Entstehen und Fortschreiten einer Osteochondrose mit speziellen gymnastischen Übungen (siehe Artikel „Osteochondrose – einfache gymnastische Übungen„), durch eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht verhindert bzw. auch angehalten werden.

Heilbäder gegen die Beschwerden

Für die Behandlung einer Osteochondrose kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel. Sie lindern die Beschwerden einer Osteochondrose und helfen den allgemeinen Zustand zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise auch Heilbäder.

Die heißen Bäder erweitern die Blutgefäße und fördern den Blutkreislauf. Sie liquidieren die Stagnation des Blutes und unterstützen die Selbstsäuberung des Organismus. Seien Sie jedoch bei allen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung. Alle genannten Bäder sind mit einer Wassertemperatur von 36 bis 37 °C empfohlen (bei dieser Wassertemperatur gelangen im Wasser gelöste Wirkstoffe am besten über die Haut in den Organismus), die Badedauer sollte 10 bis 15 Minuten nicht überschreiten.

R E Z E P T E

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Kalmuswurzel (Acorus calamus), 5 TL Schlehdornbeeren (Prunus spinosa), 3 TL Oregano (Origanum vulgare), 5 TL Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), 2 TL Minze (Mentha), 2 TL Kieferknospen (Pinus), 4 TL Dreifarbiges Veilchen (Viola tricolor), 3 TL Bohnenkraut (Satureja hortensis) und 2 TL Eukalyptusblätter (Eucalyptus).
Von der Mischung übergießen Sie 4 TL mit 1 l kochendem Wasser, lassen sie kurz aufkochen und dann den Aufguss 6 Stunden ziehen. Danach geben Sie den Aufguss als Badezusatz in 1 Vollbad.

Geben Sie je 2 Handvoll getrocknete Birkenblätter (Betula), Lambertshaselnuss (Corylus maxima), Brennnessel (Urtica) und Heidekraut (Erica) in lila-rosa Farbe in einen 10 l-Eimer, übergießen sie mit 10 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 45 Minuten ziehen, sieben ihn durch und geben ihn dann in das in heiße Badewasser. Das Bad erfolgt sitzend (dabei darf die Wasserhöhe den Bereich des Herzens nicht erreichen), der Oberkörper wird mit einem Handtuch bedeckt (auch hier bleibt der Bereich des Herzens unbedeckt und offen).
Nach den mythischen Vorstellungen soll dieser Badezusatz nur auf den vollen oder zunehmenden Mond bereitet werden.

Sammeln Sie einige frische Kieferzweige (Pinus), hacken sie mit der Axt klein (benötigt wird die Füllmenge für ein 1-Liter-Glas), geben die Zweige in ein feuerfestes Gefäß, übergießen sie mit 10 l Wasser, bringen die Mischung zum Kochen, lassen sie unter kleiner Hitze noch für 10 Minuten köcheln und dann 4 Stunden ziehen. Danach sieben Sie den Sud durch und geben ihn in das heiße Badewasser.
Das Bad erfolgt sitzend (dabei darf die Wasserhöhe den Bereich des Herzens nicht erreichen), der Oberkörper wird mit einem Handtuch bedeckt (auch hier bleibt der Bereich des Herzens unbedeckt und offen). Bei der erstmaligen Anwendung sollten 10 Minuten Badezeit nicht überschritten werden.

Allgemein können Pflanzen wesentliche Helfer bei den Erkrankungen der Wirbelsäule und Gelenke sein – siehe: Pflanzen – entzündungshemmend und ausführend

Heilbäder – traditionelle natürliche Heilmittel

Heilbäder

Bereits seit Urzeiten sind Heilbäder und ihre heilende Wirkung, mit oder ohne Pflanzen- und Mineralstoffzusätze, bekannt und überliefert. Heilbäder gehören zu den traditionellen natürlichen Heilmitteln und Heilmethoden vieler Kulturen. Diese Heilbäder erweitern die Blutgefäße, fördern den Blutkreislauf, liquidieren die Stagnation des Blutes und unterstützen die Selbstsäuberung des Organismus.

Einfache Heilbäder

Im Folgenden einige Beispiele für die Anwendung von Heilbädern in der traditionellen russischen Medizin:

R E Z E P T E

Zur Verbesserung der Blutversorgung und der Stoffwechselprozesse der Haut eignen sich Salzbäder.
Dazu lösen Sie 0,4 bis 0,6 kg Speise- oder Meersalz in 200 ml Wasser auf, geben die Lösung in das Badewasser mit einer Wassertemperatur von 36 °C bis 37 °C und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Um die Ernährung der Haut durch das Blut zu verbessern, können Sie im Vollbad auch 2 kg Salz auflösen. Das Bad entspannt die Haut und regt sie gleichzeitig an, über das Wasser Urinsalze und Kohlenhydrate aus dem Organismus abzugeben. Wohltuend wirkt es auch bei Rheuma.
Beachten: Bei allen Krankheiten im akuten Stadium und in der Verschärfung sind Salzbäder verboten.

Bei Salzbädern im Zusammenhang mit entzündeten Gelenken ist es nützlich, wenn Sie zusätzlich 3-mal täglich ½ Glas frischen Pampelmusensaft trinken. Dieser Saft hilft in den Gelenken die Flüssigkeitsansammlung zu entfernen.

Für die Linderung von Schmerzen im Rücken ist das einfachste Heilbad in auf 38 °C bis 39 °C erwärmtem Wasser. Nach der Badedauer von 10 bis 15 Minuten wickeln Sie sich in ein trockenes Laken, dann in eine wollene Decke und erholen sich auf diese Weise liegend 20 bis 30 Minuten. 

Rückenschmerzen lindert auch sehr wirksam ein tägliches Heilbad mit den Früchten der Rosskastanie (Aesculus). Dazu geben Sie die Masse aus 500 g gemahlenen Früchten in das auf 36 °C bis 37 °C erwärmte Badewasser, verrühren sie mit einem Holzstab über 5 Minuten und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Vielfältigst werden Heilbäder auch bei Erkrankungen der Haut verwendet. Bei Ekzemen, Neurodermitis und anderen Hautausschlägen, Furunkel, Abszesse und Diathese helfen beispielsweise auch Heilbäder mit Oregano (Origanum vulgare).

Kosmetische Bäder

Ebenfalls sind Bäder für kosmetische Zwecke geeignet. Einfache Pflanzenzusätze im Badewasser können verschiedene Wirkungen auf die Haut auslösen. Auch diese Bäder sollten 10 bis 15 Minuten nicht überschreiten.

R E Z E P T E

– Die Minze wirkt reinigend und als Beruhigungs- und Erfrischungsmittel.
– Thymian reinigt die Poren und desinfiziert.
– Liebstöckel wirkt desodorierend und reinigend.
– Petersilie wirkt erfrischend und verbessert die Gesichts- und Hautfarbe.
– Rosmarin beruhigt die Hautnerven.
– Salbei wirkt desinfizierend.

Für die Bereitung dieser Bäder geben Sie 2 EL klein geschnittene frische oder 1 EL getrocknete Pflanzen (eine oder mehrere Sorten) in ein Mullsäckchen, hängen es in das Badewasser mit einer Temperatur von 36 °C bis 37 °C und belassen es darin bis zur Beendigung des Bades.
Alternativ können Sie auch die Pflanzen in 1 l Wasser einige Minuten unter kleiner Hitze aufkochen, dann den Sud 15 bis 20 Minuten stehen lassen, durchsieben und in das Badewasser geben.
Außer den aufgezählten Pflanzen können ebenfalls Fenchel, Lavendel und eventuell auch noch Echte Kamille in einer Mischung dem Badewasser zugegeben werden. Sie haben allgemein eine erfrischende Wirkung.

Beachten: Seien Sie bei allen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung.

Fadenpilzinfektion – Tipps aus der Volksmedizin

Fadenpilzinfektion (Mikrosporie)

Von einer Fadenpilzinfektion der Haut sind häufig mit Tieren spielende Kinder betroffen. Die Fadenpilze oder Dermatophyten werden von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen. Zu den häufigsten Überträgern gehören Katzen und Hunde. Aber auch die Übertragung von Mensch zu Mensch kann nach einer Fadenpilzinfektion erfolgen. Eine Fadenpilzinfektion tritt häufig während oder nach Reisen in südliche Länder auf, da dort die Pilzerkrankung unter den Tieren noch mehr verbreitet ist. Die infizierten Tiere selbst müssen keine sichtbaren typischen Krankheitszeichen zeigen.
Bei den Fadenpilzen handelt es sich um Pilze der Gattung Microsporum. Typische Vertreter sind Microsporum audouinii, Microsporum canis und Microsporum gypseum. Zu den Begleiterscheinungen der Fadenpilzinfektion gehören kreisförmige und leicht gerötete Flecken auf der Haut, die von feinen Hautschuppen bedeckt sind. Aber auch die Kopfhaare können häufig von den Fadenpilzen befallen sein. In diesem Fall bilden sich kreisförmige Stellen mit auf gleicher Höhe abgebrochenen Haaren und feinen auf der Kopfhaut liegenden Schuppen. Normalerweise kommt es nur zu einer oberflächlichen Fadenpilzinfektion, aber auch Komplikationen durch den Befall innerer Organe sind individuell möglich. In der Schulmedizin besteht die Therapie in der Verwendung spezieller Salben, welche die Pilze abtöten, sogenannte Antimykotika. Nach entsprechender Behandlung heilen die betroffenen Bereiche normalerweise folgenlos ab.
Für die Behandlung einer oberflächlichen Fadenpilzinfektion kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel. Die Heilmittel zerstören die pathogenen Pilze und entfernen die Entzündung.

R E Z E P T E

Im Folgenden drei Rezepte für die Behandlung einer oberflächlichen Fadenpilzinfektion aus der russischen Volksmedizin:

Schmieren Sie täglich 3 bis 4-mal die betroffenen Stellen mit einfacher blauer Tinte ein. Gewöhnlich verliert sich die Krankheit innerhalb von 7 bis 10 Tagen.

Reiben Sie 6-mal täglich die betroffenen Stellen mit dem frischen Saft einer Zwiebel ein, bis zur völligen Genesung.

Der Birkenteer (Apotheke: Pix betulina) gehört zu den sehr alten Mitteln. Schmieren Sie damit 2 bis 3-mal täglich die betroffenen Stellen ein, bis zur völligen Genesung. Gewöhnlich verliert sich die Erkrankung sehr schnell.

Vitiligo – Behandlung mit traditionellen Heilmitteln

Vitiligo

syn. Weißfleckenkrankheit, kann in jedem Alter auftreten und die Lebensqualität des davon Betroffenen sehr beeinträchtigen. Der Auslöser der Vitiligo ist bisher nicht sicher bekannt und die Krankheit gilt bis heute als nicht heilbar. Vitiligo ist eine chronische und nicht ansteckende Hauterkrankung. Zur typischen Erscheinung der Vitiligo gehören Pigmentstörungen in Form weißer und pigmentfreier Hautflecken. Häufig betroffen sind Unterarme, Handgelenke, Hände, Finger, Ellbogen, Füße und Genitalien, wobei sich die unpigmentierten Flächen ausbreiten oder in ihrer Größe konstant bleiben können. Manchmal bilden sich auch kleinflächig Pigmente zurück.
Für die Behandlung der Vitiligo kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Heilmittel. Die natürlichen Heilmittel helfen die normale Färbung der Haut wieder herzustellen.

R E Z E P T E

Im Folgenden vier Rezepte für die Behandlung der Vitiligo mit den Heilmitteln der Volksmedizin:

Wenn die Flecken bei Vitiligo im Gesicht auftreten, dann empfiehlt sich ein Sud aus den Samen der Petersilie (Petroselinum crispum) und dem Saft der Zitrone (Citrus limon).
Dazu übergießen Sie 2 EL Samen mit 0,25 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss für 10 Minuten unter kleiner Hitze aufkochen, dann abkühlen und ergänzen den Saft von 1 Zitrone. Mit dem Sud reiben Sie, bis die Haut ihre normale Färbung zurückbekommen hat, 5 bis 6-mal täglich die betroffenen Hautbereiche ein.

Reiben Sie bei Vitiligo täglich, bis die Haut ihre normale Farbe zurückbekommen hat, 5 bis 6-mal die betroffenen Hautbereiche mit dem Fruchtfleisch der Wassermelone (Citrullus lanatus) ein.

Die Hautbräunung durch die Sonne kann bei Vitiligo der frische Saft aus den Wurzeln der Pastinak (Pastinaca sativa) ersetzen. Reiben Sie mit dem Saft morgens und abends die betroffenen Hautbereiche ein.

Bei Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) hilft auch ein Heilbad mit dem Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense). Dazu übergießen Sie 50 g getrocknete gehackte Wurzeln mit 1 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 4 Stunden ziehen und sieben ihn dann durch. Den Aufguss geben Sie täglich über 12 bis 14 Tage vor dem Schlaf in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 35 °C bis 36 °С und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Soor – Behandlung mit Heilmitteln der Volksmedizin

Soor

auch Kandidose genannt, ist in der Medizin eine Sammelbezeichnung für alle Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die durch Pilze der Gattung Candida verursacht werden, vorwiegend durch den Pilz „Candida albicans“. Etwa die Hälfte aller Menschen ist mit diesem Pilz infiziert. Er gehört bei ihnen zur normalen Haut- und Schleimflora, aber nur bei einem kleinen Teil entsteht Soor. Erst, wenn diese Pilze überhand nehmen, werden sie zum Problem. Die Erkrankung tritt in Körperfalten, am Nagelwall und an Schleimhäuten auf. Hautsoor zeigt sich in hellroten und entzündlichen Pusteln, die am Rand schuppig auslaufen, leicht einreißen und zum Bluten neigen. Zu den häufigsten Erscheinungsformen gehören Mundsoor und Genital-Soor. Beim Mundsoor sind die Zunge und die Mundschleimhaut betroffen, wobei sich die Infektion bis in Hals und Speiseröhre ausbreiten kann. Es bildet sich ein cremig weißer, stecknadel- bis münzgroßer Belag. Der Genital-Soor der Frau zeigt sich auf der Schleimhaut durch weißliche, ablösbare Beläge. Hinzu kommen Juckreiz und Brennen, wobei oft nur die Schleimhaut der Scheide betroffen ist. Beim Mann zeigt sich der Genital-Soor in einer Rötung, später in einem weißen, schuppigen Belag der Eichel. Wird auch die Harnröhre betroffen, dann kommen Schmerzen beim Wasserlassen hinzu. Der Befall innerer Organe durch Soor ist eine schwere und lebensbedrohliche Komplikation der Erkrankung, die unbedingt durch einen Arzt behandelt werden sollte.

Für die Behandlung von Soor im Mund- und Genitalbereich, kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Heilmittel. Die natürlichen Heilmittel zerstören die pathogenen Pilze, entfernen das Jucken, Brennen und die Entzündung.

R E Z E P T E

Zwei Rezepte für die traditionelle Behandlung von Soor mit einfachen Mitteln:

Mundsoor

Ein altes bewährtes Mittel bei Mundsoor ist eine Tinktur aus der Ringelblume (Calendula officinalis).

Übergießen Sie 2 EL getrocknete Blütenkörbe der Ringelblume mit 100 ml Spiritus in einem Glas und lassen es fest geschlossen einige Tage stehen. Davon geben Sie täglich über 2 Wochen morgens und abends 1 TL in 0,25 l warmes abgekochtes Wasser und spülen mit der Lösung den Mund.

Genital-Soor

Bei Genital-Soor ist sehr wirksam die folgende Lösung.

Geben Sie in 1 l kochendes Wasser 2 EL Speisesalz, lassen die Lösung nochmals für 2 bis 3 Minuten aufkochen, dann auf etwa 40 °C abkühlen und ergänzen 1 EL Natrium-Hydrogenkarbonat (Handelsname: Natron) und 10 bis 12 Tropfen Jodtinktur aus der Apotheke. Mit der Lösung spülen Sie täglich über 5 Tage morgens und abends die Vagina oder den Penis.

Bechterew – Behandlung mit natürlichen Heilmitteln

Bechterew (Morbus Bechterew)

ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem statt gegen Eindringlinge wie Bakterien oder Viren gegen körpereigene Strukturen wendet. Die Erkrankung Bechterew betrifft vor allem die Wirbelsäule, kann aber auch zusätzlich andere Gelenke, Sehnen und Bänder, die Haut, den Darm und die Augen betreffen. In dem Entzündungsprozess von Bechterew werden Bindegewebe und Knorpel in Knochen umgebaut. Die Folge ist oft eine vollständige Verknöcherung und Versteifung der Wirbelsäule und des Beckens. Medizinisch gesehen gehört Bechterew zu den rheumatischen Erkrankungen und innerhalb dieser zur Untergruppe der so genannten Spondyloarthritiden. Bechterew gilt bis heute als nicht heilbar, lässt sich jedoch in seinem Verlauf entscheidend beeinflussen. Es ist möglich die Entwicklung von Bechterew anzuhalten. Für die Behandlung von Bechterew kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel und Heilmethoden.

Allgemein wird für Patienten empfohlen, die an Bechterew erkrankt sind, 2-mal täglich bis zu 30 Minuten Sport zu treiben. Dafür besonders geeignete Sportarten sind Rudern, Tennis und Volleyball. Ebenfalls werden bei Bechterew Rückenmassagen und das Schlafen auf einer harten Unterlage empfohlen.

R E Z E P T E

Beispielsweise gehören zu den Heilanwendungen der russischen Volksmedizin für die Behandlung von Bechterew Pflanzenaufgüsse, Kompressen und Heilbäder.

Pflanzenaufgüsse

Nehmen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala Gilib.), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Hafersroh (Avena). Die Zutaten zerstoßen und gut vermischen. Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen.

Von diesem Aufguss trinken Sie 4-mal täglich jeweils 100 g 15 Minuten vor dem Essen.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 6 Stunden stehen und trinken davon 3-mal täglich jeweils 100 ml 15 Minuten vor dem Essen.

Diese Aufgüsse werden über den Zeitraum von 1 Monat eingenommen, danach folgt eine Pause von 10 Tagen. Anschließend wird der Kurs in gleicher Art und Weise und ununterbrochener Abfolge über den Zeitraum von 12 Monaten wiederholt.

Kompressen

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula vulgaris), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafers (Avena).

Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Heilbäder

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafer (Avena). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 4 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser, lassen alles kurz aufkochen und lassen dann den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Beachten: Alle obigen Bäder sind mit einer Wassertemperatur von 36-37 °C empfohlen (bei dieser Wassertemperatur gelangen im Wasser gelöste Wirkstoffe am besten über die Haut in den Organismus), die Badedauer sollte 10-15 Minuten nicht überschreiten. Seien Sie bei allen diesen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung./strong

Honig – in der Volksmedizin ein traditionelles Heilmittel

Honig

wird in der Volksmedizin traditionell zur Behandlung von Schnupfen, Rachenentzündung, Bronchitis, Angina und Erkrankungen der Leber eingesetzt. Auch gibt es positive Ergebnisse bei Magenentzündung, Dickdarmentzündung, Magengeschwür und vielen anderen Erkrankungen. Er gilt als ein natürliches und bewährtes Heilmittel.
In der alten Rus wurde dem Honig die geheimnisvolle heilende Kraft nachgesagt, die zur Langlebigkeit und zum schmerzlosen Alter verhilft. Er galt als fast einziges Mittel für die Verlängerung des aktiven Lebens und entsprechend vielfältig war auch seine Anwendung. Die russischen Kurpfuscher verwendeten den Honig bei der Behandlung von Wunden, Ekzemen, Geschwüren, Magen-Darmerkrankungen und vielem mehr. Auch heute noch gehört der Honig zum traditionellen Arsenal der Heilmittel in der russischen Volksmedizin.
Obwohl die meisten Menschen heute von der Nahrhaftigkeit und dem Heilwert des Honigs wissen, wird er jedoch gewöhnlich nur für die Behandlung einer Erkrankung verwendet, anstatt ihn bereits vorbeugend anzuwenden, bevor die Krankheit eintritt. Honig kann den Organismus gesund und stark erhalten, er ist fähig ihm zu helfen einer beliebigen Infektion entgegenzustehen.

Die Haupteigenschaft von Honig

ist die Normalisierung der Funktionen des Organismus, wobei Honig ohne Nebeneffekte wirkt. Dank seiner chemischen Verbindungen und biologischen Eigenschaften ist Honig in erster Linie ein wertvolles Lebens- und allgemein kräftigendes Mittel, das über antibakterielle-, bakterizide-, entzündungshemmende- und antiallergische Eigenschaften verfügt.
Für Heilzwecke wird die innerliche Anwendung des Honigs in einer anteiligen Lösung von 12 bis 15 % empfohlen. Gerade in dieser Konzentration wird die Aufnahme seiner Bestandteile in das Blut maximal gefördert. Honig ist ein Produkt, das in seiner Struktur dem Plasma des Blutes ähnelt und sich wesentlich von anderen Lebensmitteln durch seine chemische Verbindung unterscheidet.
Das Übermaß an konsumierten Honig kann aber auch schädlich auf den Organismus wirken. Die empfohlene Tagesdosis ist bis zu 1 g Honig auf 1 kg Körpergewicht, wobei bei schwerer körperlicher Arbeit oder intensivem Sport bis zu 1,5 g Honig auf 1 kg Körpergewicht zulässig sind.

R E Z E P T E

Im Folgenden drei Beispiele für die Anwendung des Honigs in der traditionellen russischen Medizin:

Der Honig als ein allgemeines Stärkungsmittel

Dazu vermischen Sie 100 ml Saft der Aloe (Aloe vera), 500 g zerstoßene Walnusskerne (Juglans regia), 300 ml Honig und den Saft von 3 bis 4 Zitronen (Citrus) und bewahren die Mischung im Kühlschrank auf. Davon nehmen Sie 3-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 1 TL ein, bis die Mischung aufgebraucht ist.
Für die Herstellung des Saftes der Aloe muss die Pflanze älter als 2 Jahre sein. Schneiden Sie 3 bis 4 große und mittlere Blätter ab (die Pflanzenspitze bleibt unberührt), waschen die Blätter in abgekochtem Wasser aus, entfernen die Zähne, schneiden die Blätter in kleine Stückchen, zerreiben sie und entsaften die Masse durch doppelt zusammengelegten Mull (für das Entsaften können Sie aber auch einen Fruchtentsafter verwenden). 

Eine Kompresse mit Honig ist wirksam bei Arthritiden und Myositis

Dazu vermischen Sie 2 Teile Honig, 1 Teil Saft der Aloe (Aloe vera) und 3 Teile Wodka (40 %) und bewahren die Mischung in einer dunklen Glasflasche auf. Von der Mischung geben Sie täglich über 6 bis 8 Tage jeweils 1 bis 2 EL auf ein Stück Baumwollstoff, legen es auf den wunden Punkt, decken es mit Kunststofffolie ab, geben darüber einen warmen wollenen Schal und fixieren die Kompresse mit einem Verband. 

Ein Fladen mit Honig hilft beim Fersensporn

Dazu baden Sie täglich über 8 bis 10 Tage den betroffenen Fuß für jeweils 15 bis 20 Minuten in heißem Wasser und trocknen ihn dann gründlich ab. Danach legen Sie auf die Ferse einen Fladen (bestehend aus gleichen Teilen Honig und Weizenmehl), decken ihn mit Kunststofffolie ab und fixieren die Packung mit einem Verband. 

Hinweis: Manchmal werden Nebenerscheinungen und Gegenanzeigen bei Gebrauch und Heilanwendung des Honigs beobachtet, vorwiegend bei der Verwendung von Sprays, die aus erblicher oder erworbener erhöhter Sensibilität von Menschen zum Honig resultieren. Diese zeigt sich gewöhnlich in Erhöhung der Temperatur, Schwere im Magen, Erbrechen, Schwindel, Nesselfieber und Hautentzündung. Bei den Aerosolinhalationen vom Honig sind schwere asthmatische Anfälle und Erstickung möglich. Bei angezeigter allergischer Reaktion ist die Anwendung von Honig medizinisch nicht erlaubt.

Kräutertee – ein oft vergessenes altes Hausmittel

Kräutertee als Hausmittel

Das Wissen über alte Hausmittel, wie den Kräutertee, ist heute bei sehr vielen Menschen kaum noch vorhanden. Eine Ursache dafür ist die standardisierte Entwicklung der medizinischen Versorgung für die breite Masse der Bevölkerung. Dadurch wurden diese Kenntnisse für die Aufrechterhaltung der eigenen Gesundheit nicht mehr unmittelbar benötigt.

R E Z E P T E

Eine kleine Auswahl an Kräutertees, möchte ich Ihnen vorstellen:

Hinweis: Die Mengenangaben beziehen sich auf Trockenware und gehäufte EL oder TL, wenn nicht im Rezept anders beschrieben. Die Zutaten für die Teemischungen vor der Anwendung zerkleinern.

Kräutertee gegen Blähungen

30 g Aniskörner, 50 g Fenchelkörner, 50 g Korianderkörner, 50 g Krauseminze

Daraus eine Mischung bereiten und davon 1 EL mit 0,3 l kochendem Wasser übergießen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dann durchseihen und nach dem Abendessen trinken. Dieser Kräutertee lindert Blähungen und stärkt den Magen.

20 g Dillkörner, 20 g Majoran, 20 g Aniskörner, 20 g Krauseminze, 20 g Kreuzdornrinde, 20 g Fenchel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen lassen, danach abseihen und nach den Hauptmahlzeiten jeweils 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Blähungen.

50 g Koriander, 50 g Pfefferminze, 50 g Fenchel, 50 g Kamillenblüten

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und täglich 2 Tassen davon trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Blähungen und ist windtreibend.

Kräutertee gegen Bluthochdruck

50 g Zitronenmelisse, 50 g Weißdornbeeren und -blüten, 50 g Schachtelhalm, 50 g Nußblätter, 100 g Mistel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser einige Minuten aufkochen, dann 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, durchseihen und davon täglich 2 Tassen trinken. Dieser Kräutertee hilft einen hohen Blutdruck abzusenken. 

Kräutertee gegen Darmbeschwerden

5 g Blutwurz, 5 g Eichenrinde, 5 g Kalmuswurzel, 5 g Thymian, 5 g Nußbaumblätter, 5 g Blaubeerblätter, 5 g Blaubeeren, 5 g Kamillenblüten

Daraus eine Mischung bereiten und in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen, abgedeckt 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und über den Tag verteilt trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Darmkatharr, Darmkrämpfen und Darminfektionen.

20 g Gewürznelken, 20 g Aniskörner, 20 g Kümmel, 20 g Kamille, 20 g Pfefferminze, 20 g Zitronenmelisse

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, ziehen lassen und abseihen. Davon täglich 2 Tassen trinken. Dieser Kräutertee wirkt krampflösend bei Darmkrämpfen.

Kräutertee  gegen Entzündungen

50 g Salbeiblätter, 50 g Kamillenblüten, 50 g Blaubeerblätter, 50 g Pfefferminze

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, kurz ziehen lassen und durchseihen. Tagsüber mehrmals mit dem Sud gurgeln, NICHT TRINKEN! Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Zahnfleischentzündung, Mundhöhlenentzündung und Halsentzündung sowie bei Zahnfleischschwund.

Kräutertee gegen Erkältung

50 g Dost, 50 g Holunderblüten, 50 g Lindenblüten, 50 g Kamillenblüten, 50 g Majoran

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen, ziehen lassen, abseihen und über den Tag verteilt warm trinken. Dieser Kräutertee lindert Erkältungen und ist schweißtreibend.

Kräutertee  gegen Gallenbeschwerden

50 g Pfefferminze, 50 g Tausendgüldenkraut, 50 g Krauseminze, 50 g Löwenzahnwurzel, 50 g Odermennig, 50 g Kreuzdornrinde

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, durchseihen und davon morgens und abends je 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Gallenbeschwerden, Darmbeschwerden und Magenbeschwerden.

Kräutertee gegen Harnverhalt

50 g Liebstöckelwurzel, 50 g Heuhechelwurzel, 50 g Wacholderbeeren, 50 g Bruchkraut, 50 g Schachtelhalm

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen und dann durchseihen. Den Sud über den Tag verteilt trinken. Dieser Kräutertee wirkt harntreibend.

Kräutertee gegen Husten und Katharr

50 g Thymian, 50 g weiße Malvenblätter oder – wurzeln, 50 g Lungenkraut, 50 g Holunderblüte, 50 g Süßholz, 50 g Primelwurzel, 50 g Huflattich, 50 g Königskerzenblüten

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser 1 bis 2 Minuten aufkochen, kurz ziehen lassen und abseihen. Den Sud über den Tag verteilt warm trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Husten und Katharr.

20 g Färberdistel, 20 g Mohn, 20 g Königskerzenblüten, 20 g Isländisch Moos, 20 g Lungenkraut, 20 g Hanfnessel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und über den Tag verteilt trinken. Dieser Kräutertee wirkt schleimlösend bei einem Katharr.

Kräutertee gegen Magenbeschwerden

50 g Bohnenkraut, 50 g Basilikum, 50 g Rosmarin, 50 g Fenchel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen und morgens und abends je 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt magenstärkend, appetitanregend, windtreibend und ist auch gegen niedrigen Blutdruck wirksam.

20 g Ingwer, 20 g Enzianwurzel, 20 g Rhabarber, 20 g Queckenwurzel, 20 g Fenchel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 1 EL in 0,3 l Wasser aufkochen, ziehen lassen und abseihen. Den Sud auf nüchternem Magen trinken. Dieser Kräutertee wirkt magenstärkend und blutreinigend.

50 g Kardamomkörner, 50 g Pfefferminzblätter, 50 g Baldrianwurzel, 50 g Kamillenblüten

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 2 bis 3 Minuten aufkochen, kurz ziehen lassen und abseihen. Davon täglich 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt magenstärkend und windtreibend.

Kräutertee gegen Rheumatismus

100 g Wacholderbeeren, 50 g Brennesselkraut, 50 g Salbeiblätter, 50 g Tausendgüldenkraut, 50 g Enzianwurzel, 50 g Kreuzdornrinde, 50 g Lindenblüten, 50 g Ehrenpreis

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser einige Minuten aufkochen, dann 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und davon morgens und abends je 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Rheumatismus.

Kräutertee gegen Verdauungsbeschwerden

50 g Basilienkraut, 50 g Bohnenkraut, 50 g Wermutblätter, 50 g Rosmarinblätter, 50 g Sand-Strohblume, 50 g Kümmel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, einige Minuten köcheln lassen, dann 5 bis 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Von dem Sud je 1 Tasse morgens auf nüchternen Magen und vor dem Schlafengehen trinken. Dieser Kräutertee wirkt verdauungsfördernd und ist auch bei niedrigem Blutdruck hilfreich.